Jetzt schon wie die Weltmeister!
Bei der Neuauflage des EM-Trainings im Bauhof der Handwerkskammer Trier in Kenn sind Zuschauer herzlich willkommen.
Christian Fischer (Lensahn), Pierre Holz (Berlin), Dominik Schottroff (Schweinfurt) und Rohheit Rai (Römhild) haben kürzlich im Kenner Bauhof der Handwerkskammer Trier für die Euroskills 2021 in Graz trainiert. Ausbildungsmeister Ralf Schmitz – seit 2018 Trainer im Nationalteam des Deutschen Baugewerbes unter dem Dach des ZDB – macht die vier Gesellen noch fitter, als sie ohnehin schon sind. In der Werkstatt, wo die vier Gesellen trainieren, herrscht Hochbetrieb. Mörtelstaub und Lärm verdichten die Luft. Hitze dringt durch das geöffnete Rolltor. Auch wenn es mit über 30 Grad zum Schneiden warm ist: Frischluft muss sein. Christian, Dominik, Pierre und Rohit, alle um die 20 Jahre alt, mauern hochkonzentriert um die Wette. Die Zeit drängt: Um 15.40 Uhr steht die Bewertung an. Spätestens dann müssen die Übungsgewerke fertig sein.
Zur Einstimmung auf die Landeshauptstadt der Steiermark müssen sie zwei bekannte Grazer Wahrzeichen verewigen: den Uhrturm und die Murinsel. Insgesamt drei Tage hatten die potenziellen EM-Teilnehmer Zeit, um sie in ihren Übungsgewerken unter Wettkampfbedingungen hochzuziehen. Bei den Euroskills in Österreich wird eine ganz ähnliche Aufgabe gestellt. "Erfahrungsgemäß sind die Trainingsaufgaben zu siebzig Prozent mit den bei den Euroskills gestellten identisch", weiß Coach Ralf Schmitz. Rohit hat schon Wettkampferfahrung auf hohem Niveau: Beim Bundeswettbewerb 2019 mauerte er sich bis an die Spitze. Der Drang, immer besser zu werden, treibt den 19-Jährigen an. Das EM-Training findet er anspruchsvoll: "Der Zeitdruck ist schon recht sportlich, da muss man sich ganz schön ranhalten." Aber nicht nur zeitlich, sondern auch fachlich will er sich anstrengen: "Wenn ich gesetzt werde, gebe ich bei der EM natürlich Vollgas!" Auch Christian Fischer hat vor, im Fall des Falles bei der EM alles zu geben: "Eine Platzierung wäre schon toll!" Den 20-Jährigen reizt es, sich mit anderen Gesellen aus Europa zu vergleichen. Auch er empfindet das Training als hart: "Es macht aber auch Spaß. Außerdem ist es eine super Vorbereitung auf den Wettkampf!"
Trainer Ralf Schmitz hilft nach Kräften
An dieser Vorbereitung hat nicht zuletzt Ralf Schmitz einen wesentlichen Anteil. Am Ende des dreitägigen Trainings sind die vier potenziellen EM-Teilnehmer auf die Bewertung ihrer Übungsgewerke gespannt. Schließlich möchte jeder von ihnen nach Graz. Doch nur zwei von ihnen, davon einer als Ersatzmann, qualifizieren sich am Ende für den Wettkampf. Schmitz überprüft unter anderem, ob die Steine exakt ausgerichtet sind, ob die Füllung der Mörtelfugen den Ansprüchen genügt, legt hier und da ein Metermaß oder die Wasserwage an, notiert Punkte und gibt Verbesserungstipps. Die Bewertungen fallen gut aus, die vier können zufrieden mit sich und dem Training sein. Noch ist nicht entschieden, wer für Deutschland in Graz antritt. Das Training in Kenn ist ein Baustein auf dem Weg zu den Euroskills, dem noch weitere folgen. Schmitz sieht gute Chancen, dass seine Nachwuchstalente gut abschneiden: "Die Jungs haben hier schon jede Menge gelernt. Ich bin zuversichtlich, dass unsere EM-Teilnehmer weit kommen werden." Vom 23. bis 27. November trainieren die Jungs erneut in der Kenner Europameisterschmiede. Schmitz‘ schwäbischer Schützling Christoph Rapp hatte sich hier 2019 erfolgreich auf den EM-Titel vorbereitet. Sogar einem amtierenden Weltmeister hat das Training in Kenn zu internationalem Erfolg verholfen: Zimmerer Alexander Bruns aus Bad Dürkheim übte dort, kurz bevor er 2019 im russischen Kasan den Weltmeistertitel holte. Nach seinen Zukunftsplänen gefragt, sagt Rohit Rai: "In einem dreiviertel Jahr bin ich mit dem Meister fertig und in zwei bis drei Jahren würde ich mich gerne selbständig machen." Die Antworten der anderen drei fallen sehr ähnlich aus. Der Weg nach oben steht ihnen damit offen. Schließlich gehören die ambitionierten Nachwuchstalente aufgrund ihrer hervorragenden Gesellenprüfungen und Platzierungen bei den Leistungswettbewerben bereits zu den Gewinnern.
Blick ins Training Wer beim Training zuschauen möchte, ist am 26. und 27. November im BTZ Bau, Trierer Str. 57, Kenn, herzlich willkommen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Interessierte gehen durch den Haupteingang und melden sich bei Silke Krämer an. Maske nicht vergessen!
Ansprechpartner ist Ralf Schmitz, Tel. 06502/931110, E-Mail: rschmitz@hwk-trier.de
Weitere Infos gibt es online hier.
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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