Stolze Gewinnerin: Jacqueline Kuhn ist für ihre Bachelor-Thesis, die sie im Rahmen ihres dualen Studiums an der Frankfurt University of Applied Sciences verfasst hat, mit den BIM Award 2024 des BIM Cluster Hessen geehrt worden. Ihr wissenschaftlicher Betreuer, Prof. Dr.-Ing. Andreas Menner (rechts im Bild), lobt ihre Arbeit als "sehr fundiert". Sie könne für Malerbetriebe im speziellen, aber auch für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe von hohem Nutzen sein. (Foto: © privat)

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Malerin und Lackiererin Jacqueline Kuhn erhält BIM-Award 2024

Betriebsführung

Jacqueline Kuhn hat im Rahmen ihres Studiums ein Konzept entwickelt, wie sich Building Information Modeling in Handwerksbetrieben implementieren lässt. Dafür ist die gelernte Handwerkerin ausgezeichnet worden.

"Bei der Thesis handelt es sich um eine sehr fundierte Arbeit mit aufschlussreichen Ergebnissen, die für Malerbetriebe im speziellen, aber auch für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe von hohem Nutzen sein können", lobt Prof. Dr.-Ing. Andreas Menner die Arbeit von Jacqueline Kuhn, für die sie den BIM-Award 2024 des BIM Cluster Hessen in der Kategorie Forschung und Lehre erhalten hat. Der Professor für Baubetrieb und Baubetriebswirtschaft an der Frankfurt University of Applied Sciences betreut die 26-Jährige, die im Rahmen ihres dualen Studiums bereits sehr erfolgreich eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin bei den Malerwerkstätten Mensinger in Frankfurt am Main abgeschlossen hat und dort inzwischen als Projektleiterin arbeitet.

EuroSkills 2021 Jacqueline Kuhn hat 2021 an den EuroSkills – der Europameisterschaft der Berufe – in Graz (Österreich) teilgenommen. Dort hat die Malerin und Lackiererin eine Exzellenzmedaille für herausragende Leistungen knapp verpasst. Mehr dazu erfahren Sie in den Online-Artikeln "EuroSkills 2021: Malerin Jacqueline Kuhn kämpft sich zurück" und "EuroSkills 2021: Handwerk im Medaillenrausch" auf handwerksblatt.de.

Bachelor-Thesis zu BIM

Für ihre Bachelor-Thesis "Building Information Modeling (BIM): Konzeptentwicklung zur Implementierung von BIM in Handwerksbetrieben" hat Jacqueline Kuhn über 500 Malerbetriebe zum aktuellen Status der Digitalisierung, im Speziellen zur Anwendung der BIM-Methode bei Projekten, befragt. "Nach aktuellem Stand wird BIM vor allem in der Planung verwendet", erklärt die Bauingenieur-Studentin. Die ausführenden Gewerke ohne planerische Leistungen würden in der Regel jedoch nicht mit in die BIM-Methode integriert

Ziel ihrer Arbeit sei es, ein Konzept zur Implementierung von BIM in diesen Betrieben zu entwickeln. "Ich habe untersucht, in welchen Teilen der Ausführung die BIM-Methode sinnvoll angewendet werden kann und anhand der Erkenntnisse aus der Umfrage einen Stufenplan zur Implementierung mit Zeitplan und Personenkreis entwickelt."

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Keinerlei Berührungspunkte mit BIM

Laut ihren Untersuchungen findet BIM bislang nur selten Anwendung im Malerhandwerk. 91,5 Prozent der Befragten hätten zum Zeitpunkt der Umfrage noch keinerlei Berührungspunkte mit BIM gehabt und stünden der Methode skeptisch gegenüber. "Viele der befragten Betriebe befürchten, dass sich durch BIM vieles verkompliziert und die Bürokratie weiter zunehmen könnte", so Kuhn.

Positiv anzumerken sei aus ihrer Sicht, dass sich trotzdem fast zwei Drittel vorstellen könnten, bei entsprechender Auftragslage in Zukunft BIM anzuwenden – auch wenn es bis zur erfolgreichen flächendeckenden Implementierung von BIM in allen Bauwerkslebenszyklusphasen noch ein weiter Weg sei.  

Mitarbeiter von BIM überzeugen

Damit BIM stärker Einzug ins Malerhandwerk hält, müssen vor allem die Beschäftigten mitgenommen werden. "Nur wenn sie von der BIM-Methode überzeugt sind, kann diese erfolgreich implementiert werden", lautet Jacqueline Kuhns Fazit. Dazu bedürfe es unter anderem adäquater Informationsquellen. Dazu zählen für die Studentin beispielsweise Artikel in Fachzeitschriften, spezielle Angebote zur Weiterbildung seitens der Kammern und Innungen, die Anschaffung mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets und die Anschaffung einer Software, die auch für Nicht-Technikaffine intuitiv gestaltet ist und an die jeweilige Betriebsstruktur angepasst werden kann. 

Wettbewerbsvorteil durch BIM-Verständnis

Gelinge die Implementierung, habe ein Handwerksbetrieb mit BIM-Verständnis durchaus einen Wettbewerbsvorteil, ist Kuhn überzeugt. "Insbesondere in öffentlichen Bauvorhaben wird BIM in den nächsten Jahren vermehrt anzutreffen sein." Deshalb rät Jacqueline Kuhn den Handwerksbetriebe, sich damit in Zukunft vertraut zu machen.

Quelle: Frankfurt University of Applied Sciences

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Text: / handwerksblatt.de

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