Mit Fachfrauen in die Zukunft
Sechs frauenfreundliche Betriebe sind mit der Auszeichnung "Hand.Werk.Frau.Zukunft mit Fachfrauen" in der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West geehrt worden.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Frauen im Handwerk
Der Arbeitskreis Hand.Werk.Frau würdigte zum zweiten Mal Handwerksunternehmen aus Gelsenkirchen, die bestmögliche Arbeitsbedingungen für weibliche Fachkräfte im Handwerk schaffen. Sie beschäftigen und bilden Frauen in von Männern dominierten Handwerksberufen aus und bieten gute Arbeitsbedingungen für weibliche Fachkräfte. Zu den Ausgezeichneten gehören das Café Conditorei Albring-Rüdel, das Café Pabst, die Konditorei Sternemann, die Tischlereien Johannes Droste und Ladenbau Adolf Rademacher sowie die Dachdeckerei Rolf Lutz.
Die Betriebe erfüllen verschiedene Kriterien der Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung, Arbeitszeit und Arbeitsorganisation, Unternehmenskultur sowie Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Tischlermeister Andre Rademacher, Chef des Ladenbauers in der dritten Generation, betonte: "Es ist wichtig, dass Frauen im Betrieb integriert sind. Frauen sind feinfühliger und motorisch besser veranlagt. Auch der Ehrgeiz und das Anspruchsdenken ist bei Frauen oft stärker vorhanden."
Beim Café Pabst sind zehn der 13 Mitarbeiter weiblich. Konditorenmeisterin Tanja Pabst ist für die "Frauenpower": "Mir ist es wichtig, dass Frauen gleiche Rechte und Chancen erhalten. Gerade weil sie nicht weniger qualifiziert sind als Männer." Die Handwerksunternehmerin beschäftigt auch drei alleinerziehende Mütter.
Mehr Frauen für das Handwerk gewinnen
Den Arbeitskreis Hand.Werk.Frau haben ins Leben gerufen: das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Emscher-Lippe, die Agentur für Arbeit Recklinghausen, die Kreishandwerkerschaften Emscher-Lippe-West, Herne und Castrop-Rauxel sowie Recklinghausen, die Handwerkskammer Münster, die Regionalagentur Emscher-Lippe, Tischler NRW und die Vestische Innung des Kfz-Gewerbes. Sie wollen mehr Frauen für das Handwerk gewinnen.
"Nachholbedarf ist erheblich"
Die Partner sind sich einig, dass der Nachholbedarf bei der wirtschaftlichen Erneuerung und Entwicklung in der Emscher-Lippe-Region erheblich sei. Zudem erlebten die Betriebe bereits einen Rückgang von Bewerbungen aufgrund der demografischen Veränderungen. Dennoch habe sich im Handwerk der Anteil von Frauen nicht wesentlich verbessert. Dies sei angesichts des Strukturwandels gerade in einer altindustriellen Region wie das Ruhrgebiet dringend notwendig, da seine wirtschaftliche Bedeutung deutlich steige, so der Arbeitskreis.
Für die Auszeichnung können sich weitere frauenfreundliche Betriebe beim Kompetenzzentrum Frau & Beruf bewerben oder vorgeschlagen werden.
Kontakt:
Beate Molsich
Tel.: 02305/ 92150-27
competentia.nrw.de
Text:
HWK Münster /
handwerksblatt.de
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