Preiswürdig: ein mobiler Multifunktions-Holzbock
Ein junger Tischlermeister wurde jetzt mit dem Sicherheitspreis der Berufsgenossenschaft Holz und Metall für seine innovative Idee ausgezeichnet: einen mobilen Multifunktions-Holzbock.
Wo finde ich auf der Baustelle eine sichere Ablage für meinen Akkuschrauber? Und wo kann ich das lange Holzbrett bearbeiten, damit es fest aufliegt und nicht abrutscht? Diese und ähnliche Fragen begleiten Beschäftigte im Tischlereihandwerk häufig im Baustellen-Alltag. Martin Weck, ein junger Tischlermeister aus Stützengrün im Erzgebirge, hat eine innovative und einfache Lösung für diese Probleme entwickelt: einen mobilen Multifunktions-Holzbock. Für diese Idee erhält Martin Weck jetzt eine Auszeichnung mit dem Sicherheitspreis der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM).
Idee im Arbeitsalltag geboren
Einen konkreten Anlass für die Idee zum mobilen Multifunktionsholzbock habe es nicht gegeben, erinnert sich der junge Tischlermeister. "Es fehlte beim Arbeiten auf Baustellen einfach immer eine breite und höhenverstellbare Werkunterlage, um die Werkzeuge sicher abzulegen", berichtet er. Im Spätsommer 2014 nutzte Weck zwei freie Abende und entwarf am Computer den Bauplan für den Holzbock. "Besonders großen Wert habe ich auf eine sehr lange Auflagefläche gelegt. Die im Handel erhältlichen Modelle sind meist zu schmal", erklärt er. Außerdem ist der Holzbock platzsparend konzipiert, lässt sich einfach transportieren und schnell aufbauen.
Gleich nachdem der Entwurf fertig war, ließ Weck den ersten Prototypen mit einer elektronisch gesteuerten Fräse (CNC-Fräse) im Familienbetrieb ausfräsen. Als Ausgangsmaterial diente eine 18 Millimeter dicke Multiplex-Platte aus Birkenholz. "Das Ausfräsen hat nur etwa eine Stunde gedauert. Dann mussten nur noch die Feinarbeiten erledigt werden: An die entsprechenden Stellen kleine Halterungen aus Metall schrauben und einen Filzstreifen auf die Ablagefläche kleben – fertig", berichtet der Tischlermeister.
Bewährter Prototyp
Seitdem ist der mobile Multifunktionsholzbock fester Bestandteil im Lieferwagen der Tischlerfirma. "Der Prototyp war voll praxistauglich und hat sich bis heute bestens bewährt. Ich musste nichts mehr nachbessern", erzählt Weck. Und seine Konstruktion weckt großes Interesse. "Auf jeder Baustelle werden wir darauf angesprochen und ich werde gefragt, wo es ihn zu kaufen gibt", freut sich der Tischlermeister. Auch seine Kundschaft interessiert sich für den Holzbock. Aufgrund der vielen Nachfragen gibt Martin Weck die digitale CAD-Zeichnung seiner Idee für CNC-Fräsen kostenlos an Interessierte ab: "So kann die gesamte Branche von mehr Sicherheit und Ordnung auf Baustellen profitieren."
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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