Dachdecker- und E-Handwerk kooperieren bei Photovoltaik
Zusammen wollen sie die Energiewende voranbringen: Die Zentralverbände des Elektro- und des Dachdeckerhandwerks haben eine Kooperation beschlossen. Geplant sind unter anderem gemeinsame Weiterbildungskonzepte und eine Online-Plattform.
Die Nutzung von Sonnenenergie zur umweltfreundlichen Stromerzeugung ist ein maßgeblicher Baustein für das Gelingen der Energiewende. Einige Bundesländer haben bereits eine Pflicht für Photovoltaik (PV) bei Sanierungen für Anfang 2023 ausgerufen, weitere werden folgen. Derzeit stammen knapp zehn Prozent des Stroms aus Sonnenkraft, 2040 sollen es bereits rund 40 Prozent sein.
Um eine fachgerechte Umsetzung der Photovoltaik-Strategie auf Deutschlands Dächern sicherzustellen und deren Hochlauf zu unterstützen, haben der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eine Kooperation beschlossen. So will man in den Bereichen "Kompetenz", "Fachtechnik" und "Weiterbildung" künftig enger zusammenarbeiten.
Bereits 500 Photovoltaik-Manager ausgebildet
Neben einer "Technischen Handlungshilfe Photovoltaik" ist auch die Entwicklung gemeinsamer Weiterbildungskonzepte für Dachdecker und Elektrotechniker geplant. Ziel ist es, beide Gewerke fit zu machen für den PV-Hochlauf und Know-how so zu bündeln, dass die Kunden davon profitieren. Zudem soll gemeinsam eine zentrale Online-Plattform aufgebaut werden, die die Suche nach geeigneten Fachbetrieben zum Einbau von PV-Anlagen erleichtert und somit eine fundierte Beratung und qualitativ hochwertige Umsetzung gewährleistet.
Konkret umgesetzt wurde bereits eine Fortbildung zum Photovoltaik-Manager im Dachdeckerhandwerk: Hier haben bisher 500 Dachdeckerbetriebe teilgenommen, bis Frühjahr 2023 werden es rund 1.000 sein, die den einwöchigen Intensivkurs absolviert haben. In den E-Handwerken sind bereits knapp 50 Prozent der Betriebe im Bereich Photovoltaik tätig. Dabei arbeitet rund ein Drittel dieser Betriebe schon jetzt öfter oder sogar immer mit Dachdeckern zusammen, wenn es um die Installation von PV-Anlagen geht.
Kunden profitieren
"Sich über Fachregeln austauschen oder neue technische Lösungen hinsichtlich Sicherheit, Funktionalität und Verarbeitung zu betrachten, sind dabei grundlegend. Kunden wollen wissen, ob Indach- oder Aufdachsysteme die bessere Lösung sind, wie es sich mit innovativen Solarziegeln verhält oder wünschen sich ein komplettes Energie-Gebäudemanagement. Daher wollen wir auch die Fort- und Weiterbildung in den Betrieben vorantreiben, und zwar für alle: für Betriebsinhaber, Gesellen und auch für Azubis. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Betriebe immer auf dem neuesten Stand der Technik sind", machen ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi und ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx deutlich.
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Text:
Anne Kieserling /
handwerksblatt.de
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