Aus der Berufsschule hinaus in die Welt
Einen Förderantrag für das Programm "AusbildungWeltweit" können nun auch Berufsschulen stellen. Ebenfalls neu: Neben den betrieblichen Auszubildenden wird auch Vollzeitschülern ein Auslandsaufenthalt rund um den Globus ermöglicht.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Berufserfahrung im Ausland sammeln
"Mehr Menschen in der Berufsausbildung sollen künftig Auslandserfahrungen sammeln", erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) mit Blick auf die zum Jahresbeginn neu in Kraft getretene Förderrichtlinie des Mobilitätsprogramms "AusbildungWeltweit". Der Perspektivwechsel im Ausland ermögliche jungen Menschen eine unschätzbare interkulturelle Erfahrung.
Wirtschaftsstandort Deutschland profitiert
Von diesem Erfahrungsschatz profitiere dann auch der weltweit bestens vernetzte Wirtschaftsstandort Deutschland. "Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass für junge Menschen die Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte noch besser werden. Deshalb können von nun an auch die beruflichen Schulen Zuschüsse für ihre Berufsschüler beantragen." Neben den Berufsschulen wird diese Möglichkeit aber auch noch anderen Ausbildungsstätten wie Zahnarztpraxen oder Anwaltskanzleien eröffnet.
Eine weitere wichtige Änderung: Während bisher nur Auszubildende in einer dualen Berufsausbildung gefördert werden konnten, schließt die neue Förderrichtlinie nun auch junge Menschen in vollzeitschulischer Berufsausbildung mit ein. Damit können beispielsweise Auszubildende aus dem Sozial- und Gesundheitswesen Mittel für ihre weltweiten Lernaufenthalte erhalten. Die Änderungen greifen nach Angaben des Bundesbildungsministeriums bereits in den nächsten drei Antragsrunden – also im Februar, Juni und Oktober 2020.
Hintergrund: Das Förderprogramm AusbildungWeltweit wurde 2017 als Pilotprojekt ins Leben gerufen und ist seit 2018 ein offizielles Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Es unterstützt Auslandsaufenthalte von Auszubildenden, Ausbilderinnen und Ausbildern im Rahmen der Berufsbildung und soll eine tragende Säule der Internationalisierung der Ausbildung werden. Während das EU-Programm Erasmus+ Lernaufenthalte innerhalb Europas fördert, schließt AusbildungWeltweit eine wichtige Förderlücke für Auslandspraktika rund um den Globus. Seit 2017 hat das Programm rund 1.000 Auslandsaufenthalte von angehenden und erfahrenen Fachkräften in über 40 Ländern auf der ganzen Welt bewilligt.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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