Foto: © Alexander Sell/MWVLW RLP
HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Bei der Preisverleihung gab es auch in diesem Jahr wieder Gelegenheit zum Netzwerken (Archivfoto von 2023). (Foto: © Alexander Sell / ISB)
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Dezember 2024
Rheinland-Pfalz hat herausragende Unternehmen aus Handwerk und Industrie mit dem Preis "Attraktiver Arbeitgeber 2024" ausgezeichnet: Für moderne Arbeitsmodelle, eine Kultur des Miteinanders und innovative Personalpolitik.
Sie sind Spitzenreiter und Vorbilder bei Digitalisierung, Mitarbeitereinbindung, nachhaltiger Unternehmensführung und sie fördern den Nachwuchs: Im Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz wurden acht Unternehmen aus Handwerk und Industrie mit dem Preis "Attraktiver Arbeitgeber Rheinland-Pfalz 2024" ausgezeichnet.
Verantwortlich für das Event sind das Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz, die ISB sowie die Arbeitsgemeinschaften der Handwerkskammern (HWK) und der Industrie- und Handelskammern (IHK) Rheinland-Pfalz.
Wirtschaftsstaatssekretär Andy Becht würdigte in seiner Eröffnungsrede die Preisträger: "Unsere ausgezeichneten 'Attraktiven Arbeitgeber' sind Innovationstreiber, wenn es darum geht, die eigene Unternehmenskultur mutig in eine moderne Zukunft zu führen. Sie schaffen Arbeitsplätze, an denen Menschen gerne arbeiten, weil ihre Ideen zählen und Innovation erwünscht ist."
Die ausgezeichneten Betriebe seien beispielgebend, indem sie auf Eigenverantwortung und kreatives Denken setzen: "Solche Arbeitsumfelder sind es, die die besten Talente anziehen und langfristig halten. Sie zeigen, wie Fachkräftesicherung und somit Unternehmenszukunft erfolgreich gestaltet werden kann."
Sandra Baumbach, Vorstandsmitglied der ISB, würdigte die Bedeutung einer modernen Personalpolitik: "Eine wertschätzende Unternehmenskultur ist heute mehr als ein Bonus – sie ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg." Sie lobte die ausgezeichneten Unternehmen als echte "Vorbild-Arbeitgeber" und ermutigte sie, diesen Kurs fortzusetzen.
Die acht Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury aus Politik-, Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern gekürt. Die Vorschläge für die insgesamt 24 nominierten Unternehmen hatten die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern der vier rheinland-pfälzischen Kammerbezirke eingebracht.
Als wachsendes Luftfahrtunternehmen beschäftigt HANGAR 901 über 430 Mitarbeitende an den Standorten Hahn, Frankfurt und Erfurt. Das Unternehmen bietet umfassende Wartungsdienste sowie spezialisierte Ingenieurdienstleistungen für Flugzeuge. Eine besondere Stärke liegt in der stark ausgeprägten Mitarbeiterorientierung: Individuell zugeschnittene Weiterbildungsangebote, Job-Rotation und ein umfassendes Mentoring-Programm fördern die persönliche und berufliche Entwicklung aller Beschäftigten.
Zudem setzt HANGAR 901 auf eine Balance von Work-Life-Balance und Gesundheit, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und spezifischen Maßnahmen zur psychischen Entlastung, besonders für junge Azubis. Das "Mitarbeiter werben Mitarbeiter"-Programm zeigt zudem das Vertrauen, das HANGAR 901 in seine Belegschaft setzt.
Das Autohaus Wöll mit Sitz in Katzenelnbogen ist bekannt für seine zukunftsorientierte Ausrichtung im Bereich Kfz-Reparatur und -Handel. Mit 22 Mitarbeitenden setzt der Betrieb rund um Geschäftsführer Mark Beck auf moderne Technologien und effiziente Arbeitsabläufe. Ein neues Dealer-Management-System ermöglicht eine vollständig digitale Serviceannahme, von der Schadenserfassung bis zur Dokumentation.
KI-gestützte Tools erleichtern die Kommunikation und optimieren die Abläufe. Diese technische Innovation sorgt nicht nur für eine hohe Kundenzufriedenheit, sondern auch für eine optimale Arbeitsatmosphäre, in der das Team sich auf die Kernaufgaben konzentrieren kann. Die Digitalisierung und Prozessoptimierung im Unternehmen machen Autohaus Wöll zu einem Vorreiter in der Region.
Die SIZ GmbH aus Neustadt an der Weinstraße ist ein Pionier im Bereich der PV-Anlagen und entwickelt zukunftsweisende Lösungen wie Balkonkraftwerke. Mit 27 Mitarbeitenden setzt das Unternehmen auf eine papierlose Verwaltung und ein digital vernetztes Warenwirtschaftssystem. KI-gestützte Recruiting-Prozesse und flexible Arbeitsmodelle unterstreichen das moderne Arbeitsumfeld, das vor allem die Generation Z anspricht.
