Maxine Beyer

Maxine Beyer (Foto: © Andreas Buck)

Vorlesen:

Brennen für den Beruf der Elektronikerin

Maxine Beyer erlernt als erste Frau einen Handwerksberuf bei Elektro Niehoff in Borken. Elektrotechnikermeister Matthias Meßling hofft auf mehr Bewerberinnen.

"Maxine Beyer brennt für ihren Beruf als Elektronikerin", beschreibt Elektrounternehmer Ernst Niehoff das ausgeprägte Engagement seiner Auszubildenden. Die Achtzehnjährige ist im zweiten Ausbildungsjahr und die erste Frau in der Werkstatt der Firma Niehoff. Wegen ihrer hohen Akzeptanz im Team und ihren guten Leistungen sind sich Geschäftsführer Niehoff und seine früheren Mitarbeiter und heutigen Mitgesellschafter Matthias Meßling und Andre Remmelt darin einig, zukünftig noch mehr Frauen als Elektronikerin für ihren Betrieb gewinnen zu wollen.

Auf die Frage an Maxine Beyer, warum sie sich für diesen für Frauen eher unüblichen technischen Beruf entschieden hat, antwortet sie: "Ich bin in einer Handwerksfamilie aufgewachsen. Schon früh habe ich meinen Technikverstand bei meinem Hobby, dem Kartsport, an motorisierten GoKarts ausprobiert." In ihrem Umfeld habe sich deshalb niemand über ihre Berufswahl gewundert. Als ungewöhnlich haben Außenstehende eher ihre frühe Entscheidung für eine Ausbildung empfunden, denn wegen ihrer guten Schulnoten hätte sie auch das Abitur anstreben können. "Die Oberstufe kam für mich nicht in Frage. Ich mag die Arbeit mit meinen Händen und hatte keine Lust mehr auf noch mehr Theorie", erinnert sie sich. In der Berufsschule dagegen habe sie großen Spaß. Ihre Mitschüler und Mitschülerinnen beschreibt sie als Freunde. Die positiven Rückmeldungen in der Schulkasse erlebe sie auch häufig in der Kundschaft: "Bei unseren Terminen in Privathaushalten erfahre ich regelmäßig, wie erfreut männliche und weibliche Auftraggeber über mich als Frau sind", unterstreicht sie.

Der Umgangston ist höflicher geworden

Und wie meistert die eher zierliche Frau das Heben und Tragen schwerer Gegenstände? Wird sie vom Betrieb geschont? "Maxine arbeitet bei uns ganz normal mit, denn schweres Heben kommt im Elektrohandwerk selten vor", erklärt Geschäftsführer Matthias Meßling. "Und wenn doch, achten wir auf den Einsatz von mehreren kräftigen Männern", fügt Geschäftsführer Andre Remmelt hinzu. Tatsächlich würden sich die Kollegen in diesen Situationen oft selbst anbieten, denn eines betonen die drei Unternehmer wie aus einem Mund: "Seitdem wir eine Frau als Elektronikerin unter uns haben, ist der Umgangston im Team höflicher geworden!" Auch das sei ein Grund, weshalb sie möglichst bald eine weitere Frau in ihrer Werkstatt begrüßen wollen.

Elektro Niehoff in Borken wurde vor über 140 Jahren gegründet und zählt heute 21 Beschäftigte, davon fünf Auszubildende. Der Schwerpunkt liegt in der Installation von Smart-Home-Systemen. 

 

Hintergrund: Elektro NiehoffOnline Hier geht es zum Internetauftritt von Elektro Niehoff.  
Zitat "Ich erfahre regelmäßig, dass Auftraggeber über mich als Frau erfreut sind." (Maxine Beyer)

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Münster

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: