Praktikumsdatenbank für Flüchtlinge in NRW
Handwerksbetriebe aus NRW können Praktikumsplätze für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive in einer neuen Datenbank registrieren. Flüchtlinge können so gezielt in Praktika vermittelt werden.
Handwerksbetrieben in Nordrhein-Westfalen, die Flüchtlingen mit guter Bleibeperspektive im Rahmen eines zwei- bis dreiwöchigen Praktikums ihren Betrieb und den Beruf sowie die Qualifizierungs- und Beschäftigungschancen in ihrem Handwerk zeigen möchten, steht unter iq-netzwerk-nrw.de/integrationsbetrieb online ein neuer Service des IQ Netzwerks zur Verfügung. Mit wenigen Einträgen können Betriebe ihr Praktikumsangebot für Flüchtlinge platzieren und damit jungen Menschen eine erste Chance zum praxisnahen Einstieg in eine Ausbildung oder ein qualifiziertes Beschäftigungsverhältnis bieten. Berater in den Integration Points der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und weitere Akteure können Flüchtlinge so gezielt in Praktika vermitteln.
Um die Qualität des Praktikums zu sichern, sind nur Betriebe zur Eintragung berechtigt, die einerseits Mitglied einer Handwerkskammer in NRW sind und andererseits eine Ausbildungsberechtigung besitzen. Außerdem ist die Praktikumszeit auf maximal drei Wochen begrenzt. Nach dieser Zeit sind – in Absprache mit der jeweils zuständigen Arbeitsverwaltung und mit Unterstützung weiterer Akteure und Förderprogramme – selbstverständlich anschließende Schritte in Richtung Beschäftigung, Ausbildung sowie Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen oder sprachliche und berufsfachliche Qualifizierungswege möglich.
Vorbereitende Beratung und gezielte Vermittlung
Die eingetragenen Betriebsdaten stehen Beratern in den neu entstehenden insgesamt 30 Integration Points der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie weiteren Partnern des IQ Netzwerks NRW zur Verfügung, die sich in der Flüchtlingsberatung und Arbeitsmarktintegration engagieren. So kann einerseits im Vorfeld die Berechtigung zur Absolvierung eines Praktikums geklärt werden und andererseits findet eine vorbereitende Beratung und gezielte Vermittlung ins Praktikum statt.
Die Schirmherrschaft der Praktikumsinitiative für Flüchtlinge des IQ Netzwerks NRW haben Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, sowie Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, übernommen. Wollseifer: "Damit Arbeitsmarktintegration gelingt, sollten wir so früh und so individuell wie möglich diejenigen zusammenbringen, die letztlich den Erfolg in der Hand haben: Menschen, die eine gute Perspektive mehr als nur verdient haben und Betriebe des Handwerks, die motivierte Fachkräfte brauchen. Das Konzept, einen Aufruf zu starten, um Menschen und Betriebe zunächst in Form von Praktika zusammenzubringen, kann ich daher nur begrüßen."
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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