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Für den Berufsabschluss ist es nie zu spät. Ein Projekt der Handwerkskammer der Pfalz hilft Erwachsenen bei der Nachqualifizierung. (Foto: © Udo Schotten/123RF.com)

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Nie zu spät für den Berufsabschluss

Ein neues Projekt der Handwerkskammer der Pfalz hilft Erwachsenen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei der Nachqualifikation. Ziel ist, den Fachkräftebedarf zu decken.

Erwachsene ohne abgeschlossene Berufsausbildung nachqualifizieren und zum Berufsabschluss führen um damit den Fachkräftebedarf im Betrieb nachhaltig zu decken – das ist das Ziel des Projektes "Nachqualifizierung in der Pfalz (NQ Pfalz)" der Handwerkskammer der Pfalz, das Elisa Günkel federführend betreut. Die 25-jährige Aus- und Weiterbildungspädagogin widmet sich seit Februar diesem vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie geförderten Projekt.

Täglich unterstützt und berät sie Betriebe, die einen potenziellen Teilnehmer beschäftigen und diesem zu einem Berufsabschluss verhelfen möchten. Der Vorteil liegt für den Betrieb klar auf der Hand: Er präsentiert sich als attraktiver Arbeitgeber und sichert gleichzeitig seinen Fachkräftebedarf. Aber auch an- und ungelernte Erwachsene über 25 Jahre unterstützt Günkel nach Kräften, um sie zu einem Berufsabschluss zu führen. Tatsächlich sind die Teilnehmer nicht selten bereits zwischen 40 und 50 Jahre alt; der älteste Teilnehmer war bisher 51 Jahre alt. Teilnahmevoraussetzung für diese in der Region einzigartige Maßnahme ist, dass sich entweder der Wohnort oder der Firmensitz im Kammerbezirk der Handwerkskammer der Pfalz befinden muss.

Landesstrategie zur Fachkräftesicherung

Die Nachqualifizierung wurde als eines der vorrangigen Ziele der Landesstrategie zur Fachkräftesicherung festgelegt, die von den Handwerkskammern mit der Landesregierung und weiteren Akteuren vereinbart wurde. "Jeder Fall wird individuell geprüft und gemeinsam mit den Projektpartnern suchen wir nach der jeweils optimalen Lösung für den Interessenten" so Günkel. Im Erwachsenenalter bietet sich eine Nachqualifizierung aufgrund familiärer und anderer Verpflichtungen oft eher an als eine Erstausbildung mit tariflicher Vergütung. Wird eine Umschulung als passgenaue Nachqualifizierungsmaßnahme identifiziert, so absolviert der Arbeitnehmer eine um ein Drittel gekürzte Ausbildung, die je nach Ausbildungsberuf 16 bis 28 Monate dauert. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Förderung, so dass eine Umschulung keine finanzielle Belastung für den Teilnehmer oder den Betrieb darstellt.

Die Maßnahme hat den Status einer Weiterbildung für Erwachsene mit allen förderrechtlichen Aspekten und endet nach bestandener Abschlussprüfung mit einem staatlich anerkannten Berufsabschluss. Die Teilnehmer besuchen während der Umschulung sowohl die berufsbildende Schule als auch die überbetriebliche Ausbildung; sie kombiniert also wie die duale Erstausbildung die betriebliche Praxis mit schulischer Ausbildung. Die Umschulung beginnt in der Regel im zweiten Lehrjahr und berücksichtigt somit bereits vorhandene Kenntnisse und Fertigkeiten, die sich der Beschäftigte in seinem bisherigen Berufsleben aneignen konnte.

Berufsabschluss mit "Externenprüfung"

Ein weiterer Weg, um mit Hilfe der NQ Pfalz zu einem Berufsabschluss zu gelangen, ist die Teilnahme an einer Gesellenprüfung im Erwachsenenalter, der sogenannten Externenprüfung. Diese Möglichkeit eröffnet sich jedem, der die 1,5-fache Zeit der Regel-Ausbildungsdauer als Berufspraxis nachweisen kann. Und hier kommt wieder Elisa Günkel ins Spiel: Sie prüft, welche Kenntnisse tatsächlich vorhanden sind und wo noch Qualifizierungsbedarf besteht um die Abschlussprüfung erfolgreich absolvieren zu können. Wo manchmal weiterführende Literaturempfehlungen reichen, ist in anderen Fällen die Teilnahme an zertifizierten Vorbereitungskursen auf die Prüfung erforderlich. Diese Kompetenzfeststellung ist sehr individuell und mündet in einen ausgereiften Qualifizierungsplan, um den erfolgreichen Abschluss in greifbare Nähe zu rücken.

Die größte Herausforderung bei der Teilnahme an einer Externenprüfung liegt sicherlich in der Eigeninitiative und der Organisationsfähigkeit, die nötig ist, um sich neben der Berufstätigkeit noch auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Doch egal auf welchem Weg - ob Umschulung oder Externenprüfung: Eine abschlussorientierte berufliche Qualifizierung lohnt sich für jeden, denn eine bestandene Gesellenprüfung erhöht die Beschäftigungschancen und eröffnet vielfältige berufliche Aufstiegsperspektiven.

 

Ansprechpartnerin: Elisa Günkel, Am Altenhof 15, 67655 Kaiserslautern, Telefon: 0631/3677228, Fax 0631/3677265, E-Mail: eguenkel@hwk-pfalz.de

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Text: / handwerksblatt.de

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