Corona: Koalition will der Wirtschaft helfen
Der Koalitionsausschuss hat sich darauf geeinigt, wirtschaftliche Schäden, die durch die Ausbreitung des Corona-Virus entstehen, abzufedern. Das Handwerk begrüßt das.
Die große Koalition hat beschlossen, die wirtschaftlichen Folgen durch den Corona-Virus mit einem Maßnahmenpaket abzumildern. Dazu gehört erleichterte Vorgaben für den Bezug von Kurzarbeitergeld. Sozialbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden sollen den Arbeitgebern voll erstattet werden. Derzeit ist das nicht der Fall. Bereits im April könnten die neuen Regeln in Kraft treten. Teil der Maßnahmen ist auch ein über drei Milliarden Euro schweres zusätzliches Investitionspaket.
"Es ist gut und war gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt wichtig, dass sich die Koalition auf Maßnahmen zur Abfederung der Corona-bedingten wirtschaftlichen Folgen verständigt hat", lobt Hans Peter Wollseifer. Denn auch für die Wirtschaft müsse alles daran gesetzt werden zu verhindern, dass an sich gesunde Unternehmen und Betriebe durch krisenbedingte Liquiditäts- und Kapazitätsprobleme in die Insolvenz geraten und Arbeitsplätze gefährdet werden, so der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Unbürokratische Überbrückung
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- Abgesagt: 2020 keine IHM "Anders als bei den Konjunkturprogrammen während der Finanzkrise, mit denen grundsätzliche Konjunkturdefizite angegangen wurden und Konsum und Investitionen angeregt werden sollten, geht es in der jetzigen Situation darum, unbürokratisch Überbrückungsunterstützung und -hilfen für Betriebe und Unternehmen bereit zu stellen." Deshalb seien Erleichterungen bei Kurzarbeit, Liquiditätshilfen, Bürgschaften und Steuerstundungen die in dieser Lage angemessenen Maßnahmen.
Wollseifer begrüßt auch die Einigung auf ein zusätzliches Investitionspaket und die Erleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld. "Besonders positiv gerade für das lohnintensive Handwerk ist zudem, dass anders als bisher die Sozialbeiträge für ausgefallene Arbeitsstunden voll erstattet werden sollen. Derartige Kostenübernahmen wie auch entsprechende Liquiditäts- und Finanzierungshilfen brauchen gerade die kleinen Unternehmen des Handwerks, um bis zum hoffentlich baldigen Ende der Ausbreitung des Virus durchhalten und Beschäftigung sichern zu können."
Keine neuen Belastungen
Die Politik solle nun besonders darauf achten, dass die Unternehmen aus dem Handwerk nicht weiter belastet werden. Wollseifer: "Es braucht ein Belastungsmoratorium der Politik: In dieser Situation darf für Unternehmen und Betriebe in der nächsten Zeit wirklich nichts mehr oben drauf kommen – sei es bei den Sozialabgaben, Steuern oder auch Regulierungen, um eine langfristige Erholung der Wirtschaft nicht bereits im Kern zu gefährden."
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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