Gesellschaftliche Verantwortung wird ebenfalls großgeschrieben: Die SIZ GmbH unterstützt soziale und umweltpolitische Initiativen und ermöglicht ihren Mitarbeitenden die Teilnahme an Aktionen wie "Neustadt bleibt bunt". Diese gelebte Nachhaltigkeit und das soziale Engagement machen die SIZ GmbH zu einem attraktiven Arbeitgeber.
Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat sich Maas Frästechnik aus Rockenhausen zu einem hochmodernen Zentrum der CNC-Präzisionsfertigung entwickelt. Die 42 Mitarbeitenden werden aktiv in Weiterbildungspläne eingebunden und übernehmen Rollen als "Digitalisierungslotsen", um die Betriebsprozesse aktiv mitzugestalten. Die Kultur des Miteinanders wird durch gemeinsame Aktivitäten und eine offene Feedbackkultur gestärkt.
Ein weiteres Zeichen der Wertschätzung ist die geschenkte Stunde bei Spätschichten, die die Motivation und das Engagement der Belegschaft fördert. Stefan Maas Frästechnik steht für eine Unternehmenskultur, die auf Teamgeist, Innovationskraft und Nachhaltigkeit setzt.
Der IT-Dienstleister HDP beschäftigt rund 170 Mitarbeitende und ist auf Softwarelösungen für gesetzliche Unfallversicherungsträger spezialisiert. Moderne Technologien wie KI und maschinelles Lernen finden hier eine praxisnahe Anwendung, sowohl im Berufsalltag als auch in der Branchensoftware Cusa.
Besonders hervorgehoben wurde die lebensphasenorientierte Personalpolitik des Unternehmens: Flexible Arbeitsbedingungen und ein starker Fokus auf Weiterbildung schaffen ein wertschätzendes Arbeitsumfeld, das die Mitarbeiterzufriedenheit steigert. Die Jury lobte HDP als Vorbild für Agilität und Innovationskraft in der IT-Branche.
Der inhabergeführte Handwerksbetrieb Thermadukto aus Wöllstein ist seit vier Jahren im Bereich Sanitär, Heizung und Klima tätig und setzt auf digitale Arbeitsmethoden und eine positive Unternehmenskultur. Die junge, agile Mannschaft rund um Heizungsbaumeister Björn Eul profitiert von modernen Tools und der 4-Tage-Woche, die eine gesunde Work-Life-Balance ermöglicht.
Regelmäßige Schulungen zu neuen Technologien und der Einsatz von KI fördern die Fachkompetenz und das Teamgefühl. Thermadukto zeigt, dass digitale Innovation und moderne Arbeitsmodelle auch im Handwerk erfolgreich integriert werden können.
Das Unternehmen 50 NRTH ist auf Garten-, Outdoor- und DIY-Produkte spezialisiert und beschäftigt 67 Mitarbeitende. Die vollständig digitalisierte Arbeitsweise, inklusive papierloser Büroführung und KI-gestützter Produktempfehlungen, schafft Effizienz und Transparenz. 50 NRTH legt besonderen Wert auf die Ausbildung von Fachkräften im Bereich E-Commerce und bietet umfangreiche Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Ein familiäres Umfeld mit flachen Hierarchien und attraktiven Benefits wie zusätzliche Urlaubstage und ein firmeneigener Fitnessraum runden das Angebot ab. Damit ist 50 NRTH ein attraktiver Arbeitgeber in der Region Trier.
Der Dachdeckerbetrieb Berg Dach + Schiefer zeigt, wie moderne Technologien im Handwerk eingesetzt werden können. Mit einem starken Fokus auf Drohnentechnologie und KI zur Erfassung und Analyse von Dachflächen kombiniert das Unternehmen von Markus Berg klassische Handwerkskunst mit digitaler Präzision.
Das Unternehmen lebt zudem das Modell der 4-Tage-Woche, was den Mitarbeitenden eine optimale Work-Life-Balance ermöglicht. Ein Elektrofahrzeug als "Azubi-Mobil" unterstützt die Auszubildenden auf dem Weg zur Berufsschule und verdeutlicht das Engagement des Unternehmens für die nächste Generation im Handwerk.
Wie tickt die Generation Z? Felix Behm, Generation-Z-Experte, gab bei der Preisverleihung einen Einblick in die Welt der jungen Generation. "Die Gen Z handelt nach eigenen Prinzipien, die sich deutlich von den bekannten Mustern unterscheiden", sagte Behm. "Wer sich als Arbeitgeber attraktiv machen will, sollte die Bedürfnisse der Gen Z nicht nur verstehen, sondern aktiv integrieren." Behm ermutigte, die Generation Z mit ihren einzigartigen Perspektiven und Fähigkeiten als entscheidende Zukunftskraft zu sehen. "Ihr Potenzial bleibt ungenutzt, wenn wir an alten Strukturen festhalten."
Quelle: ISB
Projekt "Handwerk attraktiv" Um Mitarbeiter zu finden und zu halten, müssen Betriebe zunehmend mehr Zeit und Kreativität investieren. Die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern unterstützen sie dabei im Projekt "Handwerk attraktiv" mit einer neuen Veranstaltungs- und Workshop-Reihe zur Fachkräftebindung. Mehr dazu lesen Sie hier
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