Kammerpräsident Rudi Müller

Kammerpräsident Rudi Müller erklärt, wozu die Kammerbeiträge gut sind. Foto: © YAPH

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Ohne Beiträge läuft nichts

Lehrlinge, Gesellen, Meister, Existenzgründer, Betriebsinhaber, Nachfolger – alle profitieren von der Solidargemeinschaft: Kammerpräsident Rudi Müller erklärt, warum.

Im März erhalten die Mitglieder ihren Beitragsbescheid. Der Beitrag setzt sich aus dem Grund- und dem Zusatzbeitrag zusammen. Dieser variiert je nach dem wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs. Kammerpräsident Rudi Müller erklärt im Gespräch, wozu die Beiträge gut sind.


DHB: Warum müssen Handwerksbetriebe einen Kammerbeitrag bezahlen?
Müller: Das ist in der Handwerksordnung so geregelt und unsere Betriebe profitieren sehr davon – auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht nicht so erkennbar ist. Viele Unternehmen haben ja ähnliche Anliegen. Ohne unsere Kammer wäre jeder Betrieb auf sich allein gestellt, hätte der Handwerker keine Unterstützung. Unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen wie etwa gute Verkehrsanbindungen oder schnelles Internet lassen sich gemeinsam viel besser durchsetzen. Daher bündelt die Kammer wirksam die Kräfte ihrer Mitglieder und wird so zu ihrem Sprachrohr. Auch was die Betriebsführung angeht: Hier hilft unsere Kammer ganz konkret. Zum Beispiel begleitet unsere Betriebsberatung die HWK-Mitglieder bei der Geschäftsübergabe, hilft bei besonderen Problemstellungen und führt kostenlos eine Unternehmensbewertung durch, die sonst Tausende Euro kostet.


DHB: Was konnte die Kammer als Interessenvertreterin in letzter Zeit erreichen?
Müller: Die rheinland-pfälzischen Kammern haben sich erfolgreich für den Erhalt der Meisterqualifikation eingesetzt, als Brüssel das Thema im Visier hatte. Das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen ist auch der neu eingeführte Meisterbonus. Der Meisterbonus I stärkt die Weiterqualifizierung und der Meisterbonus II den Start der eigenen Firma. Damit erhält die Meisterausbildung von der Landesregierung den Stellenwert, der dem Handwerk zusteht. Die Landesregierung und die Kammern setzen außerdem die Projekte zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung fort. Bei den Kontrollen deutscher Firmen in Luxemburg konnten wir erhebliche Erleichterungen durchsetzen. Der Ausbau der Verkehrsanbindungen und die Breitbandversorgung schreiten zügig voran.


DHB: Wie verwendet die Kammer die Mitgliedsbeiträge?
Müller: Die Kammer übernimmt für ihre Mitglieder viele Arbeiten. Neben der erwähnten Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit sind das auch gesetzliche Aufgaben. So führt sie beispielsweise die Handwerks- sowie die Lehrlingsrolle. In den letzten Jahren ist eine weitere Aufgabe immer wichtiger geworden: die Fachkräftesicherung. Auch dabei unterstützt die Kammer ihre Mitglieder, etwa durch Informationsveranstaltungen, Beratungen oder die Bereitstellung von Bildungs- und Qualifizierungsangeboten. Bei der Nachwuchssuche hilft die Kammer ebenfalls, etwa mit der Lehrstellenbörse und der jährlichen Ausbildungsmesse "Chance Handwerk". Aktuell ganz wichtig: Um Fachkräfte und Nachwuchs zu sichern, fließt ein großer Teil der Gelder in den Bau unseres neuen Aus- und Weiterbildungszentrums. Nur so garantieren wir eine Aus- und Weiterbildung auf hohem Niveau und damit Qualität im Handwerk. Das bringt zufriedene Kunden und erfolgreiche Unternehmen.


DHB: Was haben Kleinstunternehmer davon?
Müller: Gerade die sehr vielen kleinen und mittleren Betriebe, die sich nicht spezialisieren können, brauchen unsere Beratungsleistungen. Und von der Aus- und Weiterbildung profitieren alle. Auch wer selbst nicht ausbildet, ist auf den Fachkräftenachwuchs angewiesen. Denn ohne qualifizierte Gesellen würden uns künftig die Meister und die Nachfolger für den eigenen Betrieb fehlen.


DHB: Wenn ich Hilfe brauche: Ist dann die Kammer für mich da?
Müller: Selbstverständlich! Das ist unsere wichtigste Aufgabe. Alle Handwerksbetriebe und ihre Angestellten können sich an unsere Kammer wenden - mit rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und technischen Fragen. Ob in Sachen Ausbildung, Personal und Organisation oder Übergabe, um nur einige Bereiche zu nennen: Wir begleiten unsere Handwerker gerne durch jede Unternehmensphase, vom Lehrling bis zum Nachfolger. Dieses Angebot ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Sie erreichen uns unter Tel. 0651/2070 oder per E-Mail: info@hwk-trier.de. Wir helfen Ihnen gerne. Von der Solidargemeinschaft profitieren alle Mitglieder. Auch Sie!


Foto: © YAPH

Text: / handwerksblatt.de

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