Förderprogramm "Passgenaue Besetzung" bis 2023 verlängert
Um weitere drei Jahre hat das Bundeswirtschaftsministerium das Förderprogramm "Passgenaue Besetzung" verlängert. Dadurch können Handwerksbetriebe weiterhin bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen unterstützt werden.
"Mit der Verlängerung seines Förderprogramms "Passgenaue Besetzung" bis 2023 hat das Bundeswirtschaftsministerium zielgerichtet und schnell einen wichtigen Baustein der Vereinbarungen in der Allianz für Aus- und Weiterbildung umgesetzt", erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Dadurch können für weitere drei Jahre kleine und mittlere Unternehmen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen unterstützt werden. Dies sei in der derzeitigen Krise, die auch auf den Ausbildungsmarkt durchschlage, besonders wichtig.
Gerade jetzt komme es darauf an, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu stärken und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Zielgerichtete Beratung ist dabei nach Einschätzung des ZDH-Präsidenten ein immens wichtiger Baustein. "Sie hilft unseren Betrieben, Jugendliche zu finden und ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, und sie motiviert Betriebe, auch künftig auszubilden."
Ausbildungsplätze tatsächlich besetzen
Die Verlängerung des Förderprogramms hält ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer besonders in der derzeitigen Krise für besonders wichtig. Foto: © ZDH/SchueringRichtigerweise hätten die Passgenauen Besetzer und Besetzerinnen während des Corona-Lockdowns zahlreiche neue Formate entwickelt, damit Betriebe und Auszubildende zueinander finden. Wollseifer: "Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für ein gelingendes Matching zwischen Betrieben und Auszubildenden." Dies sei entscheidend, um auch alle angebotenen Ausbildungsplätze tatsächlich zu besetzen.
Aufgrund der demografischen Entwicklung sei absehbar, dass die Betriebe schon bald wieder dringend Fachkräfte benötigen. Das Förderinstrument der "Passgenauen Besetzung" verbunden mit neuen Methoden setze bei dem wichtigen Thema der Fachkräftesicherung genau an der richtigen Stelle an, um die kleinen Betriebe des Handwerks, die häufig selbst keine eigene Personalabteilung vorhalten können, zu unterstützen.
Ausbildung auf gleichbleibend hohem Niveau
"Die Corona-Krise soll nicht zu einer Krise auf dem Ausbildungsmarkt werden. Denn die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen", so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) . Mit der Verlängerung des Programms trage man dazu bei, die duale Ausbildung in Deutschland auf gleichbleibend hohem Niveau zu sichern. Er freue sich sehr, dass die Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen bei der Rekrutierung ihrer künftigen Fachkräfte in gewohnter Qualität fortgeführt werden könne.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: Die Corona-Krise soll nicht zu einer Krise auf dem Ausbildungsmarkt werden. Foto: © BMWi ErikssonDerzeit können sich die Betriebe nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bundesweit an etwa 160 Berater und Beraterinnen wenden. Sie ermitteln deren Bedarf an Auszubildenden, erstellen Anforderungsprofile, suchen nach potenziellen Auszubildenden, sichten Bewerbungsunterlagen und führen Auswahlgespräche und Einstellungstests durch. Die Passgenauen Besetzer und Besetzerinnen sind auch wichtige Ansprechpartner für die Weitervermittlung von Auszubildenden aus Betrieben in Schwierigkeiten. Die Nutzung digitaler Wege für die Kontaktaufnahme spielt dabei in der Corona-Krise eine wichtige Rolle.
Bereits seit 2007 unterstützen die Berater und Beraterinnen des ESF-kofinanzierten Förderprogramms "Passgenaue Besetzung" kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze. Seit Beginn des Programms konnten insgesamt rund 100.000 Ausbildungsplätze und Stellen für die Einstiegsqualifizierung besetzt werden.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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