Deutsche Meisterschaft als Karrierebaustein
Bei den Deutschen Meisterschaften im Handwerk gab es für die Region eine Reihe von Medaillen – vor allem aber auch viel Lob und Anerkennung.
Mit Lou Schwab hat Steinmetz Henning Wirtz aus Trier erstmals eine junge Frau ausgebildet. Schon in der Ausbildung hatte sie hohe Ansprüche an sich selbst, wie sie auf der Abschlussfeier zu den Deutschen Meisterschaften in der Handwerkskammer Trier im Talk mit Moderatorin Sabine Schwadorf vor rund 100 Gästen erzählt. Ihren Ehrgeiz hatte natürlich auch ihr Chef wahrgenommen: "Ich wusste schon, dass Lou einen guten Abschluss machen würde. Lou war eine gute Mitarbeiterin – ich bin voll des Lobes!", versichert Wirtz in der Talkrunde und erntet dafür Applaus. Dass seine frischgebackene Gesellin seinen Betrieb verlässt, um sich etwa als Bildhauerin, Restauratorin oder Technikerin weiter zu qualifizieren, bedauert Wirtz sehr. "Es tut zwar immer weh, die jungen Leute nach der Ausbildung ziehen zu lassen. Aber das ist ja für ihre berufliche Entwicklung wichtig." Auch Ramón Stolz, dritter Bundessieger im Wettbewerb "Die gute Form", zieht weiter, um einen nächsten Schritt auf der Karriereleiter zu machen. "Ich nehme das Rüstzeug aus der Ausbildung nun mit ins Maschinenbaustudium", sagt er. "Für das Studium finde ich es wichtig, vorher schon im Beruf gewesen zu sein und den Arbeitsalltag erlebt zu haben. Ich freue mich schon darauf, später beide Welten miteinander zu verbinden."
Kammerpräsident Rudi Müller (r.) und Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf (l.) mit Finn Olbermann, Ausbilder von Nils Schneider. Foto: © Constanze Knaack-SchweigstillFinn Olbermann, der den ersten Bundessieger der Estrichleger in der Peter Meter GmbH ausgebildet hat, muss seinen erfolgreichen Gesellen nicht ziehen lassen. Denn Nils Schneider bleibt im Betrieb. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir einmal Deutschlands besten Estrichleger ausbilden würden", sagt er. Auch wenn er an seinem erfolgreichen Gesellen Nils Schneider nie gezweifelt hatte. "Wir freuen uns sehr darüber. Und die Anerkennung ist ja auch ein tolles Aushängeschild für uns", sagt er. Denn es sei schwierig, junge Leute für eine Ausbildung zum Estrichleger zu begeistern: "Der Beruf erfordert viel Disziplin und Motivation." Für Nils jedoch ist es genau das Richtige. Leider konnte er selbst nicht bei der Siegerehrung in der Handwerkskammer dabei sein. Das aber aus gutem Grund: Als Bundessieger hat er eine Einladung zu einem kostenlosen Bauleiter-Workshop gewonnen, der auf denselben Tag fällt wie die Ehrung in der Kammer. Am Ende ist Nils dann doch ein Stück weit bei der Veranstaltung präsent, und zwar virtuell in Form einer Videobotschaft, die er kurz zuvor aufgenommen hat.
"Super! Herzlichen Glückwunsch!"
Zum Abschluss der Feierstunde überreichten Kammerpräsident Rudi Müller und Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf die Siegerurkunden an die Nachwuchstalente. Diesmal hatten sich 21 Kammersieger für den Landesentscheid qualifiziert. Davon erreichten neun einen ersten, neun einen zweiten und drei einen dritten Platz. Zudem gab es zwei Top-Platzierungen im Kreativwettbewerb "Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten".
Müller und Handwerkskammer-Chef Axel Bettendorf gratulierten im Namen des regionalen Handwerks. "Heute möchten wir Euch junge und erfolgreiche Nachwuchsfachkräfte ehren", sagte Müller. "Ihr zeichnet Euch durch Motivation, Einsatz und Kreativität aus. Dazu gehören selbstverständlich auch die hervorragenden Ausbilder, die hier Begeisterung und Leidenschaft geweckt haben. Ich kann nur sagen: Super! Herzlichen Glückwunsch!" Auch die Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz und Patrick Schnieder sowie die Landtagsabgeordneten Lars Rieger, Gordon Schnieder und Joachim Streit gratulierten.
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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