Bei der Anschaffung eines Autos spielt der Preis immer noch die größte Rolle, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Bei der Anschaffung eines Autos spielt der Preis immer noch die größte Rolle, wie eine aktuelle Studie zeigt. (Foto: © Li Xuejun/123RF.com)

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Mehrheit für Tempolimit und gegen Diesel-Fahrverbot

Zwei neue Autostudien zeigen, wie sich die Einstellung der Deutschen zum Auto verändert. Umweltbewusstsein spielt demnach eine wachsende Rolle. Allerdings noch keine große.

Die Targobank hat deutsche Autofahrer gefragt, nach welchen Kriterien sie sich ein neues Auto zulegen würden und was sie von alternativen Antriebsarten halten. Überraschendstes Ergebnis: 57 Prozent der Befragten sprachen sich für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen aus. Mit 67 Prozent lag die Zustimmung dabei besonders hoch bei den Älteren und mit 65 Prozent bei Frauen. Das gewünschte Limit lag demnach bei 136 Stundenkilometern.

Laut Studie kündigen Hersteller wie Volvo bereits an, ab 2020 die Höchstgeschwindigkeit von Fahrzeugen von Werk aus auf 180 Stundenkilometer zu begrenzen, was mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) begrüßen.

Teilen statt besitzen

49 Prozent der Befragten meinen, dass Angebote wie Carsharing ein eigenes Fahrzeug entbehrlich machen, in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren sind sogar 56 Prozent davon überzeugt. Von ihnen können sich 40 Prozent vorstellen, dass Innenstädte autofrei werden.

Bei den Kriterien für den Autokauf spielt der Preis mit 37 Prozent immer noch die entscheidende Rolle. Umweltverträglichkeit ist 15 Prozent der Befragten wichtig, im Vorjahr waren es 12 Prozent. Für 16 Prozent kommt der Kauf eines Diesels in Frage, ein Jahr zuvor waren es angesichts der Skandale nur 13 Prozent. 64 Prozent der Befragten sind zudem gegen Diesel-Fahrverbote. Für einen Benziner als nächsten Wagen würden sich 43 Prozent der Befragten entscheiden, im Vorjahr waren das noch 52 Prozent, 2017 sogar 58 Prozent.

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Benziner haben immer noch die Nase vorn

Zwar beurteilen 57 Prozent der Befragten Elektroautos als umweltfreundlicher als Diesel oder Benziner, doch nur sechs Prozent würden einen anschaffen, 2017 waren es noch vier Prozent. Höher in der Gunst liegen Hybridfahrzeuge: 17 Prozent würden sich einen zulegen. Ebenso wie die Targobank hat auch Creditplus etwa 1.000 Deutsche zu ihrem Fahrverhalten befragt. Ihr Ergebnis: 58 Prozent der Befragten können sich unter Umständen sogar den Verzicht auf ein eigenes Auto vorstellen. Doch nur, wenn es kostengünstige und bequeme Alternativen gäbe.

Verzicht nur bei kostenlosen und bequemen Alternativen

36 Prozent der Befragten wären etwa bereit, auf ihr Auto zu verzichten, wenn sie öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen dürften. Knapp 30 Prozent wünschen sich der Studie zufolge ein besser ausgebautes Nahverkehrsnetz und eine engere Taktung bei Bussen und Bahnen. Jeder sechste Befragte spricht sich zudem für bessere Carsharing-Angebote oder den Ausbau des Radwegnetzes aus. Ein verbessertes Angebot an Leihfahrrädern wäre für sieben Prozent ein guter Grund, auf das eigene Fahrzeug zu verzichten.

Elektroautos bleiben unattraktiv

36 Prozent der Befragten würden jedoch weiterhin unter keinen Umständen auf ein eigenes Auto verzichten. Und was den Umstieg auf ein Elektroauto angeht, kommt die Studie zu ähnlichen Ergebnissen wie die der Targobank: Nur sechs Prozent der Befragten würden eins kaufen, wenn sie einen Neuwagen anschaffen würden.

Text: / handwerksblatt.de

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