Benelux: Der Mittelstand ergreift die Initiative
Die Benelux-Länder und Nordrhein-Westfalen sind ein besonderer Wirtschaftsraum: Etwa 45 Millionen Menschen erwirtschaften jedes Jahr ein Bruttoinlandsprodukt von rund 1,6 Billionen Euro. Auch für Handwerksunternehmen gibt es noch große Potenziale, die sie ausgeschöpfen können.
Einen vergleichbaren Wirtschaftsraum sucht man auf der Welt vergeblich – selbst wenn man nach Tokio oder auf die Ostküste der USA blickt. Zwischen den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Nordrhein-Westfalen bestehen zwar bereits enge Wirtschaftsbeziehungen, aber die gesamten Potenziale sind noch lange nicht ausgeschöpft. Dieser Meinung ist die NRW-Landesregierung. Deshalb startet sie nun die Mittelstandsinitiative Benelux-NRW. Ziel: Kleine und mittlere Betriebe sollen Informationen und Unterstützung für grenzüberschreitende Kooperationen erhalten.
"Praxisnah und unbürokratisch wird die Mittelstandsinitiative einen Wissenspool bilden und Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte tatkräftig unterstützen", sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin bei der Auftaktveranstaltung in der Handwerkskammer zu Köln. Ein Handwerksbetrieb nehme oft eher lange Wege innerhalb Deutschlands in Kauf, bevor er einen Auftrag im benachbarten Ausland ausführe. "Es geht um Fragen der Finanzierung und der Absicherung des Auslandsgeschäftes, um Sprache, um Bürokratie und um Informationsdefizite – all das nehmen wir uns vor."
Das heißt: Die Außenwirtschaftsberater der Kammern stehen interessierten Betrieben mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem können sie sich bei Workshops, Seminaren, Unternehmer- und Messereisen über alle Aspekte eines grenzüberschreitenden Engagements informieren. Dazu gehören zum Beispiel Infos über den Markt in den Nachbarländern, über rechtliche, steuerliche und finanzielle Regeln oder auch Hilfe bei der Suche nach Geschäftspartnern.
"Die Mittelstandsinitiative übernimmt eine wichtige Lotsenfunktion"
Darüber hinaus gibt es einige Förderprogramme des Landes Nordrhein-Westfalen, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, die den Betrieben den Schritt über die Grenze erleichtern sollen. Die Bandbreite reicht von der Kostenübernahme bei Beratungsleistungen bis zur maßgeschneiderten Exportfinanzierung.
"Die Mittelstandsinitiative übernimmt hier eine wichtige Lotsenfunktion, um den Unternehmen das gesamte Angebot nahezubringen und es transparent zu machen", erklärte Dr. Ortwin Weltrich. "Unsere Handwerksunternehmen haben in Benelux beispielsweise bei der energetischen Gebäudesanierung erstklassige Marktchancen. Wir müssen sie nun überzeugen, diese Chancen zu nutzen, und werden sie hierbei vielfältig unterstützen", so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln weiter.
Die Mittelstandsinitiative ist Teil der übergeordneten neuen Benelux-Strategie der Landesregierung. Koordiniert wird sie von der NRW.International GmbH. Interessierte Unternehmen können sich bei den Außenwirtschaftsberatern der zuständigen Handwerkskammern, den Fachverbänden oder in einem Onlineportal informieren. Bei Rückfragen politischer Natur informiert die Geschäftsführerin des Arbeitskreises Europa des Westdeutschen Handwerkskammertages, Stephanie Bargfrede, Tel.: 0221/ 2022, E-Mail: bargfrede@hwk-koeln.de.
mi-benelux-nrw.de
Die Berater der Kammern
Handwerkskammer zu Köln
Bernd Krey, Tel.: 0228/ 6047990
krey@hwk-koeln.de
Handwerkskammer Münster
Martin Hellmich, Tel.: 0209/ 3807731
martin.hellmich@hwk-muenster.de
Handwerkskammer Südwestfalen
Ulrich Dröge, Tel.: 02931/ 877116
ulrich.droege@hwk-suedwestfalen.de
Handwerkskammer Düsseldorf
Marie-Theres Sobik, Tel.: 0208/ 8205558
marie.sobik@hwk-duesseldorf.de
Handwerkskammer Dortmund
Gabriele Röder-Wolff, Tel.: 0231/ 5493406
gabriele.roeder-wolff@hwk-do.de
Handwerkskammer OWL
Kerstin Naumann, Tel.: 0521/ 5608414
kerstin.naumann@handwerk-owl.de
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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