Foto: © Alexander Sell/MWVLW RLP
HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Eine geeignete Software-Lösung zu finden, kann ein langwieriger Prozess sein. Das Schaufenster Krefeld des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk möchte ihn beschleunigen. Auf "digitalmeistern.de" werden Handwerkern aus dem Bau- und Ausbaugewerbe kostenfrei seriöse und anbieterneutrale Informationen zu digitalen Werkzeugen bereitgestellt. (Foto: © Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk)
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Digitales Handwerk - Themen-Specials
Juni 2024
Die Suche nach einer passenden Software ist mühsam. Den Betrieben aus dem Handwerk soll "digitalmeistern.de" dabei helfen, die passende Wahl zu treffen. Der Service ist kostenfrei.
Eine Software sollte wie eine perfekt geschnittene Hose sitzen: Sie bietet dem Träger viel Bewegungsfreiheit und passt sich seinen Bedürfnissen an. Oft scheinen Handwerksbetriebe jedoch an den falschen Verkäufer zu geraten. "Sie bräuchten eine Größe 36, aber ihnen wird eine Größe 50 übergestülpt", sagt Dr.-Ing. Martina Schneller, Projektleiterin beim Schaufenster Krefeld des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk. Das überdimensionierte Produkt müsse dann auch noch kostspielig angepasst werden. "Der zusätzliche Support kann bis zu 60 Prozent der Anschaffungskosten ausmachen. Der Handwerker zahlt also zusätzlich für etwas, das ihm längst gehört", bemängelt Martina Schneller. Sie will weg von den Lösungen von der Stange und den Betrieben eine maßgeschneidertere Alternative bieten. "Über digitalmeistern.de stellen wir Handwerkern aus dem Bau- und Ausbaugewerbe seriöse und anbieterneutrale Informationen zu digitalen Werkzeugen bereit."
Martina Schneller und ihre Kollegin Eva Lomme nutzen dazu Erfahrungen aus einem Vorläuferprojekt. Das Schaufenster in Krefeld hat für die Gewerke Glaser und Dachdecker jeweils einen sogenannten Digitalisierungspfad entwickelt. Ein darin enthaltener Check zeigt detailliert, wie digital die Betriebe in 16 Handlungsfeldern bereits aufgestellt sind. Zu den Handlungsfeldern zählen etwa Kundendatenverwaltung, Kalkulation, Personalmanagement, Fahrzeugplanung oder Arbeitszeiterfassung. "Diesen Check haben wir für digitalmeistern.de nachgebaut", erklärt Eva Lomme. Während sich die Besucher der Internetseite durch die rund 160 Fragen arbeiten, läuft im Hintergrund bereits der Matching-Prozess zu potenziell passenden Software-Produkten ab.
Digitalisierungspfade Über die Digitalisierungspfade für Glaser und Dachdecker berichten wir im Online-Artikel "Digitalisierungspfad soll Baubetriebe zur passenden Software-Lösung führen" auf handwerksblatt.de. In unserem Themen-Special "Digitales Handwerk" geben wir Tipps, wie Handwerksbetriebe die Digitalisierung umsetzen können.
Die auf "digitalmeistern.de" beantworteten Fragen werden mit den Informationen in der Datenbank von "IT2match" abgeglichen. Auf der Matching- und Kooperationsplattform des Bundesverbands IT-Mittelstand sind nach eigenen Angaben derzeit 586 Software-Lösungen vertreten (Stand: Mai 2024). Ziel von "IT2match" ist es, dass sich Softwareanbieter untereinander besser vernetzen, aber auch dass Anwender nach einer passenden Lösung suchen können.
Für den sehr umfangreichen Abgleich der auf "digitameistern.de" gesammelten Daten reichen die derzeitigen Angaben jedoch nicht aus. "Die Hersteller müssen alle von uns vorgegebenen Attribute ihrer Software einpflegen. Solange nicht alle Funktionalitäten hinterlegt sind, kann es auch kein aussagekräftiges Matching geben", erläutert Eva Lomme. 355 Software-Hersteller haben dies bereits erledigt.
"Aus der Auswertung des Fragebogens geht hervor, in welchen Handlungsfeldern der größte Unterstützungsbedarf besteht", verdeutlicht Eva Lomme. Der Betrieb könne nun entscheiden, ob gleich für alle oder erst einmal für einzelne Handlungsfelder entsprechende Software-Lösungen vorgeschlagen werden. Aus der Trefferliste wird auch ersichtlich, zu wie viel Prozent die ausgewählten Produkte mit den eigenen Anforderungen übereinstimmen. Die aus dem Fragebogen ermittelten Anforderungen an die Software lassen sich auch aktiv nutzen, indem die Betriebe ein eigenes Gesuch an die Hersteller aufgeben, immer dann, wenn keine Softwarelösung auf die Anforderungen des Betriebes passt.
Bei der Platzierung der Suchergebnisse werden alle Softwarehäuser gleich behandelt. Ein besseres Ranking gegen Bezahlung lehnt Martina Schneller ab. "Keiner wird als Erster genannt, obwohl die Suchkriterien nur zu einem Bruchteil mit der Auswertung übereinstimmen", versichert die Projektleiterin. Auf Bewertungen soll ebenfalls verzichtet werden.
Je nach Wissensstand werden den Handwerksbetrieben unterschiedliche Einstiegspunkte geboten. Auf "digitalmeistern.de" wird zwischen Anfängern, Fortgeschrittenen und Experten differenziert. "Anfänger führen wir mit unserem umfangreichen Fragenkatalog gezielt durch den Prozess der Software-Suche", erklärt Eva Lomme. Fortgeschrittene, die bereits eine Vision und Strategie von ihrem digitalen Betrieb haben, könnten anstelle der Handlungsfelder auch über die Prozesse einsteigen. Für Experten dürfte dagegen vor allem die Suchfunktion interessant sein.
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