Der Ford Ranger ist der beliebteste Pick-up in Europa.

Der Ford Ranger ist der beliebteste Pick-up in Europa. (Foto: © Ford)

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Ford Ranger: Das Multitool in Neuauflage

Mobilität

Die vierte Generation des Ford Ranger kommt in einem martialischen Design und bringt PKW-ähnliche Fahreigenschaften mit. Wie es um die praktischen Tugenden steht, haben wir im Praxistest geprüft.

Pick-ups bieten eine Menge Vorteile: Ein permanenter Allradantrieb, eine ausgezeichnete Geländetauglichkeit, oder etwa die praktische Ladefläche. Daher gelten Pick-ups als wahre Multitalente. Während die "Trucks" in den USA zum alltäglichen Straßenbild zählen, spielt die Fahrzeuggattung der Pritschenwagen bei uns eher eine untergeordnete Rolle. Meist werden sie von Handwerkern, Forstbetrieben oder Landschaftsgärtnern geschätzt, die häufig abseits befestigter Wege arbeiten müssen. Aber auch in privater Hand haben die Nutzfahrzeuge inzwischen eine treue Fangemeinschaft, überwiegend für den Transport sperriger Hobbymaterialien.

Unter den Pick-ups ist Ford seit Generationen der unangefochtene Marktführer. Nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa führen sie das Feld an. In dem im Gegensatz zu den USA hier herrschenden Nischensegment ist der Ranger seit Generationen der Platzhirsch, dicht gefolgt vom VW Amarok. Mit der Neuauflage des Rangers machen die beiden Konkurrenten sogar gemeinsame Sache. Der neue Amarok basiert in den Grundzügen auf der Technik des Rangers und rollt mit ihm zusammen in Südafrika vom Band. Im Gegenzug der Nutzfahrzeug-Kooperation darf Ford die Elektroplattform der Wolfsburger nutzen. So basiert der im nächsten Jahr erscheinende Explorer als erster Ford auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) von VW.

PKW-Ambiente im Innern

Innen gibt sich der Ranger modern. Foto: © FordInnen gibt sich der Ranger modern. Foto: © Ford

Der aktuelle Ranger macht mit einem martialischen Design auf sich aufmerksam und wird weiterhin in drei Karosserievarianten angeboten. Es gibt in als Einzelkabine mit Platz für zwei ab 33.790 Euro (alle Preise netto), als Extrakabine mit zwei Notsitzen im Fond für 35.290 Euro, oder mit geräumiger Doppelkabine und fünf Sitzplätzen für mindestens 36.290 Euro. Unser Testwagen wechselt dagegen erst gegen 54.790 Euro den Ladentisch, da er mit dem 240 PS starken Topdiesel in der gehobenen Wildtrak-Ausführung antritt.

Der Einstieg in den Ford geschieht über weit öffnende Türen und man thront auf bequemem Mobiliar. Die Bewegungsfreiheit vorne fällt großzügig aus, das Platzangebot im Fond ist zwar nicht ganz so üppig, aber ebenfalls noch gut. Im Vergleich zu seinem Vorgänger präsentiert sich der Innenraum hochwertiger. Die vielen aufgeschäumten Kunststoffe rund ums Cockpit sorgen für eine behagliche Atmosphäre und die reichlich vorhandenen Ablagen für einen hohen Alltagsnutzen. Der Fahrer blickt auf digitale Kombiinstrumente, rechts daneben befindet sich das Multimediasystem mit seinem hochstehenden Touchscreen im 12-Zoll-Format. Die Bedienung erschließt sich auf Anhieb, zusätzlich hat unser Ranger in der Wildtrak-Ausstattung noch ein 360-Grad-Kamerasystem an Bord (1.680 Euro Aufpreis für den Dreiliter-Diesel), das beim Rangieren und Offroad-Fahren hilfreich zur Seite steht. Ein lohnenswertes Extra, was den knapp 4,40 Meter langen Pick-up oftmals vor ungewollten Blechschäden schützt. Zumal das sogenannte Technologiepaket 71 außerdem noch einen teilautomatisierten Parkassistenten enthält.

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V6-Diesel mit reichlich Kraftreserven

Auch abseits befestigter Wege fühlt sich der Ford wohl. Foto: © FordAuch abseits befestigter Wege fühlt sich der Ford wohl. Foto: © Ford

Der 240 PS starke Dreiliter-Diesel ist serienmäßig mit einer Zehnstufen-Automatik ausgestattet. Mit stolzen 600 Nm Drehmoment bietet der V6-Motor beeindruckende Kraftreserven. Bei Bedarf beschleunigt der Ranger in flotten 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 190 km/h, aber um diese Geschwindigkeit zu erreichen, muss das große Fahrzeug gegen den Fahrtwind kämpfen – was bei einem so großformatigen Pick-up völlig normal ist.

Dann wird es aber auch recht teuer. Wer es allzu flott angeht, muss mit einem Verbrauch von gut 13 bis 14 Litern Diesel rechnen. Ford gibt im Schnitt 10,1 Liter an. Ein durchaus realistischer Wert, den wir bei geruhsamer Gangart auch locker schafften. Serienmäßig verfügt der Ranger über reichlich Offroad-Programme, die über die Tasten auf der Mittelkonsole sowie den Drehregler rechts daneben aktiviert werden. Beim getesteten Diesel zählt die Hinterachssperre (100 Prozent) zum serienmäßigen Lieferumfang. Eine zusätzliche vordere Sperre für den richtig harten Offroad-Einsatz ist dagegen nur für den Benziner erhältlich.

Fazit: Modern und weiterhin solide Fazit Der Ranger ist aber nicht nur ein Pick-up für extreme Bedingungen, sondern macht auch abseits von Geröllhalden und Schlammpisten eine gute Figur. So gefällt der mit langen Federwegen ausgestattete Ford auch auf ganz normalem Asphalt. Hier glänzt er mit angenehmem Komfort und Pkw-ähnlichem Fahrverhalten. Trotzdem vernachlässigt der Ford seine praktischen Tugenden nicht: Knapp eine Tonne Nutzlast sprechen für sich, als Zugfahrzeug nimmt er sogar 3,5 Tonnen plus eine hohe Stützlast von 350 Kilogramm an den Haken. Damit erweist sich der Ranger nach wie vor als solides Arbeitstier. Doch hat der Ranger spürbar an Qualitäten gewonnen. Er präsentiert sich moderner und fahraktiver als jemals zuvor.

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Text: / handwerksblatt.de

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