Flusskreuzfahrten: Ankern in der City
Reizvolle Landschaften, die schönsten Städte Europas, eine liebenswerte Gastfreundschaft. Flusskreuzfahrten bieten viele Vorteile und erfreuen sich daher einer steigenden Beliebtheit.
Land in Sicht! Das Reisen mit einem Flusskreuzschiff findet immer mehr Anhänger. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Dank ihrer Größe können die Schiffe auch kleine Häfen ansteuern. Diese liegen meistens in der Nähe des Zentrums und vieler Sehenswürdigkeiten. Neben einer junggebliebenen Zielgruppe gehen verstärkt jüngere Menschen an Bord eines Flusskreuzers. Zum Beispiel auf die Inspire, ein Schiff der Flusskreuzgesellschaft Viva Cruises. "Flusskreuzfahrten sind eine hervorragende Alternative für City-Trips", erklärt Andrea Kruse von der Düsseldorfer Reederei, da quasi das Hotel mitreist. "Wir bieten daher eine komfortable und gleichzeitig entspannte Art des Reisens an."
"Einmal den Koffer auspacken, das war‘s"
Rotterdam und die Architektur. Das Kubushaus von Stararchitekt Piet Blom überrascht mit einer ausgefallenen Schieflage. Foto: © DHBEin häufig genanntes klares Plus auch für die 88 Reisenden der Ijsselmeer-Entdeckertour an Bord der Viva Inspire. Normalerweise finden 142 Personen Platz in den komfortablen Suiten. Alles Außenkabinen mit einem kleinen französischen Balkon. In Zeiten von Corona legt das Unternehmen aber mit einem detailreichen Hygienekonzept einen noch größeren Wert auf die Sicherheit der City-Hopper. Der legere Lifestyle kommt dennoch nicht zu kurz.
Der beginnt schon beim Einchecken. Noch an Land nehmen aufmerksame Crewmitglieder das Gepäck in Empfang. Nach einem kurzen Check-in an der Rezeption kann nur wenige Augenblicke später die Kabine geentert werden. Das Gepäck ist wie von Zauberhand auch schon da. Und da auch das Wetter dieses Mal mitspielt, sitzen die Neuankömmlinge auf dem Sonnendeck und genießen mit einem Glas Champagner in der Hand die ersten Eindrücke ihrer Flusskreuzfahrt.
Plamen Panchev ist zufrieden. Der Hotelmanager ist die gute Seele an Bord. Fast rund um die Uhr im Einsatz, ist Panchev in den kommenden acht Tagen immer da anzutreffen, wo organisatorische Entscheidungen anstehen, ein Kaffee oder Snack fehlt oder Fragen der Gäste auftauchen. "Die Gastfreundschaft ist für mich das Wichtigste", betont der Hotelmanager und wirkt bei seinem 24/7-Job dennoch gelassen.
Aus einem neuen Blickwinkel
Schon heißt es: Leinen los! Souverän lösen die Matrosen die dicken Taue von den Pollern. Fast schwebend bewegt sich die Inspire vom Kai fort. Erster Stopp am nächsten Morgen: Amsterdam. In den nächsten Tagen liegen mit Hoorn, Rotterdam, Gent, Antwerpen sowie Nijmegen weitere erlebnisreiche Städte auf der Route. Während die Küchenchefs das erste 4-Gang-Menü in den zwei Restaurants auftischen, schippert das Schiff vorbei an grünen Landschaften, Dörfern, Städten und unentdeckten Sehenswürdigkeiten, die so nur vom Schiff aus ihren Reiz entwickeln können. Eine kleine, schmucke Kapelle taucht unvermittelt am Ufer auf. Wenige Meter weiter beeindruckt eine imposante Industrieanlage das Bild. Einzigartige Einblicke vom Leben und Arbeiten am Fluss. Kilometer 865 markiert die niederländische Grenze. Erste Sandbänke tauchen auf. Die Lichter an Bord gehen an. Es wird gemütlich.
Neben dem großzügigen Sonnendeck ist ein Hotspot die Panoramalounge im vorderen Teil des 5-Sterne-Schiffs. Schnell kommt man mit Mitreisenden ins Gespräch. Die meisten von ihnen erfahrene Seefahrer. Viele kommen von der Hochsee. Da das aber wegen Corona schwierig ist, schwenken jetzt viele auf eine Flusskreuzfahrt um. Und sind begeistert. Von bequemen Clubsesseln aus genießen sie nicht nur den Blick auf die abwechslungsreiche Naturkulisse. Anders als auf den riesigen Hochseepötten erleben sie unmittelbar, wie die Crew jedes Anlegemanöver, jede Wetterlage und jede Schleuse sicher meistert.
Legere und familiäre Atmosphäre
Hoorn zeigt sich auf der Entdecker- tour von seiner schönsten Seite. Die Stadt punktet mit einer ungewöhnlichen Architektur. Foto: © DHBAnton Pols lacht. In der DNA des Kapitäns ist die Seefahrt fest verankert. Frachter, Tanker, Flusskreuzfahrtschiff. Der sympathische Skipper war schon auf jedem Schiff der Welt zu Hause. "Tatsächlich, die Einfahrt in eine Schleuse ist immer ein besonderer Augenblick. Jedes Mal!" Dennoch bleibt Zeit, bei jeder Fahrt die wechselvolle Landschaft des Rheins zu genießen. "Ich entdecke immer etwas Neues. Sommer wie Winter bietet die Tour neue Eindrücke."
Auch das zeichnet eine Flusskreuzfahrt aus. Die Zahl der Gäste und Crew sind ausgewogen. Nach kurzer Zeit kennt jeder jeden. Die Atmosphäre ist leger und familiär zugleich. Jeder hat seine Vorlieben. Für die einen sind es die Stadtbesichtigungen. Für die anderen das Wohlfühlprogramm auf dem Schiff. Dass jeder das Schiff zufrieden verlässt, das ist Monica Prince wichtig. Zu dem Job des Cruise Directors gehört es, von morgens bis abends die Passagiere über Landgänge, besondere Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke oder den Cocktail des Tages zu informieren. "Ich liebe diese Arbeit", erzählt die ausgebildete Sängerin und Schauspielerin, da auch sie eigentlich von der Hochsee kommt. Das abendliche Unterhaltungsprogramm, wie man es von dort kennt, fehlt ihr nicht. "Es ist so ein lebendiges Leben, immer Land in Sicht und wir fahren ruhig und entspannt."
Keine Angst vor Seekrankheit
Ein weiterer guter Grund für Flusskreuzer. Wer Angst vor Seekrankheit hat, für den ist eine Reise auf den ruhig dahinfließenden Flüssen Europas genau das Richtige. Nach entspannten Momenten auf dem Wasser und Entdeckertouren an Land heißt es nach einer achttägigen Expedition Abschied nehmen.
Kapitän Anton Pols, Hotelmanager Plamen Panchev, Cruise Director Monica Prince, Kellner und Kellnerinnen, Matrosen, Ingenieure und Housekeeper sagen Adieu bei einer Abschiedsrunde am letzten Abend. Den anhaltenden Applaus der zufriedenen Gäste haben sich die Crewmitglieder aus zehn Nationen auch wirklich verdient.
viva-cruises.com
Foto: © DHBReiseinformation
An Bord der Inspire können Gäste zwischen unterschiedlichen Kabinentypen wählen. Auf dem Diamantdeck befinden sich 22 Master-Suiten. Auf dem Smaragddeck acht großzügige Loft-Suiten, die über zwei Decks reichen und mit Panoramafenstern ausgestattet sind. Eine Suite auf dem Rubindeck kostet für die Ijsselmeer-Entdeckerreise 4.190 Euro. Der Preis ist inklusive aller Getränke an Bord. Zugebucht werden können Landausflüge. Im Angebot sind Reisen auf den europäischen Flüssen Rhein, Donau, Main, Mosel, Seine, Rhône und an der Ostseeküste. Deutlich erweitert wird ab 2022 das Angebot von Vier-Nächte-Flusskreuzfahrten ab Düsseldorf, Frankfurt und Koblenz.
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Text:
Brigitte Klefisch /
handwerksblatt.de
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