Unterwegs effizienter arbeiten: Die neuesten Tablets
Tablets haben sich in den letzten Jahren zu unverzichtbaren Werkzeugen für Handwerker entwickelt. Die neueste Gerätegeneration bietet jetzt größere Displays, schnellere Prozessoren und mehr Speicherplatz für effizientes Arbeiten.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Digitales Handwerk
Mit einer idealen Kombination aus Mobilität, Vielseitigkeit und Leistung sind Tablets für viele Handwerker unverzichtbar. Denn wenn das Smartphone zu klein und ein Notebook zu unhandlich ist, haben Tablets ihren großen Auftritt: Auf Displays mit Diagonalen bis zu 14,6 Zoll (37 cm) lassen sich jede Menge Informationen ganz ohne Scrollen darstellen. So können Mitarbeiter jederzeit Bautagebücher führen, Listen erstellen, Fotos schießen oder Baupläne und 3D-Modelle anzeigen. Aber auch Video-Konferenzen oder das Schreiben von E-Mails machen auf einem Tablet deutlich mehr Spaß als auf kleinen Smartphone-Displays. Auf diese Weise werden Tablets zu echten Allroundern, mit denen anfallende Aufgaben sehr viel leichter von der Hand gehen.
Worauf Handwerker beim Tablet-Kauf achten sollten
Bei der Anschaffung eines neuen Tablets sollten Handwerker zunächst den Einsatzort bedenken: Wenn das Gerät nur im Büro und in Fahrzeugen zum Einsatz kommt, spielt der Hardwareschutz keine große Rolle. Für gelegentliche Außeneinsätze empfehlen sich staub- und wasserdichte Geräte, die über die Schutzklasse IP68 verfügen. Maximalen Schutz gegen Staub, Feuchtigkeit, Stürze oder extreme Temperaturen versprechen hingegen nur Geräte, die nach dem Militärstandard "MIL-STD 810H" geprüft sind. Entsprechend zertifizierte Tablets können den besonderen Herausforderungen eines Werkstatt- oder Baustellenalltags langfristig standhalten.
Neben der Robustheit sind aber auch weitere Faktoren entscheidend: Ein helles und spiegelfreies Display ist unerlässlich, um auch bei Sonneneinstrahlung arbeiten zu können. Viele Handwerker schätzen außerdem einen Stift zur direkten Eingabe von Notizen oder Zeichnungen. Und nicht zuletzt sollte das Tablet über ausreichend Speicherplatz verfügen, um alle Daten und Apps sicher zu speichern.
Highend-Tablets mit viel Komfort
Wer keine Kompromisse bei Qualität und Komfort eingehen möchte, sollte sich die Highend-Klasse unter den Tablets ansehen: Dazu zählen das 13 Zoll große iPad Pro von Apple sowie das 14,6 Zoll große Galaxy Tab S10+ Ultra 5G von Samsung. Beide Geräte bieten maximale Leistung, viel Speicherplatz und Akkus, die einen ganzen Arbeitstag durchhalten. Das iPad Pro ist eine gute Wahl, wenn das Gerät hauptsächlich in geschlossenen Räumen zum Einsatz kommt. Aufgrund der fehlenden IP68-Zertifizierung muss man das Gerät ansonsten durch den Kauf einer wasserdichten Hülle (ab circa 45 Euro) vor Staub und Wasser schützen. Weitere kleine Nachteile: Auf den neuesten WLAN-Standard Wi-Fi 7 müssen Käufer des iPads verzichten – und eine Mobilfunkverbindung ist selbst bei der Top-Ausstattungsvariante nur per eSIM möglich. Hier bietet das Samsung-Tablet etwas mehr: Das Gerät verfügt nicht nur über ein größeres Display, sondern ist auch staub- und wasserdicht nach IP68, funkt mit Wi-Fi 7 und lässt sich optional mit eSIMs sowie klassischen Nano-SIM-Karten nutzen.
