Die Region auf die Überholspur bringen
Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer Trier legen ein neues Positionspapier zur Wirtschaftsförderung vor.
Die Trierer Wirtschaftskammern Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer fordern unter Hinweis auf die weiterhin unterdurchschnittliche regionale Wirtschaftskraft, die hiesigen Standortbedingungen nachhaltig zu verbessen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigem liege mehr als 10 Pro- zent unter den rheinland-pfälzischen und 16 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. In einem gemeinsam verfassten Positionspapier mit dem Titel "Region Trier 2030: Innovationskraft stärken – Mitarbeiter qualifizieren" behandeln die Kammern mehrere für Unternehmen wichtige Handlungsfelder und formulieren dazu eine Reihe von Forderungen. Im Mittelpunkt: Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Mobilität, Innenstadt-, Handels- und Tourismusentwicklung, regionale Zusammenarbeit, Unternehmensorientierung der Verwaltung und Haushaltskonsolidierung.
Große Hindernisse in der Region
IHK und HWK sehen zwar Fortschritte bei der Steigerung der Standortattraktivität in den vergangenen Jahren, beispielsweise durch die Fertigstellung des Hochmoselübergangs und den Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Gleichzeitig stünden die Unternehmen in der Region jedoch weiterhin vor großen Hindernissen. Die Kammerpräsidenten Peter Adrian und Rudi Müller kritisieren, dass sich kaum qualifizierte Fachkräfte finden und immer noch große Lücken im Breitband-, Mobilfunk- und Verkehrsnetz klaffen würden. Genehmigungsverfahren würden sich hinziehen und die Versorgungsinfrastruktur im ländlichen Raum zunehmend ausdünnen. Besonders dringenden Handlungsbedarf sieht Adrian in Sachen Digitalisierung: "Unser ländlich geprägter Raum kann nur dann im Wettbewerb der Regionen um Investitionen und Fachkräfte punkten, wenn wir bei der digitalen Infrastruktur auf Augenhöhe mitspielen können! Davon sind wir derzeit noch ein großes Stück entfernt."
Bildung und Digitalisierung fördern
So fordert der IHK-Präsident den flächendeckenden Ausbau der stationären und mobilen digitalen Infrastruktur mit Glasfaseranbindung bis zum Endabnehmer und regt die Weiterentwicklung des Digital Hub zu einem Zentrum der Digitalisierung für die Region Trier an. HWK-Präsident Rudi Müller plädiert für die stärkere Vermittlung von Digitalisierungskompetenzen in Schule und Ausbildung. "Wenn wir das Fachkräfteangebot für unseren regionalen Mittelstand langfristig stabilisieren wollen, müssen wir unser international anerkanntes System der dualen Ausbildung zu einem Premiumprodukt weiterentwicklen. Dazu gehört auch eine bessere Sach- und Personalausstattung der Berufsschulen. Zudem muss die Berufsorientierung – gerade an den weiterführenden Schulen – verbessert werden." Darüber hinaus machen sich IHK und HWK Trier für den A1-Lückenschluss und die Westumfahrung Trier, die Erarbeitung und Umsetzung von Innenstadtentwick- lungskonzepten, Investitionen in die touristische Infrastruktur, stärkere regionale Kooperation aller Partner und unterneh- merfreundliches Verwaltungshandeln stark.
Hintergrund: Weitere Informationen zum Positionspapier gibt es hier zum Nachlesen.
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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