Ab sofort sind Kfz-Zulassungen online möglich - auch im Autohaus. Die Kundinnen und Kunden können sofort losfahren. Sie dürfen bis zu zehn Tage ohne Plakette fahren.
Kfz-Zulassungen sind jetzt auch im Autohaus online möglich. Autohändler können die Fahrzeuge für ihre Kundinnen und Kunden über die sogenannte Großkundenschnittstelle (GKS) zulassen. Nach erfolgter elektronischer Zulassung kann der Halter oder die Halterin des Fahrzeugs sofort losfahren, meldet der Zentralverband des Kfz-Gewerbes (ZDK).
Sie müssen nicht mehr warten, bis ihnen die Kfz-Dokumente und Plaketten per Post zugehen – sie dürfen bis zu zehn Tage ohne diese fahren. Als Nachweis reicht der vorläufige digitale Zulassungsbescheid, berichtet die Bundesregierung. Wer die per Post zugesandte Plakette nicht innerhalb von zehn Tagen ordnungsgemäß an seinem Kennzeichen anbringt, muss mit einem Bußgeld rechnen.
Internetbasierten Fahrzeugzulassung i-Kfz Bei einer Online-Zulassung kann man das Fahrzeug sofort in Betrieb nehmen. Voraussetzung ist, dass die Kennzeichen am Fahrzeug angebracht sind, ein Ausdruck des digitalen Zulassungsbescheides mitgeführt wird und der vorläufige Zulassungsnachweis im Fahrzeug gut sichtbar ausgelegt ist. Die Zulassungsbehörde sendet die erforderlichen Unterlagen im Anschluss an das digitale Verfahren mit der Post zu. Damit darf das Fahrzeug in Deutschland zehn Tage ohne Plaketten und amtliche Dokumente am Straßenverkehr teilnehmen. Grundlage für i-Kfz ist die Neufassung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) des Bundesverkehrsministerium. Für die Umsetzung sind die Länder zuständig.
Neu ist auch, dass Autohäuser über die regionalen Portale der Kfz-Zulassungsstellen eigene Fahrzeuge auf sich selbst zulassen und nicht nur abmelden, wie das bisher schon möglich war, so der ZDK. "Insbesondere Tageszulassungen können die Händler jetzt selbst abwickeln."
E-Kennzeichen, Oldtimer- und Saisonkennzeichen Zu den Neuerungen zählt auch die Möglichkeit, besondere Kennzeichen wie E-Kennzeichen sowie Oldtimer- und Saisonkennzeichen online zu beantragen. Quelle: Bundesregierung
"Ein komplexes System geht an den Start"
Mit der Stufe 4 des Projekts i-Kfz gehe allerdings ein hoch komplexes System an den Start. Zwischen Bund, Ländern und Kommunen einerseits und der Wirtschaft andererseits müssten vielfältige Schnittstellen aufeinander abgestimmt werden. Deshalb rechnet der Verband zu Beginn mit Geburtswehen.
"Voll entfalten wird sich die Innovationskraft von i-Kfz Stufe 4 erst dann, wenn alle Zulassungsbehörden das automatisierte Verfahren freischalten und damit für ihre regionale Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger die Grundlage für das sofortige Losfahren schaffen", so ZDK-Präsident Arne Joswig.
Dem ZDK würden bisher keine Informationen vorliegen, wie viele und welche Zulassungsbehörden derzeit schon die elektronische Zulassung anbieten oder dazu schon bald in der Lage sein werden. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe jedoch zugesagt, ab September eine Liste der teilnehmenden Kfz-Zulassungsstellen auf der KBA-Website bereitzustellen.
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"Im ZDK haben wir hart dafür gekämpft, dass die Stufe 4 des Projekts i-Kfz überhaupt möglich wurde", betont Joswig. Sie biete ein enormes Potenzial für die Digitalisierung des Kfz-Zulassungswesens. "Die elektronische Zulassung darf aber nicht das Ende der Digitalisierungsbemühungen sein", meint Joswig. "Auch kleine Betriebe sollten die Möglichkeit bekommen, über die regionalen Portale der Kfz-Zulassungsstellen und damit außerhalb der Großkundenschnittstelle Fahrzeuge für ihre Kundinnen und Kunden zulassen zu können. Langfristig müssten alle Fahrzeugdokumente digital verfügbar und der Zulassungsprozess voll digital durchführbar sein."
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