Die "Chance Handwerk" zog bis zu 500 Menschen an. Auch Kinder konnten einen ersten Blick ins Handwerk werfen.

Die "Chance Handwerk" zog bis zu 500 Menschen an. Auch Kinder konnten einen ersten Blick ins Handwerk werfen. (Foto: © Nicole Wollscheid)

Vorlesen:

Werkstattluft und Wettbewerb

"Chance Handwerk" zog 500 Menschen an und gab spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen, die das Handwerk bietet.

Die Ausbildungsmesse "Chance Handwerk" verwandelte den Campus Handwerk der HWK Trier in ein lebendiges Schaufenster des regionalen Handwerks. In ihrem Ausbildungszentrum präsentierte die Kammer den rund 500 Besucherinnen und Besuchern knapp 60 Ausbildungsbetriebe, zahlreiche Mitmachaktionen sowie "lebende" Werkstätten. Der direkte Kontakt mit dem Handwerk vor Ort und der persönliche Austausch mit erfahrenen Handwerkern boten eine ideale Plattform für berufliche Orientierung. Vorführungen innovativer Techniken vom Schweißsimulator bis zum virtuellen Lackiersystem rundeten das Bild vom modernen Handwerk ab.

Die Möglichkeit, durch direkte Ansprache miteinander in Kontakt zu kommen, wurde gerne genutzt. So kam es zu zahlreichen Gesprächen rund um Ausbildungsplätze oder Praktika. Auch die Chance für jugendliche Messegäste, ihr handwerkliches Geschick in den Werkstätten auszuprobieren, wurde rege angenommen. All diese Angebote trugen dazu bei, Schülerinnen und Schülern der Abgangs- und Vorabgangsklassen Antworten auf drängende Fragen wie "Welcher Beruf passt zu mir?" oder "Ist das Handwerk eine Option für mich?" zu geben. Die zahlreichen Live-Vorführungen vom Tischler- über das Elektro- bis zum Zahntechnikerhandwerk vermittelten Handwerksluft und eine lebendige Atmosphäre. Verstärkt wurde dies durch die Live-Aktionen der Steinmetz-Innung sowie der Baufirmen auf dem Außengelände. Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf zeigt sich erfreut über die rege Teilnahme und betont die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Region: "Ausbildungsmessen wie Chance Handwerk sind eine Win-win-Situation. Betriebe haben hier die Möglichkeit, junge Talente zu entdecken, die sie zu ihren Fachkräften von morgen ausbilden können. Für die Jugendlichen bietet die Messe die Chance, sich unverbindlich über Ausbildungsangebote zu informieren und erste Kontakte zu knüpfen. Solche persönlichen Gespräche sind oft der Schlüssel zum Erfolg."

Noch 600 Ausbildungsplätze unbesetzt

Die Ausbildungsmesse fand in einer positiven Phase für das regionale Handwerk statt. Zum September vermeldete die HWK einen Anstieg an neu eingetragenen Lehrverträgen. "Dieser erfreuliche Zuwachs ist ein ermutigendes Zeichen, dass das Handwerk wieder an Attraktivität gewinnt", hebt der Leiter des Referats Ausbildung, Geschäftsführer Matthias Schwalbach, hervor. 

Dennoch sind in der Region Trier bislang rund 600 Ausbildungsplätze unbesetzt.  "Wir unterstützen gerne junge Menschen dabei, unter den 65 Handwerksberufen in der Region den passenden zu finden", betont Schwalbach. "Die Auswahl ist groß: In fast allen Handwerksberufen suchen Betriebe noch motivierte Auszubildende. Darüber hinaus vermitteln wir auch Kontakte zu geeigneten Ausbildungsbetrieben."

Ausbildungszahlen gestiegen

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 2,22 Prozent mehr Jugendliche für eine handwerkliche Ausbildung entschieden. Insgesamt wurden bis zum 31. August 966 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das ist ein Plus im Vergleich zu den 945 Verträgen des Vorjahres. In den Jahren zuvor war die Bilanz noch negativ. Besonders gefragt sind Nachwuchskräfte in den Bereichen Elektronik, Metallbau und Anlagenmechanik, aber auch Berufe wie Dachdecker, Maurer und Kfz-Mechatroniker bieten hervorragende Einstiegsmöglichkeiten.

Kammersieger und Tischler Marlon Neu Foto: © Constanze-Knaack SchweigstillKammersieger und Tischler Marlon Neu Foto: © Constanze-Knaack Schweigstill

Parallel zur Ausbildungsmesse liefen im Campus Handwerk die Deutschen Meisterschaften im Handwerk auf Regionalebene. Die besten Absolventinnen und Absolventen aus dem Tischler- und Elektrohandwerk des Abschlussjahrgangs 2024 kämpften jeweils um den Kammersieg, zeigten dem Messepublikum ihr Können und gaben einen Vorgeschmack auf den Landeswettbewerb im Oktober. Kammersieger im Tischlerhandwerk wurde wurde Ben Collmann aus Kröv (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Hayer, Wittlich). In der Elektrowerkstatt nebenan machte Anna-Lena Hansen aus Bleialf (Ausbildungsbetrieb: Elektrotechnik Bernd Schröder, Weinsheim) das Rennen. Darüber hinaus fanden im September weitere Wettbewerbe im Rahmen der Deutschen Meisterschaften an verschiedenen Orten in der Region statt. So traten in der Berufsbildenden Schule (BBS) für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege in Trier die Fleischer im kombinierten Kammer- und Landeswettbewerb gegeneinander an. Erster wurde Frederik Masselter aus Altrich (Ausbildungsbetrieb Bungert oHG, Wittlich). Er darf sein Können nun beim Bundeswettbewerb unter Beweis stellen. Im Campus Bau im Kenn traten die Zimmerer gegeneinander an. Hier konnte  sich Marlon Neu aus Konz-Kommlingen (Ausbildungsbetrieb: Steier Holzbau GmbH, Konz-Könen) durchsetzen. 

 

Hintergrund: LandeswettbewerbHintergrund Der Landeswettbewerb findet am 12. Oktober in der Handwerkskammer Trier statt.
Teilnahme Folgende Berufe kämpfen dort um den Sieg und damit um die Qualifikation für den Bundeswettbewerb: Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker, Feinwerkmechaniker, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Kraftfahrzeugmechatroniker, Maler und Lackierer, Fahrzeuglackierer, Metallbauer, Raumausstatter, Tischler, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Maurer, Zimmerer.

Hintergrund: Ausbildung Kontakt Jugendliche, die an einer Ausbildung im Handwerk  interessiert sind, können sich von der HWK Trier beraten lassen. Ansprechpartnerin ist Petra Kollmann, Tel. 0651 207-232, E-Mail: pkollmann@hwk-trier.de
Online Hier gibt es weitere Infos zum Thema Ausbildung bei der Handwerkskammer Trier.

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Trier

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: