Pellet-Zusatzheizung: Auf Öko-Sparflamme
Die Heizung auf regenerative Energiequellen umzustellen, ist aufwendig. Allerdings reduziert eine Holzpellets-Zusatzheizung die Heizkosten und schärft das Bewusstsein für den Brennstoffverbrauch.
Für eine vollautomatische Pelletheizung, die Öl- oder Gasheizung ersetzt, muss ein Hausbesitzer rund 20.000 Euro auf den Tisch legen. Nicht jeder kann sich das leisten, ganz zu schweigen vom Platz, den der Pellettank braucht und der in alten Häusern mit Gasheizung oft nicht vorhanden ist. "Für ökologische Gemüter mit kleinerem Geldbeutel haben wir eine Lösung", bietet SHK-Meister Thomas Braun aus Leverkusen an: die Pellet-Zusatzheizung.
"Im Grunde handelt es sich um einen Kaminofen“, erklärt der Heizungsexperte. Der lässt sich im Wohnzimmer aufstellen, enthält einen Tagesbehälter für die Pellets, den Brenner und einen kleinen Ventilator, die die Raumluft ansaugt, erwärmt und wieder an den Raum abgibt. „Durch eine Glasscheibe ist die Flamme zu sehen“, demonstriert Braun in seinem neuen Kompetenzzentrum für regenerative Energien in Leverkusen, "und das ist wirklich gemütlich“.
Automatisch regelbar
Der Vorteil gegenüber einem offenen Kamin oder einem Kachelofen: Der Pelletofen lässt sich automatisch regeln, nach Temperatur im Raum oder auch mit einer Zeitschaltuhr wird er automatisch ein- und ausgeschaltet. "Der Tagesbehälter im Ofen muss allerdings von Hand aufgefüllt werden, wenn es sehr kalt ist, eventuell auch täglich“, wendet Braun ein. Außerdem müssen der Ofen auch gesäubert, die Asche entfernt und die Glasscheibe geputzt werden.
"Etwas mehr Arbeit als eine Zentralheizung macht ein solcher Ofen schon“, sagt der Experte. Deshalb eignet er sich auch nur als Zusatzheizung, ist er überzeugt. "Doch wer täglich mitbekommt, wie viel Brennstoff er nachlegen muss, kommt vielleicht mit einem Grad weniger Raumtemperatur aus“, hat er in seiner Praxis erfahren, und er stellt die Heizung konsequenter aus, wenn er nicht zu Hause ist. Und er heizt nur dann, wenn es wirklich erforderlich ist und nicht, weil alles so automatisch eingestellt ist.
An Warmwassersystem der Zentralheizung anschließen
Noch effektiver wird ein solcher Ofen, wenn er an das Warmwassersystem der Zentralheizung angeschlossen ist. Zum einen, weil dann auch andere Räume von seiner Wärme profitieren können, zum anderen aber, weil der Ofen mit Wasser effektiver arbeitet und den Brennstoff besser ausnutzt.
"Auch im Keller lässt sich ein solcher Zusatzofen aufstellen“, ergänzt Georg Fröling, Unternehmens- und Vertriebsberater für verschiedene Pelletofenhersteller und Mitgründer des Kompetenzzentrums für regenerative Energien in Leverkusen. Da braucht er dann kein Sichtfenster auf die Flamme. Später lässt sich eine solche Zusatzheizung dann auch mit einer Solarthermieanlage kombinieren“, betont er. "Das ist zwar eine zusätzliche Investition, spart aber noch mehr als Energiekosten.“
Kosten für Zusatzöfen halten sich in Grenzen
"Wer Holz in Scheiten hat, das er verfeuern möchte, dem können wir etwas ganz Besonderes bieten“, freuen sich die beiden Pelletexperten. Der Hersteller Ungaro hat einen Ofen mit einer doppelten Verbrennungskammer für Holz und für Pellets entwickelt. Die lassen sich allein oder auch in Kombination befeuern.
Die Kosten für Zusatzöfen halten sich in Grenzen. "Ein einfacher, luftgeführter Ofen ist schon ab 2.200 Euro zu haben, einer mit Wasserheizung und einer effektiven Regelung ab 3.900 Euro“, rechnet Fröling vor. "Nur der Ungaro-Ofen 2-Fire ist teurer: Dafür muss man je nach Typ zwischen 5.500 und 7.500 Euro auf den Tisch legen.“ Hinzu kommen noch die Einbaukosten.
Unternehmensportät:
Die Geschäftsfelder der Thomas Braun GmbH für Heizungs- und Sanitärtechnik sind vielfältig. Von Beginn im Jahr 1987 an beschäftigte sich Braun mit der Installation von alternativen Wärmeerzeugern, damals vornehmlich Brennwerttechnik. Nach und nach wurde das Spektrum durch Wärmepumpen aller Techniken und Heizungen mit Holz und Pellets erweitert.
Außerdem bietet Braun Badsanierungen aus einer Hand an, hat sich auf alten- und behindertengerechte Sanitärinstallationen spezialisiert und nahm als letztes neues Geschäftsfeld 2002 Schwimmbadtechnik und Saunabau hinzu. Braun beschäftigt derzeit sechs Mitarbeiter und einen Auszubildenden.
Text:
Oliver Puschwadt /
handwerksblatt.de
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