Matthias Apel am Eingang des Friedhofs in Trier-Kernscheid. Das handgeschmiedete Portal entstand in seinem Betrieb.

Matthias Apel am Eingang des Friedhofs in Trier-Kernscheid. Das handgeschmiedete Portal entstand in seinem Betrieb. (Foto: © Constanze Knaack-Schweigstill)

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An der Quelle des Handwerkerbrunnens

Betriebsbesuch in der Schmiede von Matthias Apel, wo Träume aus Metall nach individuellen Kundenwünschen wahr werden.

Wer den Friedhof in Trier-Kernscheid besucht, findet dort wenig Marmor, aber mit viel Liebe gestaltete Gräber aus Stein und Eisen. Die Kunstschmiedearbeiten aus dem Unternehmen von Matthias Apel verleihen einigen Ruhestätten einen besonderen Charakter. Die Grabmale seiner Eltern Klaus und Hedwig Apel hat der heutige Inhaber des Metallbaubetriebs selbst entworfen. Seinem Vater, dem Firmengründer und Erbauer des Trier Handwerkerbrunnens, hat er dort ein Denkmal aus Schmiedebronze gesetzt. Im oberen Teil des Grabmals ist ein Auge dargestellt. Darin leuchtet ein Grablicht. Im unteren Teil ist ein Tor dargestellt, unter dem der Senior auf einem Amboss schmiedet. Das Tor symbolisiert den Übergang zum ewigen Leben. Von religiöser Gestaltung durchdrungen ist auch Hedwig Apels Grabstätte. Die Gestaltung mit einem Kreuz auf einem kegelförmigen Naturstein erinnert an einen Berg mit Gipfelkreuz. "Sakrale Werke gehören seit der Unternehmensgründung durch meinen Vater im Jahr 1953 zu unserem Leistungsspektrum", berichtet Matthias Apel dem Trierer Kulturdezernenten Markus Nöhl und Handwerkskammer-Geschäftsführer Matthias Schwalbach.

Die Besucher erkundigen sich nach dem weiteren Kundenkreis für Kunstschmiedearbeiten. "Die kirchlichen Aufträge für Neuanfertigungen gehen immer mehr zurück. Doch es gibt noch viele sakrale Schmiedearbeiten, die rekonstruiert oder restauriert werden müssen." Solche Aufträge sind bei dem Kunstschmiedemeister Matthias Apel und Geprüften Restaurator im Schmiedehandwerk in guten Händen. "Wir bedienen aber nicht nur den sakralen Bereich", sagt Apel, "sondern unterstützen auch Kunden aus dem Privat-, Geschäfts- und öffentlichen Sektor bei ihren Bauvorhaben, Renovierungen, Reparaturen oder bei der Gestaltung individueller Designs." Dazu gehören Treppen, Balkone und Geländer, Zaunanlagen und Tore, geschmiedete Gitter als Verzierung und Einbruchschutz, individuelle Konstruktionen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium, Schmiedekunst aller Art sowie Schmuckgestaltung. "Wir bauen auch für Garten elegante Rankhilfen und entwerfen Brunnen."

Für Schmiede-Nachwuchs ist gesorgt

Beim Stichwort "Brunnen" kommen die Gäste auf den Trierer Handwerkerbrunnen zu sprechen – ein Geschenk von Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft an die Stadt Tier anlässlich deren 2000-Jahr-Feier. "Damals war ich gerade Geselle geworden", erinnert sich Apel. In diesen Tagen ist das prächtige Werk mit dem stilisierten Baum, den 36 Figuren und Szenen aus dem Handwerk 40 Jahre alt geworden. Der aus Messing erbaute Brunnen begeistert seither Groß und Klein gleichermaßen. Heute ist er ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt – und der Sohn des Erbauers ein angesehener Kunstschmiedemeister.

Bevor es zum Besuch des Kernscheider Friedhofs geht, besichtigen Nöhl und Schwalbach zunächst die Schmiede. Hier herrscht Hochbetrieb. Die Esse lodert. Apels drei Mitarbeiter schmieden, schneiden, sägen, schwitzen. Sie formen glühendes Metall, hämmern und feilen. Vito ist der Jüngste an Bord. Der Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr brennt für den Beruf. Über seinen Vater, einen Kunden der Kunstschmiede, kam er zu Apel. Vito war schon immer Feuer und Flamme für den Beruf und den Betrieb. "Bereits als Kind hat er sich für unsere Arbeit interessiert", sagt Apel. "Oft war er auf dem Handwerkermarkt und schon damals von unseren Vorführungen fasziniert. Für ihn stand früh fest, dass er in unserem Betrieb eine Ausbildung machen will". Für Nachwuchs ist also erstmal gesorgt.

Gute Auftragslage

Auch die Auftragslage kann sich sehen lassen: "Bis ins nächste Jahr hinein sind die Bücher voll", sagt der Chef auf Nachfrage der Besucher. Nicht nur mit Aufträgen aus der Region: Arbeiten aus dem Metallbaubetrieb sind weit verbreitet. Angefangen in der unmittelbaren Nachbarschaft, wo viele Zäune, Tore und Lampen den Weg zu dem Metallbaubetrieb zu weisen scheinen, über den Friedhof, die Trierer Innenstadt zum Handwerkerbrunnen und Bischofswappen bis in die Großregion hinein.

Schon sein Vater, dessen Werke international mit Preisen und Auszeichnungen gewürdigt wurden, schuf eine wahre Fülle weltlicher und sakraler Kunstwerke, so auch das Luxemburger Börsenportal. Sein Nachfolger Matthias Apel hält das Andenken an seinen Vater in Ehren – und über die Landesgrenzen hinaus bis nach Frankreich hinein die Eisen im Feuer. 

 

Hintergrund: BetriebsbesucheBetriebsbesuche Die Handwerkskammer Trier veranstaltet regelmäßig Betriebsbesuche, um die Beziehungen zwischen der Stadt und der lokalen Wirtschaft zu stärken. Die Besuche ermöglichen es Politikern, die Arbeitsweise, Herausforderungen und Bedürfnisse von Handwerksbetrieben aus erster Hand zu verstehen.
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Text: / handwerksblatt.de

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