Die Ausstellung der Tischlermeisterstücke aus dem Kammerbezirk Trier zeigte die kreative Bandbreite des aktuellen Abschlussjahrgangs.
Wovon erzählen Eiche, Nussbaum, Esche oder Kirschbaum, wenn sie aus Meisterhand in Möbeln verewigt sind? Von Kreativität, Perfektion, Können und Leidenschaft ihrer Erbauer! Zum Zuhören und vor allem Anschauen luden die Handwerkskammer Trier und die Schreinerinnung Trier-Saarburg in den Campus Handwerk der Handwerkskammer Trier ein – krönendes Finale und zugleich Tradition in der Trierer Tischlermeisterausbildung. Familienangehörige, Freunde, Fachleute und Fans von handwerklich gefertigten Möbeln nutzten die Chance, sich die Prüfungsarbeiten anzusehen. Wie gewohnt, beeindrucken auch die Arbeiten des diesjährigen Jahrgangs, insbesondere durch gestalterische und handwerkliche Fähigkeiten. Die Arbeiten zeigen, was die angehenden Tischlerprofis in ihrer anderthalbjährigen Meisterausbildung gelernt haben. Von der ersten Idee bis hin zum fertigen Meisterstück vergehen üblicherweise mehrere Monate. Um ihr Meisterstück anzufertigen, hatten die Prüflinge insgesamt 18 Arbeitstage Zeit.
So viel die meisterlichen Möbel des diesjährigen Prüfungsjahrgangs gemeinsam haben, so unterschiedlich präsentieren sich die Arbeiten. Handwerkliche Qualität, traditionelle Techniken, modernes Design und edle Materialien spiegeln sich in jeder Arbeit wider. In der Ausstellung vertreten war eine breite Palette von klassisch bis modern – von der Truhe, dem wohl ältestem Verwahrmöbel überhaupt, über die Klassiker Bett und Schreibtisch bis hin zum Lifestylemöbel Weinschrank. Nach wie vor ganz oben auf der Hitliste: Sideboards mit raffinierten Details, darunter ein in Eisblockoptik gearbeitetes Stück. Dass die Generation Z von sozialen Medien geprägt ist, macht sich bisweilen in progressiven Formen und Materialien bemerkbar – nicht zuletzt auch in der Auswahl der gefertigten Stücke. So finden sich unter den Abschlussarbeiten des aktuellen Absolventenjahrgangs Arbeiten wie etwa ein Dartboard, ein Highboard mit teilweise türkisfarbenem Korpus und ein Hifi-Board mit einer Dekorplatte, deren Optik an einen alten NES-Kontroller angelehnt ist. Ein weiterer Augenschmaus ist eine zum Teil in Kumiko-Technik, einer traditionellen japanischen Technik der Holzbearbeitung, gestaltete Arbeit: Ein Couchtisch aus Eiche, der etwa zur japanischen Teezeremonie einlädt. Zwei Schreibtische zeigten die Bandbreite der genutzten Gestaltungsmöglichkeiten von der eher klassisch-modernen Variante bis hin zur nahezu futuristisch gestylten Spielart. Homeofficetauglich und wohnlich sind beide Ausführungen gleichermaßen.
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