Roggen-Vollkornbrot ist Brot des Jahres 2020
Roggen-Vollkornbrot ist das Brot des Jahres 2020, ein echter Klassiker der Brotkultur. Und eine gute Figur macht das Roggen-Vollkornbrot auch.
2019 war es das Bauernbrot, 2018 das Dinkel-Vollkornbrot und auch im diesem Jahr bekommt ein echter Klassiker das Krönchen auf: Das Roggen-Vollkornbrot ist das Brot des Jahres 2020. Auf der Grünen Woche in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner das Sieger-Brot am Stand des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks vorgestellt.
Foto: © Messe Berlin GmbHGemeinsam mit Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands des deutschen Bäckerhandwerks, und Bernd Kütscher, Direktor des Deutschen Brotinstituts, enthüllte sie das Brot des Jahres 2020. "Brot ist ein Stück Heimat zum Genießen, kann eine ganze Region prägen", so die Ministerin.
Roggen sei ein Getreide, das nicht nur die längste Tradition in Deutschland hat, sondern das vergleichsweise ressourcenschonend angebaut werden kann. "Roggen wächst auch auf trockenen Böden gut und muss weniger gedüngt werden als andere Sorten", so Klöckner.
Von Pumpernickel bis Schwarzbrot
Lecker mit Butter, Käse, Schinken oder einfach nur so: Roggen-Vollkornbrot. Foto: © Petr Štěpánek/123RF.comDas Roggen‐Vollkornbrot gilt als typisch deutsche Brotsorte, berichtet das Deutsche Brotinstitut. Ein Roggen‐Vollkornbrot enthalte, bezogen auf die insgesamt enthaltenen Mahlerzeugnisse, mindestens 90 Prozent Roggen inklusive Schalen und Keimling.
Fein gemahlen oder grob geschrotet – in Deutschland gibt es viele Arten von traditionellen Roggen‐Vollkornbroten: Das Westfälische Pumpernickel, das Hamburger Schwarzbrot, das Ammerländer Vollkornbrot, das Rheinische Schwarzbrot oder das Schinkenbrot, das keinen Schinken enthält, sondern als Brot zum Schinken gereicht wird.
Roggen‐Vollkornbrote werden traditionell mit Sauerteig hergestellt und sehr häufig mit Ölsaaten, wie Sonnenblumenkernen, oder Nüssen als Zutat zum Teig ergänzt, berichtet das Brotinstitut. Das sei nicht nur vorteilhaft für eine ausgewogene Ernährung, sondern mache das Brot auch zum "besonderen Genusserlebnis".
"Der Roggen verfügt über besondere ökologische Vorteile"
Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied, Daniel Schneider (Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks), Alexander Schellenberger (Deutsche Nationalmannschaft der Bäcker), Michael Wippler (Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks), René Krause (Mitglied der Nationalmannschaft der Bäcker) mit dem Brot des Jahres 2020. Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks
"Wir würden es sehr begrüßen, wenn dem Stellenwert des Roggens in der deutschen Brotkultur wieder eine größere Bedeutung beigemessen würde", betont Prof. Dr. Meinolf Lindhauer, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Brotinstituts.
"Der Roggen verfügt über besondere ökologische Vorteile: Mit einer verstärkten Nachfrage nach Roggen-Vollkornbrot könnte ein bemerkenswerter Beitrag zur Ausweitung der Fruchtfolge im Pflanzenbau geleistet werden, was zur Biodiversität beitragen würde."
In Zeiten des Klimawandels sei es zudem bedeutsam, dass Roggen genügsamer als Weizen ist und auch auf trockenen Böden gut wächst. Bis vor Jahren wurde stets mehr Roggen als Weizen geerntet und gemahlen. Seither steigt der Anteil des Weizens, während der Roggenanteil rückläufig ist.
Gesunde Fakten zum Roggen-Vollkornbrot:
- Ein Roggen‐Vollkornbrot hat rund 25 Prozent weniger Kalorien als die gleiche Menge Weißbrot.
- Der hohe Ballaststoffgehalt wirkt sich positiv auf das Sättigungsgefühl und die Darmtätigkeit aus.
- Die Ballaststoffe helfen dabei den Glukoseanstieg im Blut bei der Aufnahme zucker‐ und stärkehaltiger Lebensmittel zu verlangsamen.
Weitere Themen des Bäckerhandwerks auf der Grünen Woche
Von der neuen Bonpflicht über den Nachwuchsmangel in der Branche bis hin zu den steigenden Energiekosten – es gibt viele Themen, die das Bäckerhandwerk aktuell umtreiben. Michael Wippler, Präsident des Bäckerverbandes, möchte die Messe nutzen, um mit Besuchern ins Gespräch zu kommen "und zugleich die Werbetrommel für unseren schönen Beruf rühren".
Christian Lindner (FDP) ist Brotbotschafter und unterstützt das Bäckerhandwerk bei seinem Protest gegen die Bonpflicht. Foto: © Zentralverband des Deutschen BäckerhandwerksBrotbotschafter Christian Lindner (FDP) war als Ehrengast beim Messestand des Bäckerhandwerks (Foto links). Der Politiker nutzte die Gelegenheit, um die Innungsbäcker beim Thema Kassenbons zu unterstützen.
"Die Bonausgabepflicht ist in ihrer jetzigen Form ein bürokratischer Wahnsinn. Wir brauchen Ausnahmeregelungen, die diese Bezeichnung auch verdienen", so Lindner.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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