Erfolgsgeschichten
im Scheinwerferlicht
Sechs Unternehmen, darunter drei Handwerksbetriebe, zählen zu den Gewinnern des "Zukunftspreises Brandenburg 2024". Die Preisverleihung erfolgte bei einer festlichen Gala in Schönefeld.
Die sechs Unternehmen erzählen erfolgreiche Wirtschaftsgeschichten "Made in Brandenburg". Sie stehen für innovative Produkte, besondere Leistungen in der Ausbildung und der Mitarbeiterbindung, bei der Nachfolge und für neue Dienstleistungen. Die Betriebe vertreten Branchen, die derzeit mit vielfältigsten Herausforderungen zu kämpfen haben: Handwerk, Handel, Tourismus, Logistik. Insgesamt erwirtschafteten sie im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 36 Millionen Euro. Sie beschäftigen mehr als 390 Frauen und Männer und bilden über 25 junge Menschen aus. In mehreren Runden setzten sie sich gegen eine harte Konkurrenz durch. Insgesamt gab es 89 starke Bewerbungen.
Zukunftspreis Brandenburg: Würdigung Innovativer Unternehmen
181 Preisträger hat der "Zukunftspreis Brandenburg", der in diesem Jahr zum 20. Mal vergeben wurde, bislang hervorgebracht. Er ist mittlerweile der wichtigste Wirtschaftspreis, den kleine und mittlere Unternehmen zwischen Oder, Neiße, Spree, Havel und Elbe bekommen können.
Die Preisverleihung fand im festlich dekorierten Saal des Holiday Inn Berlin Airport Conference Centre in Schönefeld statt, der bis zum letzten Platz besetzt war. Ehrengast aus der Politik war in diesem Jahr Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD), der die Bühne der Zukunftspreis-Gala nach seinem kurz zuvor verkündeten Rückzug vom Amt des Wirtschaftsministers für einen letzten großen Auftritt vor Vertretern aus Handwerk, Handel und Industrie nutzte. In seinem Grußwort sagte Steinbach: "Wir können stolz sein auf unsere innovativen kleineren und mittleren Unternehmen. Es ist gut, dass der Brandenburger Zukunftspreis den Scheinwerfer auf sie lenkt. Der Preis unterstreicht die Bedeutung von wirtschaftlichen Innovationen für die Entwicklung Brandenburgs. Er schafft öffentliche Aufmerksamkeit für neue Geschäftsideen, moderne Verfahrensabläufe und umweltbewusste Produktion. Außerdem lenkt er den Blick auf gute Formen der Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie soziales Engagement."
Folgende Handwerksbetriebe gehören zu den Zukunftspreis-Gewinnern 2024:
AMS Alteno GmbH aus Luckau
Metallbauermeister Steffen Hein setzt mit seinem Team auf die Verbindung von handwerklichem Know-how und dem Einsatz moderner Maschinen. Als Zulieferer eines großen Kranherstellers überzeugt der Betrieb seit 15 Jahren mit Qualität. Ein zweites, innovatives Standbein ist der maritime Sektor. Unter dem Label AMS WATERFRONT SYSTEMS fertigt der Betrieb eine Bootshebeanlage mit Klarwasserhydraulik. Die Entwicklung des Bootslifts hat in erster Linie wasserökologische und wirtschaftsnachhaltige Relevanz. Aus den neuartigen Hubzylindern der Bootshebeanlage kann lediglich reines Wasser austreten – völlig ohne schädliche Belastungen für den Bootsliegeplatz und das umliegende Gewässer. Zudem sparen saubere Bootsrümpfe Treibstoff und brauchen keine Antifouling-Anstriche. Corina Reifenstein, Präsidentin der HWK Cottbus und Laudatorin, geriet ins Schwärmen: "Bei der AMS Alteno GmbH vereinen sich kreative Köpfe mit meisterlichem Geschick. Immer offen für neue, innovative Ideen, entstanden in den letzten 15 Jahren viele tolle Produkte. Das machen sie, ohne es an die große Glocke zu hängen, abseits des großen Scheinwerferlichts."
BioBackHaus Leib GmbH aus Wustermark
Vertreter der Biobackhaus Leib GmbH mit Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (l.) und Handwerkskammerpräsident Robert Wüst (r.) Die Geschichte des Handwerksbetriebes ist eine Reise von bescheidenen Anfängen hin zu 13 Filialen in Berlin und Brandenburg. Das Unternehmen begann im Jahr 1978 als alternatives Kollektiv ohne Chef und entwickelte sich zum BioBackHaus mit klarem Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit. Die hohe Mitarbeiterfokussierung – mehr als 230 Beschäftigte sind es derzeit – zeigt sich durch die Anschaffung von Robotern und modernen Maschinen, die die körperliche Belastung des Personals reduzieren. Zudem wurde im vergangenen Jahr ein neues Sozialgebäude mit Fitness-, Ruheraum und Küche mit täglich wechselndem Mittagstisch für die Mitarbeiter gebaut. Die Rohstoffe sind frei von Ackergiften. Getreide und viele weitere Zutaten sind in Bioland-Qualität – echtes Handwerk, ursprünglicher Genuss. In seiner Laudatio schlug Robert Wüst, Präsident der HWK Potsdam, die Brücke zum nahen Weihnachtsfest: "Im Betrieb unseres Preisträgers ist die Weihnachtszeit schon in vollem Gange. Der Duft von frischem Lebkuchen, Kokosmakronen und Dominosteinen erfüllt die Luft – handgefertigt und natürlich Bio. Spüren Sie es auch? Diese Düfte stehen jedoch nicht nur für Genuss, sondern für Tradition und Leidenschaft."
umetec GmbH aus Eberswalde
Das glückliche Umetec-Team, umrahmt von Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger (r.) und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (l.) Frauenpower aus Ostbrandenburg: Umetec steht für Umwelt, Metall und Technik. Das 2004 gegründete Unternehmen mit 60 Beschäftigten legt einerseits einen starken Fokus auf die Branche der Erneuerbaren Energien, ist andererseits aber auch in anderen Bereichen breit aufgestellt. Gefertigt werden, unter Einhaltung höchster Sicherheits- und Qualitätsstandards, Metallkomponenten und Spezialbauteile für die Windkraft- und Solarindustrie, Mobilitäts- und Logistikunternehmen sowie die Automobil- und Fahrzeugbranche. umetec Stahlbau hat mit seinem CARTHEIA Solarcarport eine flexible Lösung entwickelt, Parkkomfort mit Solar-Ladeservice zu vereinen. Mit Hochleistungssolarmodulen generiert das CARTHEIA Solarcarport ausreichend regenerative Energie zum Laden von E-Autos sowie E-Bikes – und liefert damit einen Beitrag zum Klimaschutz. Wolf-Harald Krüger, Präsident der HWK Frankfurt (Oder), sagte in seiner Laudatio: "Vom imposanten Stadiontor für RB Leipzig bis zu filigranen Befestigungselementen für Windkraftanlagen – die Projekte der umetec GmbH sind vielfältig, zukunftsweisend und international gefragt. Dieses Metallbauunternehmen aus Eberswalde steht aber für noch mehr als innovative Metallkonstruktionen. Es steht für eine klare unternehmerische Vision von Verantwortung gegenüber der Gesellschaft."
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Text:
Karsten Hintzmann /
handwerksblatt.de
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