Solarpaket: ZVEH fordert weitere Entbürokratisierung
Der ZVEH begrüßt die Erleichterungen beim Anschluss von Photovoltaikanlagen und die Nutzung von Solarstrom, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. Allerdings müsse dringend noch eine weitere Entbürokratisierung der technischen Regulierung folgen.
Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) rechnet mit einem schnelleren Photovoltaikausbau durch das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Solarpaket I. Der Verband begrüßt die damit verbundenen Erleichterungen bei der Anmeldung und beim Anschluss von PV-Anlagen, die klare Fristen für die Netzbetreiber und eine Vereinheitlichung der bundesweit unterschiedlichen Netzanschlussbedingungen vorsehen.
"Die Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen und die Nutzung von Solarstrom wurden bislang durch unnötige bürokratische Hürden erschwert", sagt ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser. "Das Solarpaket I ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es vereinfacht viele Vorgänge und macht es für Verbraucher nun wesentlich attraktiver, auf PV zu setzen. Für unsere Innungsfachbetriebe können die neuen Regelungen in einigen Punkten zu weniger Bürokratie und kürzeren Umsetzungszeiten führen" Jetzt komme es auf die Umsetzung durch die Netzbetreiber an.
Abstimmungsprobleme vermeiden
Eine weitere Entbürokratisierung der technischen Regulierung ist jedoch dringend erforderlich. Der Verband fordert die Erarbeitung der technischen Anschlussbedingungen (TAB) und der technischen Anschlussregeln (TAR) durch eine Stelle. Neuhäuser: "Die aktuelle Aufteilung führt zu Abstimmungsproblemen und es drohen auch in Zukunft auseinanderlaufende Regelungen. Außerdem müssen wir den Komplexitätsinfarkt an einer weiteren Stelle verhindern. Die zunehmende technische Regulierung für verschiedene Anlagentypen und -größen führt zu vielen Umsetzungsvarianten."
Positiv sei, dass die regional teilweise unterschiedlichen TAB der über 850 Netzbetreiber in Deutschland vereinheitlicht werden. Das entlaste in erster Linie Handwerksbetriebe, die in Gebieten unterschiedlicher Netzbetreiber tätig sind. Perspektivisch müssten die Inhalte der TAB und TAR in einem Dokument zusammenfließen und über die Verfahren der Regelsetzung bundeseinheitlich in Kraft gesetzt werden, so der Vorschlag des ZVEH. Er begrüßt auch, dass die im Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführte Regelung eines vereinfachten Verfahrens mit Inkrafttreten des Solarpakets auch für Anlagen bis 30 Kilowatt Peak gelten soll.
Solarpaket I: Einfachere Anmeldung und mehr Förderung für PV-Anlagen > Hier mehr lesen!
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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