Foto: © Constanze Knaack-Schweigstill
HWK Trier | November 2024
Ruhe und Geduld sind seine Geheimwaffen
Der Lehrling des Monats der Handwerkskammer Trier heißt Jonas Bastgen. Er ist der einzige Büchsenmacherlehrling in der Region Trier.
Mehr Power, längere Laufzeiten, längere Haltbarkeit: Längst haben sich Akkuwerkzeuge einen festen Platz auf Deutschlands Baustellen erobert (Foto: © Makita)
Vorlesen:
Kleine Handgeräte im Akkubetrieb: Das ist inzwischen Alltag auf Baustellen. Doch wie sieht es mit leistungsstärkeren Varianten aus?
Lang ist‘s her: Der erste Handbohrer mit elektrischem Antrieb wurde 1895 angeboten. Erst über 60 Jahre später kamen Akku-Geräte mit ausreichender Leistung auf den Markt. Damaliger Pionier war Makita im Jahre 1969 mit dem ersten Akku-Bohrschrauber. Damals noch mit Nickel-Kadmium-Akkus ausgestattet, waren die neuen Akku-Schrauber eine echte Innovation, hatten jedoch bei Leistung und Laufdauer deutlich Luft nach oben.
Begrenzte Einsatzzeiten wegen zu geringer Laufzeiten, lange Ladezeiten, wenn der Akku einmal leer war, und weniger Power als bei den kabelgestützten Alternativen machten Akkuwerkzeuge für Profis zu einem Nice-to-have – für den Härtetest schienen sie jedoch ungeeignet. Mit der Erfindung der Lithium-Ionen-Akkus zeichnete sich ein neuer Quantensprung ab. Stolz präsentierte Bosch 2003 den ersten Akkuschrauber mit Lithium-Ionen-Technologie. Lange Einsatzzeiten, das Verhindern einer Tiefenentladung und schnellere Ladezeiten ließen Akkugeräte plötzlich baustellentauglich werden. Heute feilen Hersteller an immer leistungsfähigeren Modellen, die das kabelgebundene Elektrowerkzeug schon bald überflüssig machen könnten.
Mit 18-Volt-Akkugeräten können Handwerker schon heute den ganzen Tag professionell ohne lästige Unterbrechung und mit voller Power arbeiten. Bürstenlose Motoren sorgen dabei für eine längere Haltbarkeit der Maschinen. Die Vorteile der Akkuwerkzeuge liegen auf der Hand: Nicht immer ist ein Stromanschluss auf der Baustelle verfügbar, hinzu kommen der Wegfall von lästigem Kabelgewirr und dadurch bedingten Stolperfallen, die schon so manches Mal zu gefährlichen Arbeitsunfällen geführt haben.
Hersteller wie Hilti, Makita, Metabo, Dewalt oder Bosch entwickeln aktuell neue Werkzeuggenerationen, die den Akkubetrieb zukünftig auch für größere Maschinen ermöglichen. So stellte Bosch im Frühjahr 2021 seine ersten 18-Volt-Biturbo-Schrauber für Profis mit 8 Ah, einem maximalen Drehmoment von 150 Newtonmetern und bis zu 2.200 Umdrehungen pro Minute vor.
Thomas Baader, Leiter Professionelle Elektrowerkzeuge Industrialisierte Märkte bei Bosch Powertools, gibt einen Ausblick in die Zukunft der Akku-Werkzeuge: "Unser Professional 18V System umfasst bereits mehr als 180 Werkzeuge, darunter unsere leistungsstarken Biturbo-Geräte, die so kraftvoll wie Netzgeräte sind und diese sogar noch übertreffen!
Wir dringen mit unseren Biturbo-Geräten in eine neue Leistungsdimension vor. Noch vor wenigen Jahren hätte zum Beispiel keiner für möglich gehalten, dass eine Akku-Kapp- und Gehrungssäge mal so leistungsstark wie eine mit Kabel ist – erst recht nicht mit 18 Volt. Wir haben für die kommenden Jahre eine gut gefüllte Innovations-Pipeline. Zusammen mit unseren Partnern treiben wir die kabellose Baustelle der Zukunft voran." Auch das leidige Thema Akku-Kompatibilität unter verschiedenen Markengeräten haben die Hersteller auf dem Schirm, Firmen wie Bosch oder Metabo setzen hier auf Kooperationen.
Metabo entwickelte mit seiner neuen LIHD-Akku-Technologie ein System, das laut Herstellerangaben im Vergleich zu herkömmlichen Li-Ionen-Systemen 67 Prozent mehr Leistung und 87 Prozent mehr Laufzeit verspricht. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für bislang noch nicht erschlossene Anwendungsbereiche, die allein kabelgebundenen Maschinen vorbehalten waren. "Unsere neueste Generation der Metabo LiHD_Akkupacks liefert in der 18-Volt-Klasse bis zu 3.200 Watt Leistung. Damit lassen sich selbst härteste Anwendungen kabelfrei erledigen", sagt Horst W. Garbrecht, CEO von Metabo und Initiator von CAS, und ergänzt: "Mit CAS gilt das sogar markenübergreifend: Unsere Akku-Allianz umfasst aktuell 24 Marken und mehr als 230 Maschinen und Geräte, die allesamt mit ein und demselben Akku zu 100 Prozent kompatibel sind. Damit denken wir im System: ein Akku für alles. Das Chaos verschiedener Akkus und Ladegeräte gehört der Vergangenheit an – und professionelle Anwender können schneller und effizienter arbeiten. Hinzu kommt, dass die Akkus dank CAS nachhaltiger genutzt werden können. Unsere Vision für die Zukunft von Akku-Maschinen ist also klar: Alles passt."
Auch Makita dreht in puncto Kraft und Leistungsfähigkeit auf. Im Sommer 2020 stellte das japanische Unternehmen unter dem Namen XGT ein neues Akku-System mit einer Spannung von 40 Volt maximal vor. Das neue Akku-System nutzt leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkuzellen der neuesten Generation. Zusätzlich setzt das Unternehmen auf eine digitale Kommunikation zwischen Akku, Maschine und Ladegerät. Auch das Gewicht spielt bei der Optimierung der Akku-Werkzeuge eine wichtige Rolle. In diesem Fall präsentiert sich das XGT-System bei nahezu gleichem Gewicht und gleicher Abmessung zu den 18 V LXT-Akkus als handliches Kraftpaket.
Darüber hinaus arbeiten die Techniker in den Werkzeugschmieden an einer weiteren Problemstellung, die für Akkus typisch ist: die Erwärmung. Besondere Lüftungs-Technologie sorgt dafür, dass die Akkus nicht heißlaufen.
Hilti bietet mit dem Lithium-Ionen-Akku auf 36 Volt eine Lösung für schwere Einsätze an: Dank ihm gehören jetzt selbst im Abbruch und bei anderen schweren Anwendungen Kabel-Stolperfallen der Vergangenheit an. So können Anwender zum Beispiel mit dem kabellosen Bohr- und Meißelhammer TE 60-A36 und der Akku-Säbelsäge SR 30-A36 problemlos mit der gleichen Leistung wie mit kabelgebundenen Geräten bohren, meißeln und sägen
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