Der Friseurverband hat sich entschieden, auf die Kampagne des Discounters "bewusst nicht in derselben herabsetzenden Art und Weise" zu beantworten. Stattdessen lautet das Motto #jederjobzählt.

Der Friseurverband hat sich entschieden, auf die Kampagne des Discounters "bewusst nicht in derselben herabsetzenden Art und Weise" zu beantworten. Stattdessen lautet das Motto #jederjobzählt. (Foto: © shutterstock_PeopleImages.com-Yury A_ZV Friseurhandwerk)

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Friseurhandwerk antwortet auf ALDI Nord-Kampagne

Betriebsführung

Wie der Discounter ALDI Nord mit einer Kampagne Fachkräfte aus dem Bäcker- oder Friseurhandwerk abwirbt, hält der Friseurverband für einen "Skandal" und reagiert mit einer eigenen Kampagne: #jederjobzählt.

Mit einer neuen Kampagne ermuntert ALDI Nord seit 9. September Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger den Job zu wechseln und bei dem Discounter im Verkauf anzufangen. Explizit angesprochen werden Bäckereifachverkäufer, Gärtner und Friseure - unter anderem auf Instagram, Facebook, YouTube, Snapchat und TikTok. "Durch die authentischen Geschichten der Mitarbeitenden zeigen wir, dass bei uns alle die Chance haben, erfolgreich zu sein und sich weiterzuentwickeln", erklärt Fabian Fricke von ALDI Nord Deutschland. Der Zentralverband des Friseurhandwerks (ZV) reagiert jetzt mit einer eigenen Social-Media-Kampagne unter dem Hashtag #jederjobzählt auf die Abwerbeversuche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Foto: © shutterstock_Rawpixel.com_ZV FriseurhandwerkFoto: © shutterstock_Rawpixel.com_ZV Friseurhandwerk

Der Verband ärgert sich über die Art und Weise, wie der Supermarktriese wirbt. Dort sagt zum Beispiel eine Friseurin, sie habe den Friseurberuf getauscht, weil sie sich "verändern und weiterentwickeln wollte". Der Fachkräftemangel sei ohne Frage ein allgegenwärtiges Thema, reagiert der Friseurverband auf das Video. Der Versuch in anderen Bereichen Fachkräfte abzuwerben sei weder verwunderlich noch verwerflich.

Aber: "Bedenklich finden wir, dass die Kampagne des Discounters das Friseurhandwerk und die Menschen darin zum eigenen Vorteil herabsetzt. Offensichtlich sind die eigenen Argumente derart schwach, dass man nicht davor zurückschreckt uns und andere Branchen zu diffamieren. Das ist der eigentliche Skandal dieser Kampagne", sagt ZV-Hauptgeschäftsführer Holger Stein.  

"Herabsetzende Art und Weise"

Auch Bäckereifachverkäuferinnen und -verkäufer sollen abgeworben werden. Foto: © ALDI NordAuch Bäckereifachverkäuferinnen und -verkäufer sollen abgeworben werden. Foto: © ALDI Nord

Wer sich für den Friseurberuf entscheide, tue dies mit voller Überzeugung, Leidenschaft und Herzblut, sagt Stein. "Der Kontakt zu Kundinnen und Kunden, der persönliche Austausch und das Erfolgserlebnis, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern ist Lohn und Motivation zugleich."  Zudem seien die Perspektiven in der Branche positiv. Es gebe gute Verdienstmöglichkeiten und spannende Aufstiegschancen.

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Der Zentralverband des Friseurverbands hat beschlossen, die Kampagne "bewusst nicht in derselben herabsetzenden Art und Weise" zu beantworten. Man setze sich dafür ein, jeden Beruf als gleichwertig zu erachten und weder eine Tätigkeit im Salon noch eine im Supermarkt gegeneinander aufzuwiegen. Stein: "Was zählt, ist die Leidenschaft und die Überzeugung, mit der der Beruf ausgeübt wird."  

Quelle: ZV Friseurhandwerk; ALDI Nord, DHB

Kampagne der Bundeswehr von 2019: "Gas, Wasser, Schießen. Handwerker (m/w/d) gesucht"Auch die Bundeswehr hat schon öfter versucht, Fachkräfte aus dem Handwerk abzuwerben. 2019 ging eine Kampagne aufgrund ihrer peinlichen Werbesprüche (Beispiel: "Gas, Wasser, Schießen. Handwerker (m/w/d) gesucht") aber nach hinten los. Lesen Sie mehr dazu hier

 

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Text: / handwerksblatt.de

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