Ein schneller Dreizack
Maserati ist die eleganteste Sportwagenmarke der Italiener. Wir sind den Grecale Trofeo gefahren.
Etwas ratlos taste ich die Tür mit Blicken ab. Denn meine Hand hat vergeblich einen Hebel gesucht, um die Tür zu öffnen. Ich sitze hinter dem Lenkrad des Maserati Grecale Trofeo und muss feststellen: Statt eines Hebels gibt es nur noch einen Knopf. Nach einem Druck darauf geht die Tür auf. Der Knopf ist das deutlichste Zeichen dafür, dass die Italiener ihr Sport-SUV komplett digitalisiert haben.
Nur noch Knöpfe und Touchscreens für das, wofür man einst Hebel oder Drehregler hatten. Selbst die analoge Uhr mitten im Dashboard hat sich zugunsten digitaler Anzeigen verabschiedet. Zugegeben: Es ist schick, elegant und vor allem modern – aber dennoch nicht das, was ich erwartet hatte.
Bis zu 285 km/h schnell
Der Maserati Grecale Trofeo. Foto: © MaseratiWährend sich die Enttäuschung über mangelnde Retro-Elemente sich langsam in mir breit macht, fahre ich auf die Autobahn auf. Es ist frei, ich gebe Gas und schon steht ein breites Grinsen in meinem Gesicht. Trofeo ist die Modellausstattung, die bei allen Maserati-Baureihen für sportliche Spitzenleistung steht. 530 PS wuchten ihre Kraft auf die Reifen, mit einem Drehmoment von 700 Newtonmetern presst es mich zurück in den Sitz und der Wagen nimmt Fahrt auf. Bei der freien Bahn kann ich durchbeschleunigen, erst bei 279 km/h ist Schluss, ich muss vom Gas runter. Die Digitalisierung ist mir in dem Moment egal, der Wagen macht genau das, was bei der Namensnennung "Maserati" schon mitschwingt: die eleganteste Art, superschnell ans Ziel zu kommen.
Das Wissen um die Kraft des Sechszylinders ist es, was den zusätzlichen Kick am eleganten Luxus-SUV ausmacht. Für die Italiener ist der Grecale der Einstieg in ein für sie neues SUV-Segment, in dem sie gleich Klassenbestwerte erreichen. Der Wagen steht auf 24-Zoll-Reifen, die über einen V6-Benzinmotor mit 390 kW/530PS die Kraft auf den Asphalt bringen. Das geschieht mit einer Achtgangautomatik von ZF und Allradantrieb. Der Kraftstoffverbrauch liegt laut Maserati bei 11,2 Liter je 100 Kilometer, die sich tatsächlich erreichen lassen, aber der Tritt aufs Gaspedal sorgt für deutlich höhere Verbräuche. 285 km/h schafft die Sportversion und ist nach 3,8 Sekunden von Null auf Tempo 100.
Voll digitalisiert
Der Maserati Grecale Trofeo, hier das Cockpit. Foto: © MaseratiDer Fahrer blickt auf ein voll digitalisiertes Armaturenbrett, das sämtliche Informationen liefert. Die lassen sich nach Gusto zusammenstellen, die wichtigsten Infos sind per optionalem Head-up-Display einblendbar. Das erweiterte Fahrassistenzpaket Plus bietet Geschwindigkeitsassistenten, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent mit Totwinkelüberwachung, Müdigkeitserkennung oder Kurvenlicht, kurz all das, was heute State-of-Art ist und dem Fahrer das Leben erleichtert.
Das gilt auch für das Multimediasystem, dass MIA, Maserati Intelligent Assitant, heißt und einen 12,3 Zoll großen Monitor bietet. Das ist genauso schnell wie ein Tablet, kann zwei Smartphones integrieren, bis zu fünf Benutzerprofile verarbeiten (die jeweils automatisch Grundeinstellungen etwa für Spiel, Klima oder Sitz speichern) und lässt sich per Sprache steuern. "Hey, Maserati" reicht als Anrede, um einen Sprachbefehl zu erteilen.
Echter Luxus
Der Maserati Grecale Trofeo. Foto: © MaseratiDas ist alles findet sich einem Wagen, der erst mal ein Hingucker ist. Schon der Dreizack, das Symbol der Marke, zieht die Blicke auf sich, aber auch die markante Form, die sportlich und elegant zugleich ist.
Der Grecale Trofeo hat allerdings auch seinen Preis. 93.279,83 Euro netto kostet das Basismodell, dass sich im Falle des Testwagens mit Metallic-Lackierung, Reise- und Fahrassistenzpaket auf netto 104.489,92 Euro summiert.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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