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Knigge-Regeln fürs Geschäftsleben

Welche Umgangsformen kommen im Geschäftsleben gut an? Eine Knigge-Expertin klärt auf.

"Der erste Eindruck ist besonders wichtig, denn eine zweite Chance ist im Geschäftsleben selten." Helga Schmidt bringt es auf den Punkt. Der Businessclub aus Köln hat die Expertin vom Knigge-Institut eingeladen, um zu erfahren, was im Business zum guten Ton gehört. In den Augen der Business-Trainerin sind Umgangsformen eine Art der Kommunikation. Dazu gehören Körpersprache, Ausstrahlung und Auftreten. Wer daran feilt, verbessert seinen Wirkungsgrad und damit, so Schmidt, den Erfolg beim Kunden.

Frei nach Knigge geht es ihr dabei vor allem um den wertschätzenden Umgang miteinander. "Es gibt ein Verhalten, das in Gruppen üblich ist, um den anderen nicht zu brüskieren." Das könne man lernen, müsse sich aber nicht sklavisch daran halten. Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl seien gefragt, keine starren Regeln. Und, dass nicht Bildung und Wissen, sondern gute Erziehung und "Herzensbildung" die besten Voraussetzungen für einen guten Umgang miteinander sind – darin sind sich die Anwesenden schnell einig.

Ignorieren Sie das Niesen!

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Welche Verhaltensweisen sollte man im Geschäftsleben besser vermeiden? Die Businesstrainerin rät zum Beispiel, das Niesen in der Öffentlichkeit schlicht zu ignorieren. Denn wer sich im Meeting, beim Vortrag oder in der großen Gruppe jedes Mal fürs Niesen entschuldige oder dem anderen "Gesundheit" wünsche, störe ganz einfach. Auch wer im Sternerestaurant oder bei öffentlichen Anlässen "Prost" oder "Guten Appetit" wünsche, trete ins Fettnäpfchen. Gegessen oder getrunken werde, sobald der Gastgeber zu Besteck oder Glas greife. Wie man das jedoch privat handhabe, bleibe jedem selbst überlassen, betont die Referentin.

Auch Tipps, wie man beim Kunden von Anfang an Sympathiepunkte gewinnen kann, hat die Expertin parat: Am Telefon mit Vor- und Nachnamen melden, weil sich das besser einprägt, immer freundlich bleiben, auch wenn das Gegenüber es nicht ist, für das Kundengespräch im eigenen Büro oder im Restaurant den besten Platz stets für den Gast reservieren. Auch den Kleidungsstil sollte man, wenn möglich, an die Erwartungen des Kunden anpassen. Auf Messen oder Branchentreffen sollte man abwarten, bis der potenzielle Kunde einem die Visitenkarte anbiete, bevor man die eigene zücke. Die Karten sollten nicht in die Hosentasche gesteckt, sondern ordentlich in Etuis oder Brieftaschen abgelegt und mit Sorgfalt behandelt werden. Unhöflich sei es zum Beispiel auf der Visitenkarte des Gesprächspartners Notizen zu machen, so Schmidt.

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Small Talk kann gerade beim ersten Kontakt mit dem Kunden ein Eisbrecher sein: "Viele Kunden wollen die Unterhaltung." Themen wie Krankheiten, Politik, Sex, Religion oder Geld seien tabu. Gewinnen könne man hingegen mit Gesprächen über Urlaubsreisen, Hobbys, das Wetter oder die Natur. Nach zehn Minuten Smalltalk solle man jedoch anfangen, übers Geschäft zu reden. Wer den Kunden schon länger kenne, könne auf das Geplänkel auch ganz verzichten, vorausgesetzt, es ist dem Gegenüber nicht wichtig, erklärt die Expertin. Ziel sei es, eine positive Beziehung aufzubauen. Das gelinge besonders gut, wenn man sich Details aus den Gesprächen merke, um später wieder daran anzuknüpfen oder sie für mögliche Weihnachtsgeschenke zu nutzen.

Wer den Namen seines Gesprächspartners vergesse, dürfe ruhig noch einmal nachfragen. Das sei besser, als die direkte Anrede zu vermeiden oder gar einen falschen Namen zu nennen. Beim Geschäftsessen sei es üblich, dass der Auftragnehmer einlade. Vor dem Essen solle man den Gast im Hotel abholen oder ein Taxi schicken. Es gelte die Regel: Je mehr man ihm entgegenkommt, desto höher ist die Wertschätzung.

Mit Alkohol anzustoßen ist nicht unhöflich!

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Gehe der Oberkellner im Restaurant zum Tisch, folge danach der Gast, dann der Einladende. Wer einen Hinweis auf den Preisrahmen geben wolle, schlage ein Gericht auf der Karte vor, das dem Budget entspreche. Nach dem Essen zahle man diskret an der Theke. "Von der Art, wie man mit Servicekräften umgeht, lässt sich viel schließen", warnt Schmidt vor Blasiertheit Kellnern gegenüber.

Keineswegs unhöflich sei es jedoch, nicht mit Alkohol anzustoßen, antwortet die Referentin auf die Frage eines Zuhörers. Gerade bei Geschäftsessen sei das sogar üblich. Die wichtigste Faustregel der Expertin ist eine ganz einfache: "Fragen Sie sich immer: Tue ich alles dafür, dass der Kunde sich wohlfühlt?"

Text: / handwerksblatt.de

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