Wer keine Highend-Ausstattung benötigt, kann zu deutlich günstigeren Marken greifen: Das Honor MagicPad2 oder das Xiaomi Pad 6S Pro punkten mit 12 Zoll großen Displays und ausreichend schnellen Prozessoren. Dafür muss man in anderen Bereichen Abstriche machen: So verzichten beide Geräte auf ein GPS-Modul und IP68-Zertifizierungen.
Maximal geschützte Technik
Die besonders robusten "Rugged"-Tablets, zum Beispiel von Panasonic, Samsung oder iSafe, haben in den letzten Monaten technisch deutlich aufgeholt: Neben 5G-Konnektivität und aktuellen WLAN-Standards bieten die Geräte jetzt deutlich mehr Speicherplatz. Dabei sind die Tablets auch mit Handschuhen bedienbar und bieten austauschbare Akkus, sodass in allen Situationen ein unterbrechungsfreies Arbeiten möglich ist.
Bei der Neuanschaffung eines Tablets sollten Handwerker auch die Zukunftsfähigkeit der Geräte im Blick behalten: Denn viele KI-Funktionen, die in den nächsten Monaten in Apps integriert werden, benötigen schnelle Prozessoren und möglichst viel Arbeitsspeicher – am besten 12 oder 16 GB. Wenn die Tablets langfristig im Einsatz bleiben sollen, empfiehlt es sich deshalb, bei diesen beiden Punkten nicht zu sparen.
Checkliste: Das optimale Tablet für
den Arbeitsalltag
Einsatzzweck:
Welche Aufgaben soll das Tablet übernehmen (z. B. Dokumentation, Navigation)?
Schutzklasse:
In welcher Umgebung wird das Tablet eingesetzt (z. B. Büro, Fahrzeug, Werkstatt, Baustelle)? Erfordert der Einsatzort staub-/wasserdichte Geräte (z. B. zertifiziert nach IP68) oder maximalen Schutz vor Staub, Wasser und Stößen ("Rugged Tablets", getestet nach MIL-STD-810H)?
Betriebssystem:
Welches Betriebssystem wird benötigt (Android, iPadOS, Windows), damit sich betriebseigene Software und Apps nutzen lassen?
Leistung:
Ist der Prozessor leistungsstark genug für gewünschte Apps (z. B. CAD-Software, Baustellenmanagement, KI-Funktionen)? Steht genügend Arbeitsspeicher zur Verfügung?
Display:
Ist die Displaygröße optimal für geplante Aufgaben? Bei Außeneinsätzen: Sind alle Informationen auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar?
Speicherplatz:
Reicht der Speicherplatz für alle Daten, Fotos, Videos und Apps? Ist der Speicher bei Bedarf erweiterbar?
WLAN:
Unterstützt das Tablet aktuelle WLAN-Standards (z. B. Wi-Fi 6 oder 7)?
Mobilfunk:
Ist ein 5G-Mobilfunkmodul integriert oder nachrüstbar, falls es unterwegs kein WLAN gibt?
GPS:
Wird ein GPS-Modul für exakte Standortbestimmungen/Navigation benötigt?
Kamera:
Ist die Kamera für Baustellenfotos und Dokumentationen geeignet (Auflösung, digitaler/optischer Zoom, Makro-Funktion, Bedienbarkeit)?
Akku:
Hält der Akku einen ganzen Arbeitstag durch? Lässt sich der Akku bei Bedarf wechseln?
Stifteingabe:
Unterstützt das Tablet einen Stift für Notizen und Zeichnungen?
Tastatur:
Lässt sich eine Tastatur anschließen?
Anschlüsse:
Ist ein USB-Anschluss mit schneller Übertragungsgeschwindigkeit vorhanden?
Aufrüstung:
Ermöglicht das Tablet das Nachrüsten von gewünschten Modulen (z. B. Barcode-Scanner, Temperaturmesser)?
Zubehör:
Gibt es passendes Zubehör, wie Schutzhüllen, Halterungen oder zusätzliche Akkus?
Zukunftssicherheit:
Wie lange versorgt der Hersteller das Tablet mit Updates? Wie lang ist die Garantiezeit?
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Thomas Busch /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben