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HWK Trier | November 2024
Ruhe und Geduld sind seine Geheimwaffen
Der Lehrling des Monats der Handwerkskammer Trier heißt Jonas Bastgen. Er ist der einzige Büchsenmacherlehrling in der Region Trier.
Im Interview spricht der "Beauftragte für Innovation und Technologie" der Handwerkskammer Düsseldorf, Tobias Werthwein darüber, wie er künftig Betriebe zu den Themen Digitalisierung und IT-Sicherheit beraten wird. (Foto: © olegdudko/123RF.com)
Vorlesen:
Seit dem 1. Dezember 2016 ist Tobias Werthwein bei der Handwerkskammer Düsseldorf neuer Ansprechpartner für Betriebe. Seine thematischen Schwerpunkte: Digitalisierung und IT-Sicherheit.
Als "Beauftragter für Innovation und Technologie (BIT)" wird Tobias Werthwein Betriebe künftig dabei unterstützen, die eigene Effizienz und Zukunftsfähigkeit zu stärken. Im Interview erklärt der IT-Spezialist seine Aufgaben und Ziele.
DHB: Welche Aufgaben haben Sie als "Beauftragter für Innovation und Technologie"?
Werthwein: Die neue Stelle wurde geschaffen, um Innovationen im Handwerk zu fördern. Zum einen stellen wir technologische Neuheiten vor, zum anderen unterstützen wir Betriebe dabei, selbst entwickelte Neuerungen umzusetzen. Ein besonderer Schwerpunkt ist auch der Themenbereich Digitalisierung, insbesondere von Geschäftsprozessen. Dabei behalten wir natürlich auch die Sicherheitsaspekte immer im Auge.
DHB: Welche besonderen Kompetenzen bringen Sie für Ihre neuen Aufgaben mit?
Werthwein: Studiert habe ich Feinwerktechnik an der Fachhochschule Heilbronn. Danach war ich 18 Jahre bei einem Unternehmen für Mess- und Inspektionstechnik angestellt. Meine Aufgaben lagen hier im Bereich des Kundendienstes, der ja auch Kernstück jeder Handwerksleistung ist. Dabei habe ich selbst die Geräte mit dem Werkzeug in der Hand betreut, war gleichzeitig aber auch zuständig für die Automatisierung sowie Systeme zur Fernwartung.
DHB: Welche Dienste und Leistungen bieten Sie Handwerksbetrieben künftig an?
Werthwein: Zusammen mit meinen Kollegen bieten wir den Betrieben Hilfestellung und Beratung in vielen technischen Fragen. Oftmals besteht die Aufgabe darin, als Wegweiser zu dienen. Insbesondere wollen wir demonstrieren, wie sich Prozesse digital abbilden lassen, um die Effizienz und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen zu stärken. Durch die Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist es uns möglich, alle Beratungsleistungen kostenlos anzubieten. Außerdem bin ich mitverantwortlich für unsere Veranstaltungsreihe IT, die in diesem Jahr fünf Termine umfasst. Künftig möchte ich auch Sprechstunden zu technologischen Themen anbieten und freue mich auf thematische Anregungen von Betrieben.
DHB: Was sind für Handwerksbetriebe aktuell die größten Herausforderungen im Bereich IT?
Werthwein: Unserer Erfahrung nach ist es vor allem die Effizienzsteigerung – konkret: von der Zettelwirtschaft zur Digitalisierung. Aber auch das Management von Aufgaben und Projekten sowie die Kommunikation im Team sind für Betriebe wichtige Themen. Gleichzeitig wird die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen über digitale Kanäle immer wichtiger.
DHB: Welche Rolle spielt die IT-Sicherheit im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung?
Werthwein: Jeder Betrieb sollte ein durchdachtes Sicherheitskonzept besitzen. Denn durch den steigenden Anteil von mobilen Geräten wird es immer schwieriger, Daten und Systeme zu schützen. Ein zusätzliches Risiko besteht, wenn Mitarbeiter eigene Smartphones, Tablets oder Notebooks geschäftlich nutzen. Gleichzeitig werden auch Cloud-Dienste aus dem Netz immer wichtiger und bieten insbesondere für kleinere Unternehmen große Vorteile gegenüber Systemen, die im eigenen Haus betrieben werden. Auch hier gilt es, bestimmte Sicherheitsstandards zu beachten.
DHB: Was sind aktuell die größten Cyber-Gefahren für Handwerksbetriebe?
Werthwein: Ungezielte Angriffe bleiben immer eine große Bedrohung, aber auch die Themen Ransomware und Erpresser-Viren sind stark auf dem Vormarsch. Doch bei allen Cyber-Gefahren ist der Faktor Mensch immer zentral. Deshalb kommt es vor allem auf die Sensibilisierung der eigenen Mitarbeiter an – sowie deren Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit.
DHB: Haben Sie persönliche Ziele, die Sie bei der Handwerkskammer Düsseldorf umsetzen wollen?
Werthwein: Mein Ziel ist es, für die Mitglieder eine vertrauenswürdige Anlaufstelle zu sein und ihnen einen echten Mehrwert zu bieten. Noch ist der Handwerksbereich für mich Neuland. Doch gerade im Zuge der umfassenden Einarbeitung durch unseren Technologieberater Dr.-Ing. Reinhold Bottin habe ich viele wertvolle Einblicke erhalten, die mich das Handwerk als vielfältigen und aktiven Berufsstand erleben lassen. Ich freue mich jetzt darauf, die Menschen hinter den Betrieben kennenzulernen.
Die Fragen stellte Thomas Busch
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