Weiterbildung zum Einsatz digitaler Medien für Ausbilder
Mit seiner neuen Lernplattform – dem MIKA-Campus – bietet das Bundesinstitut für Berufsbildung den Ausbildern eine Weiterbildung zum Einsatz digitaler Medien an. Seminare und ein Train-the-Trainer-Konzept folgen.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Digitale Medien in der Berufsausbildung
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erweitert mit dem MIKA-Campus sein Weiterbildungsangebot für das betriebliche Ausbildungspersonal in der beruflichen Bildung. Die vom BIBB entwickelte Lernplattform für die Aneignung digitaler und medienpädagogischer Grundlagen ist als erster von drei Bausteinen des Projekts "Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal" (MIKA) an den Start gegangen.
Das vom Bundesbildungsministerium geförderte Weiterbildungsangebot hat das Ziel, den Einsatz von digitalen Medien in der betrieblichen Ausbildung zu etablieren. Es unterstützt das betriebliche Ausbildungspersonal durch angeleitete praxisnahe Übungen in Präsenzveranstaltungen, Webseminaren und Selbstlernphasen und ermöglicht auf diese Weise, digitale und medienpädagogische Kompetenzen zu erwerben beziehungsweise zu erweitern.
Die berufsbegleitende Weiterbildung ist im BIBB entwickelt und mit externen Partnerinnen und Partnern erprobt worden, zum Beispiel mit Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie Berufsbildungswerken.
Lernbausteine des MIKA-Campus
Ganz praktisch können Ausbilderinnen und Ausbilder auf dem MIKA-Campus erfahren, wie sie mit ihren Auszubildenden virtuell am besten interagieren oder wie Teamarbeit und Feedback-Gespräche digital organisiert werden können. Weitere Lernbausteine befassen sich beispielsweise mit dem Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt oder mit der Frage, welche Lizenz es zum Beispiel erlaubt, im Internet recherchierte Inhalte rechtskonform für die Ausbildung zu verwenden. Dabei werden die Nutzerinnen und Nutzer von der virtuellen Moderatorin und Auszubildenden Mika durch die verschiedenen Lernbausteine begleitet.
Hintergrund Das Gestaltungspotenzial digitaler Medien in der betrieblichen Ausbildung wird bislang kaum ausgeschöpft, so das BIBB. Der Einsatz erfolge häufig unsystematisch oder zufällig und in Abhängigkeit davon, wie gut sich das Ausbildungspersonal mit digitalen Medien auskenne. "Die Unsicherheiten über rechtliche Rahmenbedingungen sind groß, die Kenntnisse über didaktische Potenziale oder betriebliche Einsatzmöglichkeiten noch gering." Mit dem Weiterbildungsangebot MIKA will das BIBB diese Lücke schließen und die digitale berufliche Handlungskompetenz des Ausbildungspersonals stärken.
Kontinuierliche Unterstützung
Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) Foto: © BIBBFür BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser steht und fällt die Qualität des dualen Berufsbildungssystems in Deutschland mit der Qualität des Ausbildungspersonals. "Für das Bundesinstitut für Berufsbildung hat daher die kontinuierliche Unterstützung der Ausbilderinnen und Ausbilder in ihrer Rolle als Lernbegleitende der Auszubildenden eine hohe Priorität. Vom gezielt gewählten didaktischen Ansatz, die Aneignung von Medien- und IT-Kompetenz in den unmittelbaren Ausbildungsprozess der Ausbilderinnen und Ausbilder einzubetten, versprechen wir uns eine hohe Akzeptanz für dieses Weiterbildungsformat."
Eine im Sommer 2022 startende wissenschaftliche Analyse des MIKA-Gesamtkonzepts solle es dem BIBB zudem ermöglichen, hier einen ersten bundesweiten Standard zur Förderung von Medien- und IT-Kompetenz des betrieblichen Ausbildungspersonals zu setzen.
Digitale Medien in der Ausbildung Im Online-Artikel "Digitales Rüstzeug für Ausbilder und Ausbilderinnen" auf handwerksblatt.de berichten wir über die Erprobung des MIKA-Seminars. Weitere Beiträge zur Nutzung digitaler Medien wie etwa Berichtsheft-Apps oder VR-Brillen sind in den Themen-Specials "Digitale Medien in der Berufsausbildung" oder "Augmented Reality und Virtual Reality im Handwerk" zu finden.
Weitere Projekt-Bausteine
Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres folgen zwei weitere Projekt-Bausteine: die MIKA-Seminare, ein niedrigschwelliges Weiterbildungsangebot für das betriebliche Ausbildungspersonal im Blended-Learning-Format, sowie ein Train-the-Trainer-Konzept (MIKA-Trainer/-in). Die zweitägige Schulung ist für zukünftige Leiter der MIKA-Seminare verpflichtend. Ziel ist es dabei, bundesweit einen Qualitätsstandard für die Durchführung der entwickelten MIKA-Seminare zu gewährleisten.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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