Neue KfW-Fördermittel für die Digitalisierung
Der Mittelstand hält sich bei den Digitalisierungsprozessen zurück. Das sollen neue Förderprogramme der KfW ändern.
Die KfW unterstützt ab dem 1. Juli gezielt die Digitalisierung im Mittelstand. Denn wie neue Untersuchungen der KfW zeigen, "schöpfen weite Teile der mittelständischen Unternehmen in Deutschland das Potenzial der Digitalisierung bei Weitem nicht aus". Der Anteil der innovativen Unternehmen sei zuletzt auf einen Tiefststand gesunken.
Der neue "ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit": Gefördert werden kann damit die Digitalisierung von Produkten, Produktionsprozessen und Verfahren – beispielsweise die Vernetzung der Produktionssysteme. Auch Maßnahmen zur Ausrichtung der Unternehmensstrategie beziehungsweise Unternehmensorganisation auf die Digitalisierung können begleitet werden.
Innovationsvorhaben werden finanziert
Darüber hinaus werden Innovationsvorhaben finanziert, bei denen Unternehmen neue oder wesentlich verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickeln. Außerdem können das Programm Unternehmen für ihren Finanzierungsbedarf nutzen, die im Sinne des Programms Horizon 2020 (dem Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation) als innovativ gelten.
Hierzu zählen zum Beispiel schnell wachsende Unternehmen oder Unternehmen mit besonders hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung.
Programme für etablierte Unternehmen und Freiberufler
Kernelement der Förderung ist eine optionale Haftungsfreistellung in Höhe von 70 Prozent für Kredite an Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Die KfW kann einen großen Teil des Ausfallrisikos übernehmen und so den durchleitenden Hausbanken die Kreditvergabe erleichtern. So kann die KfW gerade Unternehmen mit einer schwächeren Bonität besonders günstige Konditionen anbieten. Auch die Konditionen für kleine und mittlere Unternehmen werden zusätzlich vergünstigt.
Das neue Programm "ERP-Mezzanine für Innovation": Hier bietet die KfW Finanzierungspakete aus Fremd- und Nachrangkapital speziell zur langfristigen Finanzierung marktnaher Forschung und der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Prozesse oder Dienstleistungen sowie ihrer wesentlichen Weiterentwicklung an. Aus dem Programm werden sowohl Vorhaben unterstützt, die für das antragstellende Unternehmen neu sind, als auch solche, die sich vom Stand der Technik in der EU abheben. Beide Programme richten sich an etablierte Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und Freiberufler in Deutschland mit einem jährlichen Gruppenumsatz von bis zu 500 Millionen Euro. Die Konditionen sind aus Mitteln des ERP-Sondervermögens und des Bundeshaushalts verbilligt.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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