Foto: © Alexander Sell/MWVLW RLP
HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Ob in der Augenoptik oder in der Pflege: In dienstleistungsnahen Berufen und im Gesundheitswesen findet man Frauen am ehesten in Leitungsfunktionen. (Foto: © georgerudy/123RF.com)
Vorlesen:
Frauen im Handwerk - Themen-Specials
November 2024
In jedem vierten mittelständischen Unternehmen ist mindestens eine Frau in der Geschäftsführung. Laut einer Studie der Creditreform haben besonders junge Unternehmen und Dienstleister einen hohen Frauenanteil in der Führungsetage.
In nahezu jedem vierten mittelständischen Unternehmen (22,9 Prozent) ist mindestens eine Frau in der Geschäftsführung vertreten. Dies zeigt eine Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung.
Die "Frauenquote" im Mittelstand liegt damit fast auf dem gleichen Niveau wie bei Großunternehmen, in denen 23,3 Prozent der Geschäftsleitungen von Frauen besetzt sind.
"Frauen übernehmen zunehmend Führungsrollen in kleinen und mittleren Unternehmen", erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. "Besonders in Branchen, in denen Frauen bereits häufig selbstständig tätig sind, wächst der Anteil weiblicher Führungskräfte", fügt Hantzsch hinzu.
Im Bereich "Erziehung und Unterricht" liege der Anteil bei 37,9 Prozent, während im Gesundheits- und Sozialwesen bereits 51,8 Prozent der Unternehmen von Frauen geführt werden. Auch im Bereich "Kunst, Unterhaltung und Erholung" sind 30,1 Prozent der Unternehmen in weiblicher Hand.
Ganz anders sieht es im Baugewerbe aus. Hier haben nur 7,3 Prozent der Unternehmen eine Chefin. Oder im Verarbeitenden Gewerbe mit 14,9. Prozent.
Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) steht im Handwerk in etwa in jedem vierten Betrieb eine Frau an der Spitze (24,6 Prozent im Jahr 2023) - also etwas mehr als der Durchschnitt im Mittelstand. Hauptsächlich sind sie in den kreativen und dienstleistungsnahen Gewerken selbstständig.
Darüber hinaus seien über 74,3 Prozent der Handwerksbetriebe Familienbetriebe, die von einem (Ehe-)Paar gemeinsam geleitet werden. Das Entwicklungspotential von Frauen sei damit noch lange nicht ausgeschöpft. Der ZDH wirbt deshalb gemeinsam mit den Kammern dafür, dass mehr Frauen - auch Studienaussteigerinnen, Quereinsteigerinnen und Akademikerinnen - ihre Karriere im Handwerk durchstarten.
Besonders junge Unternehmen (null bis zwei Jahre alt) haben laut der Creditreform-Umfrage einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil in der Führungsetage aufweisen (26,5 Prozent).
Bei älteren Unternehmen sinkt der Anteil der weiblichen Führungskräfte etwas. "Die Gründungsszene wird zunehmend weiblicher", so Hantzsch.
Frauen sind im Durchschnitt zudem etwas jünger als ihre männlichen Kollegen in Führungspositionen. So sind im Mittelstand 42,0 Prozent der weiblichen Führungskräfte unter 50 Jahren, im Vergleich zu 38,5 Prozent der männlichen Führungskräfte.
"Wo Frauen in Führungspositionen vertreten sind, zeigt sich oft eine etwas günstigere Altersstruktur der obersten Führungsebene", sagt Hantzsch.
"Überdurchschnittlich hoch ist die Frauenquote im Mittelstand nach wie vor in den ostdeutschen Ländern sowie in Berlin. Hierfür dürften auch branchenspezifische Unterschiede verantwortlich sein – beispielsweise ist das Dienstleistungsgewerbe stärker vertreten", sagt Creditreform Sprecher Hantzsch. Am geringsten ist die Frauenquote in Bayern, Bremen und Baden-Württemberg.
Für die Analyse hat Creditreform die Inhaber, Geschäftsführer, Gesellschafter oder Betriebsleiter von 2,88 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen untersucht.
Quellen: Creditreform; ZDH
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Kommentar schreiben