Jahresstatistik: So war das Jahr 2022 in Zahlen
Das Jahr 2022 war reich an großen Herausforderungen. Auch für das regionale Handwerk waren die wirtschaftlichen Belastungen und Risiken hoch.
Die Betriebe mussten im vergangenen Jahr 2022 viele Lasten schultern, von den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit drastisch gestiegenen Energiepreisen und Materialengpässen bis hin zum andauernden Fachkräfte- und Lehrlingsmangel. Gerade in den Handwerken, die zur Umsetzung der Klimawende beitragen, fehlt überall Personal. Aber auch die Betriebe aus allen anderen Gewerken suchen händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unverändert ist zudem der Sog aus Luxemburg, der vielen Betrieben zu schaffen macht.
Die Top Ten bei den Neugründungen im Kammerbezirk Trier. Foto: © Nicole WollscheidAllen Widrigkeiten zum Trotz blieben die Betriebe im Kammerbezirk Trier auch 2022 krisenfest. Mit rund fünf Milliarden Euro ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr (rund 4,2 Milliarden) deutlich in die Höhe gegangen – auch unter Einfluss der gestiegenen Preise. Ein Blick auf die Betriebszahlen zeigt, dass der Bestand an Handwerksbetrieben sogar leicht gestiegen ist – von 7.142 auf 7.209. Davon sind 4.804 meisterpflichtig, 1.646 zulassungsfrei sowie 759 den handwerksähnlichen Gewerben zugeordnet. Diese und andere Zahlen werden jährlich bei der Handwerkskammer erhoben. Die jüngste Jahresstatistik ist in der Übersicht "Handwerk in Zahlen – Kammerbezirk Trier 2022" veröffentlicht.
Attraktive Unternehmenskultur ist gefragt
Neben den betriebswirtschaftlichen Intensivberatungen gab es zudem 111 Exportberatungen im Kammerbezirk Trier. Foto: © Nicole Wollscheid
In der Handwerkskammer-Wirtschaftsförderung betrug die Summe der betriebswirtschaftlichen Intensivberatungen und Exportberatungen insgesamt nahezu 350. Die Anzahl an Beratungen zu den Themen Existenzgründung und Nachfolge lagen dabei in etwa gleich. Beim Spitzenreiter Personal spiegelt sich die Tatsache wider, dass Betriebe in Zeiten des Fachkräftemangels verstärkt auf eine attraktive Unternehmenskultur setzen. Auch die Rechtsberatung der Kammer wurde rege in Anspruch genommen. Hier konnten die Experten und Expertinnen in 675 Fällen weiterhelfen – angefangen von einfachen Auskünften bis hin zur Überprüfung von Verträgen oder zum Verfassen von Widerspruchsbescheiden.
Die demografische Entwicklung und der Trend zum Abitur und Studium machen sich zunehmend bemerkbar. So fordern die Nachwuchs- und damit Fachkräftesicherung das Handwerk immer stärker heraus. Die Lehrlingszahlen sind seit Jahren rückläufig, nicht nur im Handwerk. Insgesamt wurden im Einzugsgebiet der Handwerkskammer 2.841 Lehrlinge in rund 1.213 Betrieben ausgebildet. 1.031 wurden neue Lehrverträge abgeschlossen – 200 weniger als noch 2014. Damit die Lehre erfolgreich verläuft, ist es umso wichtiger, den Ausbildungsbetrieben und ihren Azubis beratend zur Seite zu stehen. Dazu trug die Handwerkskammer Trier in 523 Fällen bei.
ÜLU und Meisterwesen ziehen positives Fazit
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) in der Handwerkskammer Trier ist ebenfalls ein Baustein für Erfolg und Qualität in der Ausbildung. Hier gab es mehr als 700 Kurse. Mehr als 900 Menschen, die beruflich vorankommen wollen, qualifizierten sich in der HWK-Akademie weiter – etwa so viele wie 2022. Dabei war die Abschlussquote sehr hoch: Insgesamt 183 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an Fortbildungsprüfungen teilgenommen. Davon haben 181 bestanden. Knapp 100 von ihnen haben den Ausbilderschein (AEVO) gemacht.
Auch das Meisterwesen zieht ein positives Fazit. Insgesamt besuchten mehr als 300 Handwerkerinnen und Handwerker die Meisterkurse. In den Fachteilen bildeten die Kfz-Techniker – wie seit Jahren – die größte Gruppe.
Hintergrund "Handwerk in Zahlen" Hintergrund Diese und weitere Zahlen sind in der Übersicht "Handwerk in Zahlen – Kammerbezirk Trier 2022" enthalten. Diese steht zum Download hier bereit.
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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