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Solar-Boom: Handwerk managt den PV-Hochlauf

Betriebsführung

In Rheinland-Pfalz boomt Photovoltaik. Das Land hat sein Jahresziel von 500 MW fast erreicht. Um den PV-Hochlauf zu unterstützen, arbeiten die Verbände für Elektro- und Informationstechnik und des Dachdeckerhandwerks jetzt enger zusammen.

Der Solar-Boom nimmt weiter Fahrt auf. Das im Bundeskabinett Mitte August beschlossene "Solarpaket I" wird den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen weiter erleichtern und den Solar-Boom noch einmal verstärken, ist die rheinland-pfälzische Energieministerin Katrin Eder überzeugt. Das Land erreichte bis Ende Juli bereits 430 Megawattstunden an Photovoltaik. Damit sei das für das Jahr gesteckte Ziel von 500 MW in greifbarer Nähe, so Eder.

Fachverbände der Dachdecker und Elektriker kooperieren

v.l.: RA Thomas Klisa, Geschäftsführer des FEHR, Landesinnungsmeister Johannes Lauer vom LIV des Dachdeckerhandwerks, Christoph Hansen Präsident des FEHR. Foto: © FEHRv.l.: RA Thomas Klisa, Geschäftsführer des FEHR, Landesinnungsmeister Johannes Lauer vom LIV des Dachdeckerhandwerks, Christoph Hansen Präsident des FEHR. Foto: © FEHR

Um den PV-Hochlauf zu unterstützen, hat der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Hessen / Rheinland-Pfalz mit dem Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz und zuvor mit dem LIV Hessen jeweils eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Unter anderem soll es gemeinsame Weiterbildungskonzepte für Dachdecker und Elektrotechniker geben und eine "technische Handlungshilfe Photovoltaik". Zudem wird eine zentrale Onlineplattform aufgebaut, die die Suche nach Fachbetrieben für den Einbau von PV-Anlagen erleichtern soll "und eine fundierte Beratung und qualitativ hochwertige Umsetzung gewährleistet". 

.Trend zu kleineren Dachflächen-Anlagen "Mit gut 350 Megawatt hatten wir in Rheinland-Pfalz den größten PV-Zubau der letzten elf Jahre", sagte die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder. "Ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber 2021 zeigt, dass die Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene beginnen zu greifen", so Eder. 51 Prozent der zugebauten Photovoltaikleistung würden durch kleine bauliche Anlagen bis 40 Kilowatt (kW) erfolgen. Knapp drei Viertel der 20.847 neugebauten PV-Anlagen im Jahr 2022 demnach kleiner als 10 kW und trugen 28 Prozent zu der neu-installierten Leistung im Solarbereich bei. Damit setze sich Trend fort, dass überwiegend kleinere Dachflächen-Anlagen installiert würden. Zugleich sei seit 2021 eine deutliche Zunahme insbesondere bei Anlagen größer 5.000 kW an installierter Freiflächen-PV-Leistung zu verzeichnen.

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Social-Media-Kampagne #Klimahandwerk

Damit die PV-Strategie nicht am Fachkräftemangel scheitert, haben die vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern und das Land bereits Anfang des Jahres die Social-Media-Kampagne #Klimahandwerk gestartet, mit der sie gezielt junge Menschen ansprechen, um sie für eine Ausbildung zum Dachdecker, Elektrotechniker oder SHK-Anlagenmechaniker zu begeistern. "Aktiver Klimaschutz lässt sich auch über die Berufswahl verwirklichen", so die Botschaft. Mehr dazu hier

Geplant: PV-Pflicht für Neubauten

Denn es gibt viel zu tun: Rheinland-Pfalz plant als nächsten Schritt die Einführung einer PV-Pflicht für Neubauten und bei umfassenden Dachsanierungen von Gebäuden der öffentlichen Hand. Zusätzlich sollen bei allen Neubauten – auch den privaten – technische Vorkehrungen getroffen werden, um zu einem späteren Zeitpunkt eine PV-Anlage nachrüsten zu können.

Rheinland-Pfalz will bis 2030 den Stromverbrauch bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken und bis spätestens 2040 klimaneutral sein.

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Text: / handwerksblatt.de

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