HWK Potsdam ehrt Teilnehmer von Auslandsaufenthalten
Die Handwerkskammer Potsdam hat 42 jungen Frauen und Männer am 21. November den "Europass Mobilität" ausgehändigt, der einen Aufenthalt im Ausland dokumentiert. Auch die Ausbildungsbetriebe wurden gewürdigt.
Im Rahmen einer Festveranstaltung am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) der Handwerkskammer Potsdam in Götz wurden am 21. November 42 junge Frauen und Männer für ihre beruflichen Lernaufenthalte in verschiedenen europäischen Ländern ausgezeichnet. Die Auszubildenden, jungen Gesellen und Handwerksmeister, die im vergangenen Jahr an Programmen in Italien, Spanien, Dänemark, Frankreich, Finnland, Belgien und den Niederlanden teilnahmen, erhielten ihre "Europässe Mobilität" aus den Händen von Dörte Thie, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Potsdam. Durch das Erasmus+-Programm haben die Auszubildenden nicht nur ihre fachlichen Kenntnisse vertieft, sondern auch wertvolle interkulturelle Erfahrungen gesammelt, die sie in ihrer zukünftigen beruflichen Laufbahn bereichern.
Neue Perspektiven
Die 42 Absolventen und Absolventinnen kehrten mit erweiterten fachlichen und persönlichen Fähigkeiten zurück. Neben praktischen Kenntnissen stärkten sie ihre interkulturellen Kompetenzen und sind nun noch besser auf unterschiedliche Arbeitsmethoden und -kulturen vorbereitet. Diese Erfahrungen kommen sowohl den Ausbildungsbetrieben als auch den jungen Fachkräften unmittelbar zugute.
Würdigung der Betriebe
Die Handwerkskammer Potsdam würdigte auch die Ausbildungsbetriebe, die ihren Auszubildenden solche wertvollen Erfahrungen ermöglichen. Diese Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass junge Fachkräfte neue Perspektiven gewinnen und erweiterte Kenntnisse und Fähigkeiten in ihre Betriebe einbringen können.
Zu den teilnehmenden Branchen gehörten das Elektro-, Bau- und Ausbaugewerbe, das Lebensmittelhandwerk, der Metallbau, das Friseurhandwerk sowie das Zimmerer- und Holzbildhauerhandwerk. Unter den gewürdigten Ausbildungsbetrieben waren unter anderem Friseuratelier Christine Wolff (Potsdam), R&P Holzbau GmbH (Blankenfelde), Rechner Bau GmbH (Großwoltersdorf), Braumanufaktur GmbH (Potsdam), Zimmerei Schatte (Leegebruch), SIK-Holzgestaltungs GmbH (Niedergörsdorf), Salon Süßmann (Seddiner See), Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, Bäckerei & Konditorei Plentz GmbH & Co. KG (Oberkrämer), elme sicherheitssysteme & metallbau GmbH (Zossen), Metallbau Windeck GmbH (Kloster Lehnin), Eiffage Infra-Rail GmbH (Niederlassung Berlin), Wolfgang Bauer Ingenieurbau GmbH (Mühlenbeck) und Ruppiner Ausbau GmbH (Neuruppin).
Junge Talente fördern
Für Dörte Thie sind Auslandspraktika weit mehr als eine fachliche Erweiterung. "Sie bieten jungen Handwerkerinnen und Handwerkern die einmalige Gelegenheit, ihre Sichtweise zu erweitern und sowohl beruflich als auch persönlich zu reifen", betont die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Potsdam. Indem man ihnen internationale Erfahrungen ermögliche, stärke man ihre berufliche Kompetenz und fördere gleichzeitig ihre Flexibilität und Innovationsfähigkeit. "In einer globalisierten, sich stetig verändernden Welt sind solche interkulturellen Erfahrungen von unschätzbarem Wert. Betriebe, die dieses Programm nutzen, positionieren sich als zukunftsorientierte und attraktive Arbeitgeber, die gezielt junge Talente fördern."
MobilitätsberatungMit Hilfe des Bundesprogrammes "Berufsbildung ohne Grenzen" (gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) ist die Handwerkskammer Potsdam zusätzlich Träger des Projektes der "Mobilitätsberatung". Diese Mobilitätsberatung steht den Auszubildenden und Betrieben zur Seite und organisiert den Gesamtablauf eines Auslandspraktikums in Zusammenarbeit mit den ausländischen Partnern, den Berufsschulen sowie den überbetrieblichen Lehrstätten.
Praxisbeispiel
Auch die Ruppiner Ausbau GmbH aus Neuruppin nutzt das Angebot der Handwerkskammer Potsdam, um ihren Auszubildenden internationale Erfahrungen zu ermöglichen. Fliesenlegermeister und Ausbilder Mario Mießner kennt die Vorteile solcher Auslandspraktika: "Für uns als Betrieb ist es ein attraktives Instrument zur Lehrlingsgewinnung und Fachkräftesicherung. Es bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, außerhalb des Unternehmens neues Wissen und verschiedene Arbeitstechniken kennenzulernen, die wir hier nicht täglich anwenden."
Auch für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Azubi Felix sei das Auslandspraktikum prägend gewesen, so Mießner. Er sei vor wenigen Wochen von seinem zweiwöchigen Aufenthalt in Italien zurückgekehrt und habe den Unterschied zwischen Urlaub und Arbeiten im Ausland erstmals selbst erleben können. Der 18-Jährige sei begeistert gewesen, habe seine Erfahrungen mit dem Team geteilt und alle an seinen Erlebnissen teilhaben lassen. "Die gesammelten Eindrücke haben ihn persönlich und beruflich reifen lassen – ein Gewinn für ihn und unser Unternehmen."
Vorteile für beide Seiten
Jeanette Kuplin, Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer Potsdam, ergänzt: "Zusätzliches Fachwissen, Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind ein großer Gewinn für die Auszubildenden und die Betriebe." Die jungen Handwerkerinnen und Handwerker würden durch diese Praktika ihren Weitblick erweitern und eine Offenheit für neue Arbeitsmethoden und unbekannte Lebensweisen entwickeln. "Sie lernen, sich flexibel auf neue Situationen einzustellen und schärfen ihr Verständnis für andere Denk- und Arbeitsweisen."
Unterstützung der Mobilitätsberatung
Die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Potsdam übernimmt für die Betriebe die Antragstellung und administrative Abwicklung, sodass der Förderprozess keine Hürde darstellt, versichert Jeanette Kuplin. Zudem organisiere sie auf Wunsch den Austauschbetrieb, die Unterbringung und die Betreuung vor Ort.
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Text:
Ines Weitermann /
handwerksblatt.de
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