Mit dem E-Scooter durch die Stadt zu brausen, liegt im Trend. Nutzer sollten aber einige Vorsichtsmaßnahmen beherzigen. Sonst kann die Fahrt beim Arzt oder im Krankenhaus enden.

Mit dem E-Scooter durch die Stadt zu brausen, liegt im Trend. Nutzer sollten aber einige Vorsichtsmaßnahmen beherzigen. Sonst kann die Fahrt beim Arzt oder im Krankenhaus enden. (Foto: © Dzianis Apolka/123RF.com)

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Kopfverletzungen am häufigsten bei E-Roller-Unfällen

Betriebsführung

Seit rund drei Monaten fahren elektrisch betriebene Roller durch die Straßen der Großstädte. Das Unfallgeschehen zeigt: Viele Fahrer unterschätzen die Geräte oder gehen fahrlässig mit ihnen um.

"Stürze mit dem E-Scooter ereignen sich häufig bei Fahrten unter Alkoholeinfluss, durch Unachtsamkeit im Straßenverkehr oder weil die Fahrerinnen und Fahrer die Geschwindigkeit und die Handhabung unterschätzen", zitiert die Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) Anika Wichmann, die als Unfallchirurgin am Unfallkrankenhaus Berlin arbeitet. Diese Hauptunfallursachen habe auch die Berliner Polizei bestätigt. Ihre Statistik zum Unfallgeschehen zeigt, dass innerhalb der ersten drei Monate 74 Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von E-Scootern in der Bundeshauptstadt polizeilich registriert worden seien. In 65 Fällen hätten die Fahrenden die Unfälle selbst verschuldet.

Die Bandbreite der durch Unfälle mit E-Scootern hervorgerufenen Verletzungen sei nach Aussage von Wichmann groß. Sie reiche von leichteren Verletzungen wie Prellungen und Schürfwunden bis hin zu Schädel-Hirn-Traumata und Frakturen im Bereich der Wirbelsäule und vor allem der Beine und Füße. Wichmann: "Kopfverletzungen sind nach unserer Erfahrung am häufigsten, außerdem kommt es relativ häufig zu Frakturen. Diese waren vor allem kombiniert mit Weichteildefekten, die schwersten Verletzungen, die wir bislang gesehen haben."

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Sechs Regeln sollten beachtet werden

Damit es nicht zu solch schweren Verletzungen kommt, rät die Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) den Nutzerinnen und Nutzer von E-Scootern folgende Regeln zu beachten:

  • Helme sind zwar keine Pflicht, zur eigenen Sicherheit sollte jedoch immer einer getragen werden. Reflektierende Kleidung verringert das Risiko, übersehen zu werden.
  • E-Scooter gehören auf Radwege. Wenn diese fehlen, muss die Fahrbahn genutzt werden. Gehwege und Fußgängerzonen sind tabu.
  • Fahrbahnwechsel und Richtungsänderungen müssen angekündigt werden.
  • E-Scooter sind nur für eine Person zugelassen. Personentransport oder Anhänger sind nicht gestattet.
  • Vorsicht bei Alkohol am Lenker: Es gelten dieselben Alkoholgrenzwerte wie beim Autofahren
  • Nicht ablenken lassen: Während der Fahrt nicht aufs Handy blicken oder mit Kopfhörern Musik hören.
So ist es besser: Ein Helm kann beim E-Scooter-Fahren vor schwerwiegenden Verletzungen schützen. Foto: © Andrew Poplavsky/123RF.comSo ist es besser: Ein Helm kann beim E-Scooter-Fahren vor schwerwiegenden Verletzungen schützen. Foto: © Andrew Poplavsky/123RF.com

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) geht noch einen Schritt weiter: "Scooter bräuchten zum Beispiel dringend einen Blinker. Denn im Gegensatz zum Fahrradfahren sollten beim E-Scooterfahren die Hände unbedingt am Lenker bleiben, um die Stabilität des Fahrzeugs nicht zu gefährden. Solange Scooter solch grundlegende Sicherheitsstandards nicht erfüllen, raten wir, sie stehen zu lassen und lieber das Rad zu nutzen", sagt Gregor Doepke, Pressesprecher der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Selbst wenn die Scooter abgestellt sind, können sie noch eine Gefahrenquelle sein: Viele Nutzer "parken" die Tretroller fahrlässig mitten auf dem Gehweg. Dort werden sie zu Stolperfallen für andere, insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Sehbehinderung.

Berufliche Scooter-Fahrten sind versichert

Passieren Unfälle mit dem E-Scooter auf dem Weg zur oder von der Arbeit nach Hause, springen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ein. Doepke: "Unternehmen, die Scooter für Fahrwege im Betrieb anschaffen, müssen die Beschäftigten entsprechend unterweisen. Wir empfehlen aber, Verkehrssicherheit auf allen Wegen zum Thema zu machen. Ist ein E-Scooter zum aktuellen Zeitpunkt das richtige Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit oder zum Termin? Solche Diskussionen gehören zu einer guten Kultur der Prävention. Dafür werben Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in ihrer Präventionskampagne kommmitmensch."

Text: / handwerksblatt.de

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