Ziel der AsA ist ist die Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses sowie ein erfolgreicher Abschluss.

Ziel der AsA ist ist die Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses sowie ein erfolgreicher Abschluss. (Foto: © auremar/123RF.com)

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"Assistierte Ausbildung kann eine Brücke schlagen"

Seit dem Start der Assistierten Ausbildung im September 2021 haben im Saarland bisher rund 1.000 junge Menschen die Fördermöglichkeit genutzt.

Die Maßnahme der Assistierten Ausbildung im Saarland wird von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter finanziert und von drei regionalen Bildungsträgern durchgeführt. Marcel Braun, Teamleiter Markt und Integration bei der Agentur für Arbeit Saarland, erklärt im Interview, für wen die Assistierte Ausbildung gedacht ist und was sie den Ausbildungsbetrieben bringt.

DHB: Herr Braun, für wen eignet sich die Assistierte Ausbildung?
Marcel Braun:
Gefördert werden können Jugendliche, die ohne Unterstützung voraussichtlich Schwierigkeiten haben, ihre Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen. Eine Altersbegrenzung für die Teilnahme gibt es nicht. Auch Teilnehmende an einer Einstiegsqualifizierung (EQ) können gefördert werden.

DHB: Was ist das Ziel der Assistierten Ausbildung? 
Marcel Braun:
Ziel ist die Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses sowie ein erfolgreicher Abschluss. Gleiches gilt für die Durchführung einer Einstiegsqualifizierung. Dazu werden der oder die Auszubildende und der Ausbildungsbetrieb während der betrieblichen Ausbildung oder der Einstiegsqualifizierung begleitet. Am Ende soll der Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stehen.

DHB: Wie sieht die Förderung aus?
Marcel Braun:
Die zuständige Berufsberaterin oder der zuständige Berufsberater bei der Agentur legt nach Gesprächen mit den Auszubildenden und dem Betrieb die bedarfsgerechten Stundenkontingente fest. Es gibt dann feste Kontingente sowohl für den klassischen Stütz- und Förderunterricht als auch für die Stabilisierung der betrieblichen Berufsausbildung mit Hilfe einer sozialpädagogischen Begleitung.

DHB: Wann sollte ein Betrieb reagieren?
Marcel Braun:
Hinweise darauf, dass eine Berufsausbildung nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann, sind häufig schlechte Schul- oder Berufsschulnoten oder glaubhaft dargelegte Prüfungsängste. Es können aber auch Probleme bei der Aneignung allgemeiner Ausbildungsinhalte in der Praxis sein. Auch Schwierigkeiten mit Ausbildern, Mitauszubildenden oder anderen Personen im Betrieb oder in der Schule gefährden häufig den Ausbildungsverlauf und führen zum Ausbildungsabbruch. Bei einigen Auszubildenden kommen Probleme im sozialen Umfeld hinzu. Überall kann die AsA helfen.

DHB: Was bringt die Maßnahme?
Marcel Braun:
Betriebe, die mit Assistierter Ausbildung geförderte Jugendliche ausbilden, können bei der Durchführung der Berufsausbildung oder Einstiegsqualifizierung administrativ und organisatorisch unterstützt werden. Ziel ist die Stabilisierung des Berufsausbildungsverhältnisses oder der Einstiegsqualifizierung. Über Fördervoraussetzungen, Struktur und Inhalte der AsA berät der Arbeitgeber-Service der zuständigen Agentur für Arbeit.

DHB: Wie sehen die Unterstützungsleistungen für Betriebe aus? 
Marcel Braun:
Unterstützung gibt es bei der Durchführung der betrieblichen Berufsausbildung oder Einstiegsqualifizierung, zum Beispiel bei der Beantragung von Fördermitteln durch den Betrieb. Auf Wunsch finden regelmäßige Gespräche des Maßnahmenträgers mit den an der Berufsausbildung oder Einstiegsqualifizierung Beteiligten im Betrieb statt. So sollen Schwierigkeiten möglichst frühzeitig erkannt werden.

DHB: Was muss ein Betrieb beachten?
Marcel Braun:
Der Einstieg in die Assistierte Ausbildung ist jederzeit möglich. Die Dauer richtet sich nach dem individuellen Förderbedarf und kann daher auch kürzer sein als die eigentliche Berufsausbildung. Der Förderverlauf kann sehr flexibel gestaltet werden, Unterbrechungen sind möglich. Grundsätzlich sind bei der Festlegung des Förderbedarfs die zeitlichen Anforderungen und Belange der Arbeitgeber an die Teilnehmenden zu berücksichtigen. Die konkrete zeitliche Aufteilung liegt in der Gestaltungsfreiheit des Maßnahmenträgers.

DHB: Ihr Appell an die Unternehmen? 
Marcel Braun:
Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich zu einem Bewerbermarkt. Vielfach können Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil sie keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber finden. Häufig passen die Kompetenzen der Nachwuchskräfte nicht zu den betrieblichen Anforderungen. Die Assistierte Ausbildung kann hier eine Brücke schlagen. Mit ihr kann die Lücke zwischen den betrieblichen Anforderungen und den Potenzialen der Auszubildenden geschlossen werden. Jugendliche, die eine Berufsausbildung beginnen, sollen diese auch erfolgreich abschließen. Die Betriebe gewinnen in der Regel eine motivierte Fachkraft.

 

Hintergrund: Assistierte Ausbildung Online Hier geht es zur Webseite für Betriebe.
Kontakt Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit ist unter Tel. 0800 45555 20 zu erreichen.
E-Mail Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit ist per E-Mail unter Saarland.Berufsberatung@arbeitsagentur.de zu erreichen.
Hotline Die Hotline der Berufsberatung Saarland hat die Telefonnummer 0681 944 6666  und ist montags und donnerstags in der Zeit von 13 bis 17 Uhr erreichbar.
Hintergrund Im Saarland gibt es drei Träger, die die Assistierte Ausbildung anbieten: Für Saarbrücken, Völklingen und Sulzbach die TWBI Südwest GmbH, Neunkirchen; für Saarlouis, Dillingen und Merzig die GSE des ASB, Merzig; für Neunkirchen, St. Wendel, Homburg und St. Ingbert die CJD gGmbH, Homburg. Die Maßnahmenträger erteilen auch Erstauskünfte.

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Text: / handwerksblatt.de

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