Marktübersicht Stadtlieferwagen
Flottenmanagement: Klein, wendig, praktisch – die kleinen Transporter sind gerade im städtischen Verkehr unverzichtbar. Wir haben die verfügbaren Modelle in der Übersicht.
Der Markt hat sich deutlich verändert. Zum einen gibt es eine weitere Ausdünnung der Anbieter, zum anderen konzentrieren sich immer mehr Anbieter durch Kooperationen oder Zusammenschlüsse darauf, auf einer gemeinsamen (Konzern-)Plattform ein Fahrzeug aufzubauen, um Entwicklungskosten zu sparen. Auch wenn die einzelnen Konzernmarken anschließend jeder für sich um Marktanteile kämpfen und durch das Design gerade in der Front die Käufer nicht sofort merken lassen, dass das Modell mit Wettbewerbern identisch ist.
Der Vorteil für die Hersteller liegt natürlich in der Kosteneinsparung. Schließlich verschlingen die Entwicklungen neuer Modelle Millionen und kratzen schnell am Milliardenbereich. Die können sich die Hersteller aber teilen. Das ist übrigens keine moderne Erscheinung, gemeinsam entwickeln, getrennt verkaufen gibt es seit mehr als fünf Dekaden.
Ausdünnung von Marken
Die Ausdünnung von Marken ist durch Konzentration und Fokussierung bedingt. So fiel beispielsweise die Entscheidung im Zuge einer strategischen Neuaufstellung, dass Dacia künftig keine Nutzfahrzeuge mehr anbietet. Der Dacia Dokker etwa ist damit Geschichte, aber nur bei der Billig-Tochter der französischen Marke Renault. Denn der Lieferwagen läuft künftig unter dem Label "Express" und ist damit bei Renault gelandet, die die komplette Range an leichten Nutzfahrzeugen anbieten, eben vom Kleinlieferwagen bis zum kräftigen Transporter.
Und Ausdünnung kann auch heißen, dass Modelle wegfallen, etwa der Fiorino bei Fiat, der einst den Einstieg in die Transporterklasse bei den Italienern bedeutete. Auch der war ein Kooperationsmodell, bei dem die Mitentwickler Peugeot und Citroën schon eher als die Italiener bei der Vermarktung ausgestiegen waren.
Zitat"Die Ausdünnung von Marken ist durch Konzentration und Fokussierung bedingt. So fiel beispielsweise die Entscheidung im Zuge einer strategischen Neuaufstellung, dass Dacia künftig keine Nutzfahrzeuge mehr anbietet."
Eine Plattform – viele Marken
Ganz anders sieht es beim Konglomerat Stellantis aus. Hier sind unter anderem die Marken Citroën, Fiat, Opel und Peugeot vereinigt, die auf einer Konzernplattform ihre Nutzfahrzeuge aufbauen. Heißt im Klartext: Ein Modell gibt es bei jedem anderen Konzernmitglied nur unter einem anderen Namen, die technischen Daten sind identisch, auch wenn das oft aus den Datenblättern nicht hervorgeht. Unterscheidungen gibt es natürlich in der Optik, im Markenlogo und – das ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal – in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten.
Die wiederum können sich auf Gewichte und damit Nutzlast oder Volumen auswirken, weshalb oft unterschiedliche Angaben für scheinbar gleiche Modelle in den Listen zu finden sind. Beim Renault-Nissan-Mitsubishi-Konzern gibt es beim Kleintransporter deutliche Unterschiede, wenn ein Fahrzeug zum Beispiel nur bei einem Anbieter ohne B-Säule erhältlich ist.
Unübersichtliches Modellangebot
Dass sich alle Hersteller um eine möglichst breite Range an Modellen bemühen, ist keine Überraschung. Schließlich können sie ihre Kunden nur dann behalten, wenn sie auch passende Angebote im Markt haben. Das gilt im Pkw- wie im Transporterbereich gleichermaßen. Das musste in der Vergangenheit Toyota schmerzlich erfahren, als sich für ihren Kastenwagen HiAce über lange Zeit kein Nachfolger im Programm befand und zeitgleich bei Kunden Ersatzinvestitionen anstanden.
Foto: © DHBDie Tabelle links zeigt die derzeit auf dem Markt erhältlichen Transporter. Manche, wie etwa Mercedes oder VW haben gar keine Preislisten mehr, anhand derer sich potenzielle Käufer schnell einen Überblick über die auf dem Markt erhältlichen Modelle verschaffen konnten.
Da gilt: Jedes Modell muss für sich konfiguriert werden. Das hat den Vorteil, dass man zwar den genauen Preis für seine Kalkulation hat, aber oft den Blick für Alternativen verliert. Die Chance, mit weiteren Konfigurationen im Vergleich das zu erhalten, ist aufwendig und nicht wirklich transparent.
PDF-Download
Die Daten stammen von den Herstellern und haben den Stand November 2022. Die Tabelle als Download finden Sie hier -> handwerksblatt.de
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben