Neues Zuhause für Bienenvölker in der City
Immer mehr Unternehmen siedeln auf ihrem Grundstück Bienenvölker an oder mieten Bienen. Gut für die Natur und die Mitarbeiter. Denn die bekommen leckeren Firmenhonig.
Auf der Wiese an der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld befindet sich seit kurzem ein kleiner grüner Bienenkasten. Darin leben etwa 30.000 Bienen. Etwa 20 Kilo Honig werden hier demnächst geerntet werden können.
Die Familienimkerei Domke in Wadersloh-Diestedde betreiben Marion und Andreas Domke schon seit einigen Jahren. Firmen und Vereine können dort "Bienen mieten" und auf diese Weise etwas Gutes für die Umwelt (und nebenbei auch fürs Firmenimage) tun. Viele Imker bieten das an.Das Bienenvolk hat Imkerin Marion Domke zum Campus Handwerk gebracht: "Durch die Mietung eines oder mehrerer Bienenvölker werden aktiv die unmittelbare Umgebung und das gesamte Ökosystem unterstützt", weiß die Imkerin und zertifizierte Beraterin. Das Bienenvolk hat übrigens die Ceyonic Technology GmbH vom benachbarten Boulevard gemietet.
21 Bienenvölker sind neuerdings bei der Signal Iduna zuhause
Auch beim Handwerksversicherer Signal Iduna leben jetzt Bienenvölker. An zwei Hamburger Standorten der Versicherungsgruppe sind zehn Bienenvölker "eingezogen". Fünf wurden unter der Aufsicht eines Imkers auf einer Dachterrasse am Standort Dammtor angesiedelt, weitere fünf auf dem Dach eines Bürogebäudes in der City Nord. Auf dem Firmengelände der Hauptverwaltung in Dortmund gibt es schon seit September 2018 sogar elf Bienenvölker.
Die Versicherung will damit nicht nur den Honigbienen ein neues Zuhause geben, sondern auch neue Lebensräume für weitere Insekten und Vögel mitten im Stadtgebiet schaffen.
"Unser ökologisches Engagement soll auch Anstoß für andere sein, mit ähnlichen Projekten die Artenvielfalt im städtischen Bereich zu erhalten", sagt Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna Gruppe. "Und damit letztlich die Stadt für die Menschen lebenswerter zu machen."
Firmengelände wird naturnäher gestaltet
Damit sich heimische Arten so richtig wohl fühlen, wird der Versicherungskonzern auf seinen Firmengeländen Wildwiesen anlegen. Insgesamt will man die Gelände naturnäher gestalten. "Auf bereits vorhandenen Grünflächen und neu entstehenden Dachbegrünungen werden mit geeigneten Pflanzen, Nistkästen und Totholz Nahrungsquellen, Rückzugsmöglichkeiten und Fortpflanzungsstätten für die Tiere angelegt", heißt es.
Davon würden dann auch die Menschen in der Nachbarschaft profitieren, da die Bienen die umliegenden Pflanzen bestäuben und damit zur Verbesserung der Pflanzenvielfalt in der Stadt beitragen.
Unterstützt wurde das Unternehmen von der Biologin Kirsten Gulau vom Beratungsbüro Stadtnaturentwicklung. Sie ist Beraterin des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) im Projekt UnternehmensNatur und begleitet den Umbau. Nicht nur die Bienen haben etwas davon: Die Mitarbeiter haben jetzt mehr Natur vor ihrem Büro und bekommen demnächst ein Glas vom neuen "Firmenhonig".
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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