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HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Umsatzsteigerung durch Online Shops. Durch Online Shops lassen sich auch in umsatzschwächeren Monaten konstant Gewinne einfahren. Hier Tipps für die eigene Internetpräsenz. (Foto: © olegdudko/123RF.com)
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Der Verkauf von Waren verlagert sich immer mehr ins Internet. Auch Handwerker können mit einem eigenen Online-Shop ihren Kundenkreis einfach erweitern.
Nach Ansicht vieler Experten gehört dem Online-Vertrieb von Waren die Zukunft: Laut einer Bitkom-Studie von August 2015 kaufen in diesem Jahr 98 Prozent aller Internet-Nutzer online ein. 77 Prozent der Online-Shopper bestellen sogar mehrmals pro Monat Waren im Internet. Gerade für lokale Handwerksbetriebe, die versandfähige Waren produzieren, bietet es sich deshalb an, den eigenen Kundenkreis per Internet zu vergrößern: Mit einem eigenen Online-Shop lassen sich ganz neue Zielgruppen erreichen.
Doch für wen lohnt sich ein Online-Shop? "Das hängt von den Rahmenbedingungen des einzelnen Handwerksbetriebes ab", erklärt Jürgen Schüler. Als Leiter des Kompetenzzentrums IT-Sicherheit und Qualifizierte Digitale Signatur der Handwerkskammer Rheinhessen ist er bundesweit Ansprechpartner für Betriebe. "Ein Online-Shop kann zur Steigerung von Absatz und Gewinn beitragen, wenn die eigenen Waren nicht in Konkurrenz zu den Branchengrößen wie Otto.de oder Amazon stehen. Denn hier wird man in puncto Preis und Support niemals mithalten können. Sehr attraktiv für einen Start in den Online-Handel sind Nischenprodukte mit hohen Preisen oder Margen."
Eine sehr erfolgreiche Nische hat zum Beispiel die Metzgerei Traut aus Neumagen-Dhron gefunden. Weil die Umsätze in der kleinen Mosel-Ortsgemeinde größtenteils saisonal bedingt sind, lässt das Tagesgeschäft außerhalb der Ferienzeit deutlich nach. Deshalb reservierte sich der junge Fleischermeister Michael Traut (34) die Internetadresse metzgerei-traut.de und startete 2011 mit einem eigenen Online-Shop durch.
Die Kosten für den Aufbau des Shops konnte Michael Traut durch Eigeninitiative bei der Programmierung deutlich verringern. "Heute haben wir über 100 Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung ständig online und sichern uns damit in den Wintermonaten einen guten Umsatz", erklärt der Betriebschef. Durch gezielte Werbung bei den produktbegeisterten Touristen hat die Metzgerei ihren Kundenstamm stetig erweitert. "Heute machen wir auch Werbung über Facebook und Google AdWords. Dafür fallen jeden Monat Fixkosten und Werbemaßnahmen von bis zu 400 Euro an."
Doch es geht auch günstiger: "Wenn sich ein eigener Shop nicht lohnt, können Handwerker ihre Waren auf Online-Marktplätzen wie Amazon oder DaWanda anbieten", erklärt Jürgen Schüler. "Hier profitieren Verkäufer von den potenziell großen Kundenzahlen der Portale. Gleichzeitig spart man sich den Betrieb eines eigenen Shopsystems." Es gibt aber auch Nachteile: Dazu zählen eine Provision pro verkauften Artikel und die hohe Zahl der Wettbewerber. Deshalb sei der Aufwand für eine ansprechende Präsentation und das Suchmaschinen-Marketing auch höher. "In vielen Fällen sind Portale aber trotzdem eine gute Option für Handwerker", so Jürgen Schüler, "zum Beispiel für den Einstieg in den Online-Handel oder für einen ersten Test der Möglichkeiten und des Kundeninteresses."
Das Einrichten eines eigenen Shops auf den Online-Marktplätzen ist meist mit wenigen Klicks erledigt, nach dem Einstellen der eigenen Artikel sind diese sofort für Kunden verfügbar. Etwas aufwendiger ist es, einen eigenen Shop aufzusetzen, der zum Beispiel in den eigenen Internetauftritt eingebunden wird. Hier gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Realisierung: entweder alles von einem Programmierer maßschneidern lassen oder auf vorgefertigte Systeme zurückgreifen, die sich auch ohne Programmierkenntnisse anpassen lassen – zum Beispiel von 1&1 oder Afterbuy.de.
Dass der Vertrieb übers Internet in Zukunft einer der wichtigsten Verkaufskanäle wird, meint auch Bitkom-Vizepräsident Achim Berg: "Online-Shopping ist heute genauso normal wie der Gang ins Geschäft. Die zunehmende Häufigkeit beim Online-Shopping zeigt, dass die Nutzer mit dem Einkaufserlebnis zufrieden sind."
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