Foto: © Alexander Sell/MWVLW RLP
HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Der Bundesvorsitzende der IG Bau, Robert Feiger, fordert mehr Kontrollen auf Baustellen. (Foto: © IG BAU (Alexander Paul Englert))
Vorlesen:
Offensiv gegen Schwarzarbeit - Themen-Specials
August 2018
Schwarzarbeit und organisierte Kriminalität auf Baustellen nehmen immer mehr zu. Das sagte der Bundesvorsitzende der IG Bau im Interview mit der Augsburger Allgemeinen Zeitung.
Seit Jahren leidet die Bauwirtschaft unter Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung. Zum Teil stellt das Baugewerbe mafiöse Strukturen fest, in denen mit hoher krimineller Energie gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen und Lohnsteuern und sowie Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen werden. Professor Friedrich Schneider, Schwarzarbeitsforscher von der Universität Linz, geht davon aus, dass die Schattenwirtschaft im Baugewerbe einen Anteil von 27 Prozent hat.
Robert Feiger, Chef der Gewerkschaft IG Bau, hat jetzt im Interview mit der Augsburger Allgemeinen betont, dass die organisierte Schwarzarbeit und damit die organisierte Kriminalität auf den Baustellen noch mehr zunimmt.
"Banden machen sich die Bauwirtschaft zunutze, um teilweise Geld aus anderen kriminellen Geschäften wie etwa dem Drogenhandel zu waschen", sagte Feiger im Interview mit der Augsburger Allgemeinen. Die letzten Ermittlungen der Behörden würden zu Personen auf dem Balkan führen. Aber auch Deutsche würden bei dem Geschäft mitmischen. Weit verbreitet sei es, Scheinrechnungen auszustellen und Sozialversicherungsbeiträge nicht korrekt abzuführen. "Beschäftigte werden mit Hungerlöhnen abgespeist, die weit unter dem Mindestlohn liegen", so der IG-Bau Bundesvorsitzende weiter.
Die Masche sei immer die Gleiche. Offiziell bekommt der Mitarbeiter zwar den vorgeschriebenen Mindestlohn, muss aber deutlich länger als 40 Stunden arbeiten. Eher 60 oder 70 Stunden. "So kommen dann Hungerlöhne zustande", erklärte Feiger im Interview. Untergebracht würden diese Beschäftigten in menschenunwürdigen Unterkünften, für die sie aber 400 bis 500 Euro Miete pro Monat zahlen.
Feiger begrüßte in dem Zusammenhang, dass sich die Zahl der Kontrolleure bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) um 1.400 erhöht habe. Aktuell arbeiten 7.200 Spezialisten für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit tätig. Die IG Bau fordert, dass das Personal hier auf mindestens 10.000 Kräfte aufgestockt wird.
Kommentar schreiben