Kleine Betriebe mit höchster Umsatzrendite
Der deutsche Mittelstand hat sich nach der Wirtschafts- und Finanzkrise im vergangenen Jahr weiter stabilisiert. Die kleinen und mittleren Unternehmen waren auch 2011 der Jobmotor der Wirtschaft.
Sowohl die mittelständischen Umsätze als auch die Beschäftigung haben im Vergleich zum Vorjahr nochmals zugelegt. Die Umsätze legten um 8,1 Prozent zu (2010: 6,7 Prozent). Entsprechend stark nahm die Zahl der Arbeitsplätze zu: Erstmals waren mit 29,1 Millionen über 70 Prozent aller Erwerbstätigen im Mittelstand beschäftigt. Das zeigt der KfW-Mittelstandspanel 2012.
Auch die Umsatzrendite und die Ausstattung mit Eigenkapital haben sich erneut verbessert. Die Umsatzrendite ist gegenüber 2010 um 0,1 Prozent auf 5,7 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Die kleinen Mittelständler mit weniger als zehn Vollzeitbeschäftigten erwirtschafteten sogar eine Umsatzrendite von 11,4 Prozent (2010: 10,6 Prozent).
Kleine Mittelständler: Größer Zuwachs der Eigenkapitalquote
Das half den mittelständischen Betrieben ihre Eigenkapitalausstattung noch einmal zu verbessern. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote wuchs von 26,6 Prozent im Jahr 2010 auf 26,9 Prozent im Jahr 2011. Auch hier glänzten die kleinen Mittelständler: Sie hatten den größten Zuwachs bei der Eigenkapitalquote von 21,6 (2010) auf 23,5 Prozent (2011).
Im vergangenen Jahr hat der Mittelstand seine Zurückhaltung bei den Investitionen aufgegeben, die Ausgaben stiegen um 18 Milliarden Euro (10 Prozent) auf 195 Milliarden Euro. Trotzdem war die Investitionsbereitschaft noch weit vom Vorkrisen-Niveau des Jahres 2008 entfernt. Hier bilden die kleinen Mittelständler das Schlusslicht: Ihre Investitionsbereitschaft ging 2011 um sieben Milliarden Euro (-13 Prozent) zurück.
Kein Kredit wegen unzureichender Sicherheiten
Die Ausstattung mit Krediten entwickelte sich im vergangenen Jahr erfreulich: Nur sechs Prozent (vier Milliarden Euro) aller Kreditnachfragen des Mittelstands konnten nicht befriedigt werden. Diese Angebotslücke ist seit 2008 ständig kleiner geworden, damals betrug sie noch 14 Prozent (13 Milliarden Euro).
Die meisten Kredite verweigerten die Banken wegen unzureichender Sicherheit (58 Prozent). Fast ebenso häufig war eine nicht ausreichende Bonität, bzw. Eigenkapitalausstattung der Betriebe (53 Prozent) der Grund für eine Ablehnung des Kreditwunsches. Der dritthäufigste Ablehnungsgrund war eine veränderte Geschäftspolitik der Banken (27 Prozent).
Für den KfW-Mittelstandspanel wurden 11.031 kleine und mittlere Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro befragt. Die vollständigen Ergebnisse des aktuellen Berichts und älterer Ausgaben stehen im Download Center.
Text:
Ulrike Lotze /
handwerksblatt.de
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