Die Friseure Marco und Daniel Illiges (Die Haarschneidebrüder) bieten Gastronomen und Kosmetikern, die wegen Corona im November nicht arbeiten können, einen kostenlosen Haarschnitt. Ihr Video geht viral. Das Beispiel macht Schule.
Als die Friseurmeister Marco und Daniel Illiges aus Rheda-Wiedenbrück erfahren haben, dass Restaurants, Bars und Kosmetikstudios im November wieder schließen müssen, haben sie sich spontan etwas überlegt: Alle Gastronomen, Kosmetiker, Naildesigner, Barbesitzer oder Clubbetreiber und deren Mitarbeiter aus dem Kreis Gütersloh und Bielefeld bekommen von den "Haarschneidebrüdern" einen kostenlosen Haarschnitt. Es reicht, wenn diese im Salon anrufen und sagen, wo sie arbeiten.
Das ist Corona-Hilfe, die sofort und unbürokratisch ankommt. Das Video, das die Brüder bei Facebook veröffentlicht haben, wurde schon fast 30.000 Mal geklickt, der WDR, SAT.1 und mehrere Tageszeitungen haben berichtet.
"Es gibt auch schon Trittbrettfahrer", lacht Marco Illiges. Also andere Geschäftsleute, die die örtliche Gastronomie jetzt ebenfalls unterstützen werden.
Sie alle wollen, dass ihr Lieblingsitaliener, der Spanier um die Ecke oder das kleine Café, das den Charme eines Ortes oder Stadtteils ausmacht, den Lockdown überleben.
"Ohne Café oder Eisdiele ändert sich doch das Einkaufsgefühl im Ort", meint der Friseurmeister. Er hofft, dass sich viele Handwerker und Einzelhändler mit ähnlichen Ideen anschließen werden. "Jeder kann etwas tun."
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"Wir sehen das nicht als Marketingaktion. Wir möchten den Kollegen, die immer für uns da waren und uns empfohlen haben, etwas zurückgeben", betonen die Brüder in ihrem Video. Vielleicht haben sie da schon geahnt, dass sich ihr Film schnell im Netz verbreiten wird. Nach dem Motto "Einer für alle, alle für einen" wollen sie jetzt handeln. "Das ist ein Geben und Nehmen", findet Marco Illiges.
Motto "Einer für alle, alle für einen"
Marco und Daniel Illiges führen den Salon in Wiedenbrück in zweiter Generation und beschäftigten 14 Mitarbeiter, acht davon in Wiedenbrück. Sie haben selbst schon zwei Lockdowns mitgemacht, den allgemeinen im Frühjahr und dann noch einmal im Juni, als im Kreis Gütersloh wegen des Corona-Ausbruchs bei der Firma Tönnies ein lokaler Lockdown verhängt wurde, und wissen deshalb wie sich das anfühlt.
"So etwas geht natürlich nur mit einem guten Team. Bei uns ziehen jetzt alle mit und arbeiten auch in ihrer Freizeit", erzählt Illiges. Die Hygieneregeln würden selbstverständlich eingehalten, von den üblicherweise 14 Plätzen werde nur die Hälfte genutzt. Dass sie die Aktion kurz vor dem Weihnachtsgeschäft starten, wo es im Friseurhandwerk ohnehin viel zu tun gibt, sehen die Brüder nicht als Problem. Sie wollen jetzt so viel Arbeiten wie möglich, anpacken halt. "Wir machen so lange weiter, wie wir können."
An die betroffenen Unternehmer gerichtet sagen sie: "Wir drücken allen die Daumen und wenn das alles vorbei ist, gehen auch wir wieder essen und trinken einen."
Hier der Bericht aus dem WDR:
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