Das Handwerk ist ländlich
Auf dem Land übernimmt das Handwerk eine wichtige stabilisierende Funktion. "Das Handwerk ist ländlich", sagt eine Studie des ifh Göttingen.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Handwerk im ländlichen Raum
Obwohl das Handwerk auch in den Städten eine wichtige Rolle spielt, liegt der Beschäftigungsbeitrag des Handwerks in ländlichen Regionen um rund 30 Prozent höher als in städtischen Regionen. "Das Handwerk ist ländlich" ist das Fazit einer jetzt veröffentlichten Analyse des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Universität Göttingen.
In 80 Prozent der 402 deutschen Kreise liege der Anteil der Handwerker an allen Erwerbstätigen über zehn Prozent. Gerade in ländlichen Räumen, die eine niedrigere Wirtschaftsleistung aufweisen als Städte, übernehme das Handwerk eine stabilisierende Funktion.
Kritik an der GRW-Strukturförderung
In diesen Regionen sei eine geringere Armut, eine hohe Ausbildungsquote bei Jugendlichen und es gebe eine geringere Abwanderung, berichten die Forscher des ifh. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass sich die GRW-Strukturförderung auf weniger stark handwerklich geprägte Räume konzentriere. Diese Tatsache erkläre sich aus den GRW-Förderrichtlinien, die einen überregionalen Absatz bei den Unternehmen voraussetzen.
"Untersucht man aber die Bevölkerungsentwicklung der Förderregionen, zeigt sich, dass gerade solche Kreise gefördert werden, die langfristig die stärkste Schrumpfung zu verzeichnen haben." Wenn man das Ziel einer räumlichen Strukturförderung prinzipiell akzeptiere, stelle sich hier die Frage, ob dies nachhaltig sei oder ob man stattdessen strukturschwache Räume mit Zukunft fördern sollte, heißt es da.
Mehr zu der Analyse: ifh.wiwi.uni-goettingen.de
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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