Kooperation auf Augenhöhe
Die Kreishandwerkerschaften Dortmund/Lünen und Hagen arbeiten ab 2019 eng zusammen.
Die Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen und die Kreishandwerkerschaft Hagen wollen ab 2019 eng kooperieren. Erklärtes Ziel ist es, Synergien beim Management der Innungen und der Mitgliederbetreuung zu nutzen. "Diese Zusammenarbeit ist wegweisend für die Zukunft", sagte Kreishandwerksmeister Christian Sprenger von der KH Dortmund und Lünen. Die Verwaltung solle etwa durch die Nutzung einer gemeinsamen EDV optimiert und die Services für Innungen und Mitgliedsbetriebe weiter verbessert werden.
Im Rahmen dieser Kooperation werden, so Sprenger, die Gesamtinteressen von rund 6.500 Betrieben mit über 50.000 Beschäftigten in der Region Dortmund, Hagen und Lünen vertreten. Dabei betreue die Kreishandwerkerschaft Hagen 13 Innungen und die KH Dortmund/Lünen 23 Innungen mit umfassenden Dienstleistungsangeboten für die Innungsbetriebe. Gemeinsam werde der handwerkspolitische Vertretungsanspruch des selbstständigen Handwerks und der handwerksähnlichen Gewerbe in Dortmund/Lünen und Hagen nachhaltig gestärkt.
Ziel: Fusion zu einer der größten und stärksten Kreishandwerkerschaften im Ruhrgebiet
Geht es nach dem Willen aller Beteiligten und ist die Kooperation erfolgreich, soll im Jahr 2021 die Fusion der beiden Kreishandwerkerschaften - die beiden Geschäftsstellen werden an ihren bisherigen Standorten separat weitergeführt - zu einer der größten und stärksten im Ruhrgebiet erfolgen. "Wir geben uns zwei Jahre Zeit, untersuchen unsere Verwaltungsprozesse auf Synergien, prüfen alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit sorgfältig und schauen, ob das Miteinander und die Personalplanung in den kommenden Jahren passen", erklärte Ass. Joachim Susewind, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Dortmund und Lünen.
Der Hagener Kreishandwerksmeister, Joachim Beinhold, betonte, dass man den Weg der Kooperation gehen wolle - und auch müsse, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. "Wir wollen stabil bleiben und das geht miteinander am besten. Es ist eine Kooperation auf Augenhöhe, bei der wir gemeinschaftlich das Beste aus beiden Handwerkswelten nördlich und südlich der Ruhr zum Wohl unserer Innungen und Betriebe zusammenführen wollen." Die Eigenständigkeit der Innungen bleibe unberührt von dieser Zusammenarbeit, so Beinhold.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Gemeinsam wollen die beiden Kreishandwerkerschaften in den kommenden zwei Jahren auch einen Blick auf die Kosten werfen, um unnötige Ausgaben auf beiden Seiten zu vermeiden. Sprenger: "Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei nicht zu erwarten. Allerdings wird von beiden Kooperationspartnern die natürliche altersbedingte Fluktuation in der Personalplanung berücksichtigt, um zu einem gemeinsamen Personal-Tableau zu kommen."
Ludgerus Niklas, Stv. Hauptgeschäftsführer der KH Dortmund/Lünen, merkte an, man sei in heutiger Zeit als Arbeitgeber-Organ viel stärker gefordert als noch vor zehn Jahren. "Wir müssen immer wieder neue Tätigkeitsfelder erschließen und uns thematisch breiter als bisher aufstellen, um unseren Mitgliedsbetrieben passgenaue Unterstützungsangebote machen zu können." Beispielhaft nannte er etwa die Bereiche Datenschutz, Steuern, Inkasso oder auch Arbeitsschutz. Ebenso sei geplant, gemeinsame Veranstaltungen anzubieten, etwa zur Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung.
Text:
Tim Adrian /
handwerksblatt.de
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